Dartspieler des Monats Juni 2018

Das historische Vorrundenaus der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-WM mussten die Fans mit viel Enttäuschung hinnehmen. Wenn sie nun keine große Lust mehr darauf haben dieses Turnier weiter zu verfolgen, kann ich nur empfehlen sich wieder auf den Dartsport zu konzentrieren. Dort gab es im vergangenen Monat ebenfalls einen World Cup, dazu zwei komplette Turniere der European Tour sowie zwei Players Championship Events.

Damit ist es also mal wieder an der Zeit zurückzublicken und dadurch auch die Leute, die vom Fußball so abgelenkt waren, dass sie nicht viel mitbekamen, auf den neusten Stand zu bringen. Welcher Spieler hat sich denn über die vergangenen vier Wochen am besten präsentiert, war vielleicht am konstantesten, überraschte? Im Juni ist es tatsächlich schwierig da einen ganz bestimmten rauszupicken, doch ein Akteur scheint endlich wieder seinen Rhythmus gefunden zu haben und verdient daher auch die Anerkennung: Adrian Lewis.

Warum Adrian?

„Jackpot“ durchlebt schon seit Jahren eine schwierige Phase. Spätestens nach seinem WM-Finale 2016 kam nicht mehr viel und die Konsequenzen musste er zu Beginn von 2018 tragen. Er rutschte in der Order of Merit bis auf Platz 20 ab und wurde aus der Premier League gestrichen. Er musste quasi wieder von Neuem anfangen, was ihn nervlich ziemlich forderte. Dies äußerte sich nicht zuletzt auch bei seiner Attacke gegen José Antonio Justicia Perales im Februar. Adrian schien endgültig am Tiefpunkt angelangt und so richtig traute man ihm auch wegen der durchwachsenen Leistungen kein echtes Comeback mehr zu. Schon fast hatte man ihn vergessen, auch weil andere Namen sich immer mehr in den Vordergrund spielten. Doch dann kam der Juni und mit ihm die Gibraltar Darts Trophy. Bei diesem European Tour Event gelang Adrian das, was er lange nicht schaffte: Er erreichte das Endspiel bei einem Turnier der European Tour. Als Qualifikant spielte er sich über Clayton Otton, Mensur Suljovic, James Wade und Peter Wright ins Halbfinale gegen Paul Nicholson, den er in einem Krimi mit 7:6 bezwang. Erst im Finale musste er sich Branchenkrösus Michael van Gerwen geschlagen geben.

Nun ist es bei Adrian nicht selten so gewesen, dass er nach großen Erfolgen wieder in den alten Rhythmus zurückfiel und es bei dieser einen guten Leistung blieb. Doch nicht so in diesem Sommer. Auch bei den Danish Darts Open gelang ihm die Qualifikation und beim Turnier selbst schlug er zu Beginn Development Tour-Spitzenreiter Ted Evetts mit 6:3. Gegen Michael Smith, Stephen Bunting und Joe Cullen behielt der Doppelweltmeister ebenfalls die Nerven, erreichte so erneut das Halbfinale. Dieses Mal sollte er nach einem hochspannenden Duell zwar als Verlierer das Oche verlassen, verlor mit 6:7 gegen den späteren Sieger Mensur Suljovic, doch er hatte erneut unter Beweis gestellt, dass er offensichtlich wieder da ist. Und damit noch nicht genug. Auch auf der kleinen Bühne meldete er sich zurück. Beim 16. Event startete er ausgerechnet gegen José Antonio Justicia Perales und bezwang diesen. Nach knappen Erfolgen über Jan Dekker und Antonio Alcinas legte er dann noch einen drauf und zeigte beim 6:3-Sieg über Daryl Gurney einen 9-Darter. Nach dem Sieg über Brendan Dolan verlor Lewis zwar sein Halbfinale gegen Darren Webster knapp mit 5:6, doch er scheint wieder Spaß am Spiel gefunden zu haben und seine Entwicklung über die letzten vier Wochen blieb nicht unbeobachtet. Somit verdient er sich die Auszeichnung zum Spieler des Monats Juni 2018.

Prognose

Der Juli steht natürlich ganz im Zeichen des World Matchplay. Zwar gibt es in dem Monat auch noch die Entscheidung des European Darts Matchplay in Hamburg sowie zwei World Series Events in Las Vegas und Shanghai, das zweitgrößte Turnier im Dartskalender überstrahlt jedoch wie gewohnt alles. In Blackpool treffen dann die besten 16 Spieler der Order of Merit und die 16 besten, nichtqualifizierten Akteure der Pro Tour Order of Merit aufeinander. Adrian Lewis wird damit auch teilnehmen und zeigte sich dort häufig in guter Verfassung. Sollte er auf den guten Juni aufbauen, ist ihm im Empress Ballroom des Winter Gardens mindestens das Viertelfinale zuzutrauen. Ob es so kommt, wir werden sehen. Bis dann!

Tobias Gürtler



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