Dartspieler des Monats Dezember 2018

Die Zeit verfliegt einfach. Schon wieder ist ein Jahr vergangen. Wir befinden uns gerade in der Phase in der Menschen Vorsätze für 2019 formulieren, sie blicken in die Zukunft. Wir von Darts1 aber richten den Blick noch ein Mal zurück. Natürlich nicht auf das komplette Jahr, noch nicht. Aber zumindest doch auf einen sehr ereignisreichen Monat, den Dezember. Dort wurde bis auf das Finale die komplette Weltmeisterschaft ausgetragen.

Wer war aber der Spieler, dem die größte Anerkennung gilt? Besonders in diesen letzten Wochen des Jahres schaue ich da gerne auf Überraschungen. Bei dieser WM gab es davon mal wieder einige, doch nicht alle sind auch nachhaltig. Selten können die Akteure auf einen ungewohnt starken Sieg eine ähnliche Leistung folgen lassen. Der Spieler des Monats Dezember konnte das. Mehrfach. Es ist Luke Humphries.

Warum Luke?

Luke hatte sich über die Development Tour 2017 eine Tour Card für 2018 gesichert. Er spielte dabei ein solides erstes Profi-Jahr und qualifizierte sich über die Pro Tour Order of Merit für die WM. Dort traf er in der ersten Runde ausgerechnet auf den Mann, der neben ihm über die Development Tour eine Tour Card erhalten hatte: Adam Hunt. In jener ersten Runde zeigte sich aber sogleich ein enormer Unterschied zwischen den beiden. Luke startete enorm stark ins Turnier. Er zerlegte Adam nach Strich und Faden, gab beim 3:0-Sieg insgesamt lediglich ein Leg ab und spielte über 97 Punkte im Schnitt. Aus diesem Erfolg holte er sich sehr viel Selbstvertrauen, das er mit in die zweite Runde gegen Stephen Bunting nahm. Von Beginn an dominierte „Cool Hand Luke“ die Begegnung und baute dabei nur eine kurze Schwächephase ein. In dieser kam Bunting zwar nochmal zurück, doch die Nervenstärke von Humphries war groß genug, er brachte das Spiel mit 3:1 ins Ziel. Erneut spielte er einen guten 95’er Average. Bereits in dieser Phase war zu merken, dass dies keine Eintagsfliege zu sein schien. Seine Ausstrahlung war nicht die eines unerfahrenen, jungen Spielers, er wirkte als sei die Bühne des Alexandra Palace sein Zuhause, als wäre die Kulisse für ihn alltäglich. Mit Doppel-Juniorenweltmeister Dimitri Van den Bergh wurde die Herausforderung für Luke in der dritten Runde nicht leichter. Dort bewies er, dass er auch sehr schwierige Aufgaben lösen konnte. Es lief nicht ganz so gut wie in den Runden zuvor und so musste Luke seine wenigen Chancen nutzen. Dies tat er aber mit Bravour und so brach er seinen Kontrahenten um sich mit 4:1 durchzusetzen.

Was dann folgte war wohl Humphries‘ Meisterstück. Er bekam es mit dem amtierenden Weltmeister Rob Cross zu tun und lag recht schnell mit 0:2 zurück. Dann aber riss er sich zusammen und steigerte sich enorm. Mit einem großen Tempo und wichtigen High Finishes von 115 und 114 Punkten glich er in den Sätzen aus und schwamm weiter auf der Welle, sodass er Fehler seines Gegners eiskalt ausnutzen konnte und sich tatsächlich in Führung setzte. Nun merkte er, dass er tatsächlich als Sieger von der Bühne schreiten konnte und wurde etwas nervös. Doch die Aufregung bei Rob Cross war anscheinend noch größer und so ergaben sich tatsächlich Möglichkeiten für Humphries‘ bis dahin größten Coup. Gegen Ende der Partie stellte er sich auf die Doppel-7 und hätte umstellen können. Doch er tat es nicht. Er ging direkt drauf, was sein Selbstvertrauen ein weiteres Mal unterstrich. Der dritte Versuch saß dann im Doppel und besiegelte den 4:2-Erfolg von Humphries über den Weltmeister. Am Ende spielte Luke knapp 100 Punkte im Schnitt. Daran kam er im Viertelfinale gegen Michael Smith zwar nicht heran und verlor mit 1:5, konnte aber mit 170 Punkten das höchstmögliche Finish auschecken und damit seinem WM-Auftritt ein weiteres Sternchen verpassen. Am Ende überraschte er mit seinem Ergebnis, den Siegen über starke Gegner und der Art und Weise wie er sie schlug am meisten und verdient so die Ehrung zum Spieler des Monats Dezember 2018.

Prognose

Luke Humphries konnte sich bereits bei einem Players Championship Event im Oktober ins Halbfinale spielen und zeigte dort schon seine gute Form. Im Januar bleibt es jetzt erst mal vergleichsweise ruhig, was Turniere angeht. Humphries hat seine Tour Card sicher und wird somit vermutlich erst bei den Players Championship Turnieren im Februar in Wigan wieder in Erscheinung treten. Wenn er dort anknüpfen kann wo er bei der WM aufgehört hat, dann wäre es eine große Überraschung, wenn er 2019 nicht in die Top-32 der Welt einzieht. Ob es so kommt, wir werden sehen. Bis dann!

Tobias Gürtler

Luke Humphries Porträt



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