Dartspieler des Monats Dezember 2017

Was war das bisher schon für eine verrückte Weltmeisterschaft. Sie hat Geschichte geschrieben, dabei ist sie noch nicht mal ganz vorbei. Viele Überraschungen, hier und da ein kleines Husten und ein Finale zweier großer Akteure, das noch vor uns liegt. Das Halbfinale liegt hinter uns und damit ist es wieder an der Zeit einen Blick auf die vergangenen Runden zu werfen und zu schauen, wer sich denn im letzten Kalendermonat am meisten hervorgetan hat.

Dieses Mal ist es natürlich besonders schwierig eine eindeutige Wahl zu treffen. Mit Phil Taylor hat der größte Spieler aller Zeiten nochmal das WM-Finale erreicht. Ihm folgte der Newcomer Rob Cross, der in einem Krimi auch noch den amtierenden Weltmeister aus dem Turnier warf. Aber es gab einen Spieler der eine Leistung abrief, von der niemand, nicht mal er selbst, im Vorfeld rechnete. Und genau diese, die größte Überraschung der letzten zwei Wochen sollte auch belohnt werden. Der Spieler des Monats Dezember kommt natürlich aus Wales und trägt den Namen: Jamie Lewis.


Warum Jamie?

Ende November fing die Geschichte eigentlich schon an. Jamie hatte sich nicht für die Weltmeisterschaft qualifiziert, spielte den letzten Qualifier. Dort schied er im Halbfinale gegen Brendan Dolan aus, schlug aber im Spiel um Platz drei Chris Quantock und erreichte so doch noch die Vorrunde der WM. Dort schlug er Kenny Neyens und konnte danach auch Johnny Clayton bezwingen, was durch die Erfahrung, die er ja dennoch in den letzten Jahren sammelte, nicht sonderlich überraschte. Etwas überraschend war nur das starke Niveau, das er schon dort an den Tag legte. Der Moment, als die WM für Jamie Lewis zu einem Märchen wurde, kam bereits in der zweiten Runde. Dort gelang ihm nicht nur ein deutlicher 4:1-Erfolg über die Nummer zwei der Welt, Peter Wright, er spielte mit 107 Punkten auch noch einen fantastischen Average. Diesen musste er auch spielen, da Peter mit 103 Punkten im Schnitt ebenfalls eine tolle Partie ablieferte.

Kaum einer hätte ihm diese Konsequenz auf die Doppel und auch nicht die Nervenstärke zugetraut. Oftmals, gerade bei sonst eher weniger erfolgreichen Spielern, folgt nach einem großen Match ein Tief. Gegen James Richardson war das für Lewis nicht der Fall. Auch ihn schlug „Rasta“ mit 4:1, zog in sein erstes WM-Viertelfinale ein. So richtig konnte er es selbst nicht fassen, versuchte aber die Aufmerksamkeit auszublenden und nur seinen Job zu machen. Die Bescheidenheit die er an den Tag legte kam auch beim Publikum gut an und so wurde er auch im Viertelfinale gegen Darren Webster lautstark unterstützt. Mit einem 5:0-Kantersieg setzte sich auch dort Jamie durch und so wurde ihm die Ehre zu Teil, ein letztes Mal gegen Phil Taylor zu spielen. Gegen den Rekordweltmeister verlor er zwar mit 1:6, das Ergebnis täuschte aber. In sechs von sieben Sätzen ging es über die maximale Distanz und hätte Jamie Lewis hier und da ein Doppel mehr getroffen, hätte es eine ganz enge Angelegenheit werden können. Lewis hat auf sich aufmerksam gemacht und sich in die Herzen vieler Fans gespielt. Als Qualifikant zog er ins Halbfinale ein und brach zu keinem Zeitpunkt unter dem ungewohnt hohen Druck zusammen. Weil damit wohl niemand rechnete, verdient er sich die Auszeichnung zum Spieler des Monats Dezember.

Prognose

Jamie Lewis wird sich mit dem Preisgeld aus dem Halbfinale in den Top-32 der Welt wiederfinden. Für die Top-16 und die damit einhergehende Teilnahme am einzigen PDC-Turnier des Januars, dem Masters, reicht es daher also nicht. Auch eine Nominierung für die Premier League käme sowohl zu früh als auch sehr überraschend. Dennoch wird Lewis die Erfahrungen und das Selbstvertrauen aus der Weltmeisterschaft mit in das neue Jahr nehmen und dort einige Turniere aufmischen, das eine oder andere Viertelfinale vor TV-Kameras erreichen und einige große Namen ärgern. Ob es so kommt, wir werden sehen. Bis dann!

Tobias Gürtler



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