Dartspieler des Monats Juni 2019

Eine Hitzewelle hat Europa erreicht. Die Menschen schwitzen und wenn sie es können, legen sie sich ans Wasser. Die Dartspieler müssen dennoch ran, es hilft alles nichts. Als es noch nicht ganz so heiß war, fand in Hamburg der World Cup of Darts statt. Desweiteren wurden im letzten Monat zwei European Tour Events ausgetragen, darunter auch zum ersten Mal eines in Tschechien und es gab ein Players Championship Wochenende.

Wir blicken nun also wieder zurück und schauen mal, wer sich in diesen etwas mehr als vier Wochen am stärksten präsentiert hat, vielleicht auch überraschend gut. Anlässlich des World Cups ist es daher passend, wenn in diesem Monat ein Team die Ehrung erhält. Rein auf dem Papier war deren Ergebnis nämlich sehr überraschend, doch blickt man genauer drauf, hatte sich der Erfolg angebahnt. Spieler des Monats sind die Akteure von Team Irland, Steve Lennon und William O’Connor.

Warum die Iren?

Im ersten Duell des World Cups bekamen es die Iren mit Griechenland zu tun. Dort zeigten sie sich noch gar nicht so stark, wie es im Laufe des Turnieres der Fall sein sollte. Auf die Doppel ließen sie einiges liegen, schlossen Legs auf der Doppel-1 und Doppel-2 ab, aber letztlich reichte es dennoch zu einem souveränen 5:1-Erfolg. Dann aber sollte schon der erste von drei Paukenschlägen folgen. Schon in der zweiten Runde bekamen es die Iren mit Favorit England zu tun. Das Team bestand aus Rob Cross und Michael Smith und im ersten Einzel traf Lennon auf Smith. Nach gutem Start vergab er viele Chancen auf die Doppel. Nur das Bullseye schien ihm zu liegen, denn seine ersten beiden Legs holte er über die Boardmitte. Im Decider hatte er dann die besseren Nerven und brachte Irland tatsächlich in Führung. Nun musste O’Connor gegen Cross nur noch verwandeln und er lieferte ab. Er startete direkt mit einem Break und zeigte nach seiner 3:1-Führung sogar fünf perfekte Darts. Am Ende stand ein 115’er Average zu Buche und Irland stand im Viertelfinale. Sowohl Lennon als auch O’Connor waren bereits Teil unserer Serie zu den Spielern im Fokus in denen wir auf Akteure schauen, die in naher Zukunft im Dartsport Erfolge feiern können. Beide Spieler haben also zweifellos Potenzial und das sollten sie beim World Cup weiter unter Beweis stellen.

Im Viertelfinale traf Irland auf Österreich. Das Team um Mensur Suljovic und Zoran Lerchbacher galt als Favorit, doch auch hier sorgte Steve Lennon direkt für die Führung der Iren. Gegen Lerchbacher zeigte er im dritten Leg ein 106’er Finish und legte anschließend ein Break nach, welches die Vorentscheidung war. Durch den Treffer in die Doppel-2 wenig später war der Druck somit direkt bei Suljovic. Der musste gegen den am Vortag so starken William O’Connor die Nerven behalten, schaffte dies auch und holte für Österreich ohne Legverlust den Ausgleich. Das Momentum war also gewechselt, doch Irland ließ sich überhaupt nicht aus dem Konzept bringen. Vor allem O’Connor zeigte, dass ihm die klare Pleite zuvor nichts ausmachte. Er checkte im Doppel jedes der vier Legs persönlich aus und sicherte Irland dadurch den Halbfinaleinzug. Mit den Niederländern wartete dort ein weiterer Kracher. Schon im ersten Einzel zwischen Lennon und Michael van Gerwen ging es heiß her. MVG führte bereits mit 3:1, Lennon aber kämpfte sich noch zum Ausgleich. Erst ein 13-Darter im Decider brachte die Entscheidung zugunsten des dreifachen Weltmeisters. O’Connor hatte gegen Jermaine Wattimena zwar Doppelprobleme, sein Gegner aber auch und der kämpfte noch ein wenig stärker mit den Nerven, sodass William durch ein 4:1 den Ausgleich holte. Das Doppel war dann aus Irlands Sicht nicht von dieser Welt. Nach einem 131’er Finish zum Break löschte Lennon im dritten Leg auch 128 Punkte um Irland 3:0 in Führung zu bringen. O’Connor vollendete dann zum 4:0 und mit einem 100’er Average zog Irland ins Endspiel ein. Das Finale bestritten die Iren gegen Schottland. Steve Lennon begann die Partie gewohnt überragend. Er hatte einen Sahnetag erwischt und spielte gegen Gary Anderson ein richtig hohes Niveau. Er führte 2:0 und steckte zwei 12-Darter von Anderson zum Ausgleich weg, denn er zeigte im Anschluss einen 13-Darter und checkte dann 110 Punkte zum Matchgewinn. Die Ausgangsposition war für Irland also wie gemalt, O’Connor konnte dieses Mal jedoch nicht vergolden, denn ihm unterliefen im fünften Leg gegen Wright zwei entscheidende Fehler auf Doppel. Wright holte ein Break und glich wenig später insgesamt aus. Nachdem die Iren im Doppel chancenlos waren, brauchte Schottland nur noch einen weiteren Punkt. Den holte Wright wenig später gegen Steve Lennon, einfach weil er keinerlei Fehler mehr machte. Dennoch war die Leistung von Steve Lennon und William O’Connor aller Ehren wert. Auch in den anderen Turnieren des Monats kamen ein paar gute Ergebnisse vor allem von O’Connor zustande, der sich beim Players Championship Wochenende ein Mal ins Achtel- und ein Mal ins Viertelfinale spielte. Möglicherweise starten diese beiden Spieler eine zukünftige Euphoriewelle, die den Dartsport in Irland weiter vorantreibt. In der Gegenwart verdienten sie sich im Juni aber erst mal den Titel Spieler des Monats!

Prognose

Im Juli geht es für die PDC auf World Series Tour. Die Profis sind in Las Vegas und Köln. Außerdem gibt es ein Players Championship Wochenende in Barnsley und das Highlight, das World Matchplay in Blackpool. Die beiden Iren werden daher nur in Barnsley antreten, sind dort aber durchaus in der Lage mindestens ein Mal ins Halbfinale einzuziehen. Bis zur Weltmeisterschaft und auch dort sind aber noch große Dinge von ihnen zu erwarten. Ob es so kommt, wir werden sehen. Bis dann!

Tobias Gürtler



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