Dartspieler im Fokus Januar 2019

Neues Jahr, neues Glück. Es ist Januar, die Darts-WM liegt schon ein Weilchen hinter uns und die Vorbereitungen für 2019 sind in vollem Gange. Auch dieses Jahr geht es natürlich mit unserer Reihe „Spieler im Fokus“ weiter. Hier wollen wir euch Spieler vorstellen, die in der Vergangenheit vielleicht noch unter ihren Möglichkeiten spielten und eher selten auf den großen Bühnen überzeugten, in denen wir aber das Potential für eine durchaus gute Karriere sehen.

Im Januar bietet es sich dabei an, nochmal auf die vergangene Weltmeisterschaft zu schauen. Das größte Turnier des Jahres ist immer auch ein Platz für größere Überraschungen, so auch in der vergangenen Auflage. Die einen sind One-Hit-Wonder, andere verändern mit einem Auftritt ihr ganzes Leben. Die Leistung eines Spielers war stark, das Ergebnis hatte sich abgezeichnet, überraschte in der Form dann aber doch. Und diesen Spieler, Ryan Searle, schauen wir uns heute mal genauer an.

Wer ist Ryan Searle?

Ryan wurde in Wellington in England geboren. Er lebt den Skater-Lifestyle und trägt sein Haar aus diesem Grund sehr lang. Es ist eine Art Markenzeichen geworden, für ihn ist es aber nur ein Zeichen der Freiheit. Er startete 2011 zunächst bei der BDO, wo er anfangs nur Erfolg auf den eher kleineren Events hatte. Er schwamm etwas unter dem Radar und so war sein Name lange Zeit wenig bekannt. Dies änderte sich im Jahr 2013 beim World Masters, jedoch nicht auf die angenehme Weise. Ryan spielte ein gutes Turnier und kam in die Runde der letzten 32, wo er auf Richie George traf. Auch dort sah es nicht danach aus, dass er Probleme bekommen würde. Bei 80 Punkten Rest ging er ans Oche um das Match zu entscheiden. Er traf die Triple-20 und verfehlte im Anschluss die Doppel-10. Caller Nick Rolls aber sah den Dart drin und benannte Ryan Searle als den Sieger. Dieser nahm seine Darts aus dem Board und korrigierte den Schiedsrichter nicht, was ihm später als Unsportlichkeit angekreidet wurde, da er es hätte sehen müssen. Eine Runde später verlor er dann gegen James Wilson und schied aus. In der Folge nahm er neben den Events der BDO auch schon an der Challenge Tour teil. Nach einem erneut erfolglosen Versuch sich für die dortige BDO-WM zu qualifizieren, wechselte er 2015 endgültig zur PDC.

Zunächst spielte er dort weiter nur auf der Challenge Tour, fuhr allerdings richtig gute Ergebnisse ein. Diese brachten ihn am Ende auf den zweiten Platz der Rangliste, sodass er sich eine Tour Card sicherte. Er gab daraufhin seinen Job als Fensterputzer auf und wurde Vollzeitprofi. Nach einem guten Jahr 2017 sollte er 2018 nochmal einen enormen Sprung machen. So kam er nach einem Sieg gegen unter anderem Gary Anderson in das Finale eines Players Championship Events, wo er sich nur Nathan Aspinall geschlagen geben musste. Er qualifizierte sich außerdem erstmals für den Grand Slam of Darts, schied jedoch schon in der Gruppenphase als Letzter aus. Richtig stark war dann Searles Auftreten bei seinem WM-Debüt 2019. Nach einem klaren Auftaktsieg gegen Stephen Burton bekam er es mit Mensur Suljovic zu tun. Gegen den Österreicher zeigte er seine Nervenstärke auf die Doppel und siegte schließlich mit 3:1. Nach einem deutlichen 4:1 gegen William O’Connor stand er dann sogar im Achtelfinale. Der spätere Zweitplatzierte, Michael Smith, war in diesem Moment dann aber doch noch eine Nummer zu groß. Ryan unterlag mit 1:4, spielte aber einen guten Average von über 96 Punkten. Mit dem gewonnenen Preisgeld sprang er dann erstmals in die Top-50 der Weltrangliste.

Prognose

Ryan Searle ist ein sehr ruhiger Zeitgenosse, er redet nicht viel, beschäftigt sich mit sich selbst und liefert einfach Ergebnisse ab. Die Entwicklung die er vor allem zwischen 2016 und 2018 durchgemacht hat bestätigt die These, dass häufige Teilnahmen an Turnieren auf hohem Niveau einen Spieler am schnellsten weiterbringen. Seit er die Tour Card hat, verbessert er sich stetig und das wird auch in den kommenden Monaten so weitergehen. Der Auftritt bei der Weltmeisterschaft war keine Überraschung im klassischen Sinne, es kam nicht aus dem Nichts. Die Stärke von Searle hatte sich bereits angedeutet. Aus den Niederlagen wird er weitere Erfahrungen mitnehmen und diese im kommenden Jahr nutzen um weitere Erfolge einzufahren. Ein Mal hat er bereits das Endspiel eines Players Championship Events erreicht, ich bin mir sicher, dass er diesen Erfolg 2019 wiederholen kann, dieses Mal vielleicht sogar mit dem besseren Ende auf seiner Seite. Außerdem werden wir uns an sein Gesicht im Fernsehen gewöhnen müssen, denn ich bin mir sicher, dass wir ihn auf einigen Major Events sehen werden. 2019 vielleicht noch nicht mit den ganz großen Erfolgen, jedoch wird ihm alleine die Teilnahme bereits dazu verhelfen in der Order of Merit weiter zu klettern. Für die Top-32 wird es zwar bis Ende des Jahres noch nicht ganz reichen, aber in die Top-40 wird er bereits einziehen. Ob es so kommt, wir werden sehen. Bis dann!

Tobias Gürtler

 Ryan Searle Porträt



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