Dartspieler des Monats Januar 2020

Reichlich spät, aber hoffentlich nicht zu spät, blicken wir nun doch nochmal auf den Januar dieses Jahres zurück. Im Dartsport wurde in dieser Zeit nicht sonderlich viel gespielt. Was allerdings absolviert wurde, war immens wichtig und beeinflusst ein ganzes Dartsjahr. Die Q-School entschied, welche Akteure sich die Tour Card sichern und damit zwei Jahre auf der Pro Tour spielen dürfen. Aber auch das WM-Finale fand bereits im Januar statt, wo der beste Spieler der Welt ermittelt wurde. Abschließend startete auch das Masters noch im Januar. Wir alle wissen wie das Masters endete. Es zählt nicht in diese Wertung, da der Großteil des Turnieres im Februar stattfand. Doch es bestätigte eines. Die Wahl des Spielers des Monats Januar. Im Finale der Weltmeisterschaft hatte der Spieler etwas geschafft, was vor dem Turnier die wenigsten, während des Turnieres nur wenige mehr und selbst am Finaltag nur eine Hand voll Leute für möglich gehalten hatten. Es ist keine Frage, Spieler des Monats Januar ist „Snakebite“ Peter Wright.

Warum Peter?

Was war das bitte für ein Finale? Auch jetzt, knapp anderthalb Monate später, denke ich noch an den Abend zurück und muss lächeln. Es liegt zwar nicht nur daran, dass es Michael van Gerwen war, gegen den Wright im Finale gewann, aber es gehörte dazu. Es war Teil dieses Puzzles. Klar, hätte Peter den WM-Titel gegen einen Gary Anderson oder Gerwyn Price gewonnen, es wäre wohl ähnlich emotional gewesen. Aber dadurch, dass er Michael van Gerwen bezwang, schloss sich ein Kreis. Ein Kreis, den Peter im Jahr 2014 selbst zu zeichnen begann. Dort trafen die beiden erstmals im WM-Finale aufeinander. Von MVG hatte man die Teilnahme an dem Endspiel erwartet. Nicht aber von Wright, dessen größte Erfolge in den neun Jahren bei der PDC zuvor ein Halbfinale und zwei Viertelfinals waren. Er wollte seine Karriere eigentlich schon beenden, da es finanziell einfach keinen Sinn mehr machte. Es sollte das letzte Turnier sein und es war doch erst der Anfang. Zwar verlor er das Spiel, aber das Preisgeld rechtfertigte die Fortsetzung der Karriere und vor allem hatte er sich einen Namen gemacht. Türen öffneten sich, und für Wright ging es nun erst richtig los.

In den nächsten Jahren durfte er die Premier League spielen und erreichte dort 2017 sogar das Finale. Er hatte Matchdarts, doch er vergab sie und verlor das Spiel noch. Gegen van Gerwen. Gleiches Bild bei den UK Open und World Series Finals Endspielen 2015 und 2016. Peter traf auf van Gerwen und verlor, teils sehr knapp. Doch damit nicht genug. 2017 gewann Wright endlich sein erstes Major-Turnier, die UK Open. Doch wer fehlte verletzungsbedingt? Michael van Gerwen. Die Frage blieb bestehen, könne Peter Wright ein Major Finale gegen van Gerwen gewinnen? Nun, der Grand Slam of Darts 2017, der World Grand Prix 2018 und die Champions League 2019 gaben die Antwort: nein. Terry Jenkins gewann nie einen Major Titel in der PDC, stand in neun Endspielen. Wright verlor alleine neun Major-Endspiele gegen van Gerwen. Doch Wright ließ sich nicht davon beirren. Besessen von dem Gedanken MVG zu schlagen, ging er in das WM-Finale. Er räumte mit seiner Leistung alle Zweifel aus, die es noch an seinem ersten Major-Titel gab. Eine der wohl wichtigsten Szenen fand im vierten Satz statt. „Mighty Mike“ war gerade dabei ins Match zu finden, ging bei 128 Punkten Rest aber nicht auf die 18 und bekam keine Chance auf ein Doppel. Wright löschte 140 Punkte vom Board und blieb fokussiert bis zum Titelgewinn. Am Ende liefen die Tränen und das sicher nicht nur bei Wright. Ein verdienter Spieler des Monats.

Prognose

Als Wright erstmals im WM-Finale stand, hätte ich seine Leistungsexplosion nie vorhersehen können. Und auch dieses Mal erwischte ich mich, dass ich einen Leistungseinbruch erwartete. Aber schon beim Masters belehrte er mich eines besseren. Darum glaube ich daran, dass Wright in diesem Jahr noch mindestens einen weiteren Major Titel gewinnen und auch bei der Premier League ein gehöriges Wörtchen mitreden wird. Und vielleicht auch dort das Trauma von 2017 besiegt. Ob es so kommt, wir werden sehen. Bis dann!

Tobias Gürtler



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