Dartspieler des Monats Dezember 2019

Die Weltmeisterschaft der PDC liegt hinter uns. Und wieder gab es so viele Geschichten, an die wir uns noch lange erinnern werden. Umso schwerer ist es natürlich in so einem Augenblick die Geschichte zu wählen, die am meisten überzeugte. Speziell nach der zurückliegenden Weltmeisterschaft, die den Dezember als einziges großes Turnier wieder bestimmte, gibt es so viele Möglichkeiten, so viele Akteure, die die Ernennung zum Spieler des Monats verdient gehabt hätten.

Nico Kurz hat bei seinem WM-Debüt begeistert. Peter Wright hat auch vor seinem WM-Titel ein unheimlich starkes Turnier gespielt. Nathan Aspinall konnte das Halbfinale aus dem vergangenen Jahr bestätigen und sprang damit in die Top-8 der Welt. Doch wenn man auf die WM 2020 zurückblickt, dann wird dieses Turnier wohl immer mit einem Namen verbunden werden. Sie schaffte nicht nur den ersten Sieg einer Frau bei der PDC-WM, sondern legte mit ihrer starken Performance noch einen drauf. Spielerin des Monats ist: Fallon Sherrock.

Warum Fallon?

Sherrock ist im Dartsport kein unbeschriebenes Blatt. Es ist nicht so, dass sie aus dem Nichts kam und dann plötzlich so performte. Sie war bei der BDO bereits im Finale der Frauen-Weltmeisterschaft und hatte bewiesen, dass sie eine gute Dartspielerin ist. Nur ist die Aufmerksamkeit die die WM-Teilnehmer bei der PDC bekommen dann nochmal eine ganz andere. Und man muss es auch einfach mal so sagen, die PDC ist noch immer eine Männerdomäne. Umso schöner ist es, dass inzwischen zwei Frauen ihren WM-Startplatz sicher haben, um dies ein wenig zu durchbrechen. Und noch schöner ist es, dass Fallon Sherrock dies auch sportlich gelang. In ihrer ersten Runde bekam sie es mit Ted Evetts zu tun, der nun schon seit einigen Jahren auf der Tour unterwegs ist und sich bereits zum dritten Mal in Folge für die Weltmeisterschaft qualifizierte. Also auch der ist keine Laufkundschaft. Fallon zeigte ein gutes Debüt und je mehr sie Evetts unter Druck setzen konnte, desto mehr schien der nervös zu werden. Der schwerste Dart ist in so einem Moment aber immer der Matchdart. Sherrock blieb ruhig und versenkte ihre zweite Chance in der Doppel-18 um Historisches zu schaffen.

Danach hätte es vorbei sein können. Ihr Name wäre dennoch in den Geschichtsbüchern geblieben. Und es wäre auch nicht verwunderlich gewesen, wenn Fallon Sherrock in der zweiten Runde gegen Mensur Suljovic, einem gestandenen Major-Sieger, eingebrochen wäre. Der Medienrummel um ihre Person war riesig. So etwas kannte sie bis dahin mitnichten. Das lenkt ab, es reißt Spieler, die es nicht gewohnt sind, aus dem Tunnel. Nicht aber Fallon Sherrock. Sie trat nicht an um nur mitzuspielen, sie wollte so weit wie möglich kommen. Und gegen Mensur war an dem Tag etwas möglich. Sie zeigte erneut eine richtig gute Leistung, blieb fokussiert und checkte wie schon in Runde eins zwei High Finishes. Und um dem ganzen die Krone aufzusetzen, brachte sie zum Matchgewinn 86 Punkte auf dem Bullseye auf null. In der dritten Runde bekam sie es dann mit Chris Dobey zu tun, einem Spieler der auf dem Weg ist den Dartsport der nächsten Jahre mitzubestimmen. Wieder war Sherrock gut, aber trotz drei High Finishes, die wieder zeigten wie kaltschnäuzig diese Frau ist, kam sie gegen Dobeys Average von 101 Punkten nicht an. Sie holte dennoch zwei Sätze. Und vor allem zeigte sie, dass Frauen sich vor der Männerwelt im Dartsport keineswegs verstecken müssen, ganz im Gegenteil, sie werden von den Fans genauso gefeiert wie alle anderen auch. Für diese sportlich gesetzten Zeichen für die mögliche, positive Zukunft der Frauen im Dartsport, ist Fallon Sherrock die verdiente Spielerin des Monats Dezember.

Prognose

Fallon Sherrock wird nun einige Türen geöffnet bekommen. Sie wird an der World Series Tour teilnehmen und wurde auch bereits als ein Contender der Premier League in diesem Jahr bestätigt. Die Teilnahme an der BDO-WM der Frauen hat sie inzwischen abgesagt. Sie wird sich vermutlich an der Q-School versuchen um einen endgültigen Wechsel zur PDC zu vollziehen. Das hatte sie auch im vergangenen Jahr schon versucht und ohnehin an einigen Turnieren der Challenge Tour teilgenommen. Sollte sie die Tour Card gewinnen, dann sehe ich eine sehr positive Zukunft für Sherrock bei der PDC und eine erneute WM-Teilnahme Ende dieses Jahres. Ob es so kommt, wir werden sehen. Bis dann!

Tobias Gürtler



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