Dartspieler des Monats August 2019

Da hat sich der Sommer tatsächlich nochmal zurückgemeldet und uns in Deutschland heiße Temperaturen beschert. Hitze im August, das ist allerdings nichts Außergewöhnliches und deshalb hält sich die Dartselite während der Zeit schon fast traditionell in Down Under auf. Im Rahmen der World Series of Darts Tour wurden in Brisbane, Melbourne und Hamilton in Australien bzw. Neuseeland die Pfeile geworfen. Zudem fand ein Players Championship Wochenende und ein European Tour Event statt.

Zeit also die vier Wochen Revue passieren zu lassen und zu schauen, wer sich besonders hervorgetan hat. Im vergangenen Monat gab es ein Märchen. Ein Märchen, das man schöner nicht hätte schreiben können. Es war fast schon kitschig. Der Ort des Geschehens war Australien, Brisbane um genau zu sein. Ein 31-jähriger, bis dahin relativ unauffälliger Mann nahm dort an einem Dartsturnier teil und kam wieder, als 32-Jähriger und PDC-Turniersieger. Spieler des Monats ist Damon Heta.

Warum Damon?

Alles begann eigentlich normal. Damon Heta hatte sich für das Brisbane Darts Masters qualifiziert, es war nicht das erste Mal. Er freute sich auf einen Auftritt gegen James Wade und wollte sicher nur ein paar Legs holen. Einen Tag vor seinem 32. Geburtstag hätte ihm das wohl als Geschenk gereicht. Und spätestens nachdem Wade seinen Anwurf zum 5:3 ins Ziel gebracht hatte, schien die Messe auch gelesen zu sein. Doch Heta gab nicht auf. Er verkürzte und checkte dann gefühlt aus dem Nichts 164 Punkte zu einem 12-Darter und Break. Plötzlich schien mehr drin zu sein und er behielt tatsächlich die Nerven und holte sich den 6:5-Sieg. Somit durfte er auch an seinem Geburtstag, dem 10. August, noch einmal auf die Bühne und sich feiern lassen. Ein emotionales Ereignis für „The Heat“, der es an dem Tag mit einem der größten Namen der Szene zu tun bekam, Gary Anderson. Gegen den „Flying Scotsman“ hatte er in der Anfangsphase etwas Glück, dass der zweifache Weltmeister einige Breakmöglichkeiten liegen ließ. Mit zunehmender Dauer wurde er aber immer sicherer. Er schaffte seinerseits ein Break und bestätigte dies mit einem 103’er Finish. Erst kurz vor Ende wurde es nochmal eng, als Anderson auf 6:7 verkürzte, doch Heta blieb cool, nutzte Fehler seines Gegners aus und setzte sich mit 8:6 durch.

Damon Heta im Halbfinale eines PDC-Turnieres und das an seinem Geburtstag. Er bekam es mit der australischen Darts-Ikone Simon Whitlock zu tun, es war wieder so passend. Whitlock schien seinen Gegner nicht zu unterschätzen und setzte sich direkt bis auf 4:1 ab. Dann aber folgte ein perfekter Start von Heta, wohingegen Simon Whitlock das Niveau nicht mehr halten konnte. Heta kämpfte sich nicht nur heran, er bestimmte das Spielgeschehen und gewann satte fünf Legs in Serie, um sich mit 6:4 in Führung zu bringen. Erst danach konnte sich Whitlock wieder allmählich fangen, doch das war zu spät. Heta spielte die Partie routiniert zu Ende und zog tatsächlich in das Endspiel ein. Dort traf er auf Rob Cross, gegen den er schon im zweiten Leg 101 Punkte auscheckte. Er bewies Nehmerqualitäten und egalisierte ein frühes Break, indem er unter anderem wie schon gegen Wade ein 164’er Finish ins Board zauberte. Die Partie verlief danach ausgeglichen, keiner konnte den entscheidenden Schritt gehen und weil Cross dann ein 128’er Finish zum Break und Matchgewinn verpasste, erzwang Heta mit dem 7:7-Ausgleich das Entscheidungsleg. Dieses begann Cross mit 60 Punkten, wohingegen Heta eine 140 schmiss. Besonders bemerkenswert war dann eine 170, die Heta warf um sich 32 Punkte Rest zu stellen. Da konnte Cross nicht mithalten, und Heta sicherte sich an seinem 32. Geburtstag mit einem 32’er-Finish auf der Doppel-16 den ersten großen Titel seines Lebens. Es war ein Turnier, das sein Leben nachhaltig verändern könnte. Er schlug dann in Melbourne erneut James Wade, diesmal mit 6:1 deutlich, verlor anschließend aber gegen Rob Cross. In Neuseeland unterlag er direkt Peter Wright. Doch dieses eine Turnier in Brisbane wird für Damon Heta immer einen ganz großen Platz einnehmen, und genau dort hat er sich die Ernennung zum Spieler des Monats August verdient.

Prognose

Im September geht es für die PDC-Stars bei drei European Tour Wochenenden und zwei Players Championship Events weiter darum, Geld einzuspielen. Dort wird sich Damon Heta wohl nicht blicken lassen. Er ist gegenwärtig der Führende der DPA Order of Merit und würde sich damit stand jetzt einen Platz bei der WM 2020 ergattern. Die zweite Möglichkeit hat er auch noch durch einen Sieg beim Oceanic Masters am 26. Oktober. Das ist es, was Damon Heta ins Auge fasst. Und wenn alles normal läuft, wird er bei der kommenden WM sein Debüt feiern. Ob es so kommt, wir werden sehen. Bis dann!

Tobias Gürtler



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