Dartspieler im Fokus Mai 2019

Wir befinden uns bereits im Mai und die Premier League hat bald ihren Sieger gefunden. Das nächste große Turnier ist der beliebte World Cup of Darts, wo das deutsche Team um Max Hopp und Martin Schindler einen sehr guten Job machte und den Fans zwei Viertelfinaleinzüge schenkte. Beide haben sich in den letzten Jahren fantastisch entwickelt und stoßen immer weiter in die oberen Plätze der Order of Merit vor.

Dieses Turnier bietet wie die Weltmeisterschaft aber auch einen guten Blick auf Spieler aus eher kleineren Darts-Nationen, die im Begriff sind eine steile Karriere hinzulegen und hier eine Bühne bekommen. Dies nutzte auch ein Ire sehr gut, der regelmäßiger Teilnehmer dieses Team-Events ist. Er ist die große Konstante im Team Irland, war bei jeder Auflage am Start. Doch auch als Einzelspieler hat er hier und da schon für eine Überraschung gesorgt und wird dies vermutlich noch öfter tun. Wir blicken auf William O’Connor.

Wer ist William?

William O’Connor ist schon vergleichsweise lange dabei. Bereits im Jahr 2009 gab der Mann aus Limerick sein Debüt bei der Tom Kirby Memorial und erreichte dort auch prompt das Endspiel. Er versuchte sich im Anschluss daran auch weiterhin bei der British Darts Organisation zu etablieren, wirklich erfolgreich war er allerdings nur auf den kleineren Bühnen im eigenen Land. Er entschied sich daraufhin dennoch zu einem Wechsel in die PDC und erwischte dort einen durchaus akzeptablen Start mit einigen guten Ergebnissen. So war der heute 32-Jährige auch Teil des irischen Teams, das Ende 2010 an der ersten Auflage des World Cup of Darts teilnahm. Dort gelang auch ein Sieg in der ersten Runde gegen die Slowakei, in Runde zwei folgte dann aber das knappe Aus gegen die späteren Halbfinalisten aus Australien. In den folgenden Jahren schwamm „Magpie“ ein wenig unter dem Radar. Zwar schaffte er es hier und da bei kleineren Turnieren mal ins Viertelfinale einzuziehen und nahm regelmäßig an den UK Open und ab und an am World Grand Prix teil, richtig ins Rampenlicht spielte er sich jedoch nie. Nur in Irland zählte er weiterhin zur absoluten Elite neben Akteuren wie Mick McGowan.

Einen kleinen Aufwärtstrend gab es dann aber ab 2015. Zunächst erreichte William das Achtelfinale der UK Open und überraschte damit wohl auch sich selbst, dann bestätigte er die gute Form mit seinem ersten Viertelfinale bei einem European Tour Event. Er schaffte es allerdings nicht, diese Ergebnisse häufiger zu zeigen und so konnte er sich noch nicht in der Weltelite etablieren. Doch seine Karriere sollte ein weiteres Mal Fahrt aufnehmen. Mit seiner Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2018 änderte sich die Stoßrichtung für O’Connor nochmal. Auch wenn er dort direkt ausschied, nahm er einiges an Selbstvertrauen mit ins nächste Jahr. Dort konnte er überraschend erstmals das Endspiel eines European Tour Events erreichen. Auf dem Weg warf er unter anderem Rob Cross und Mensur Suljovic aus dem Turnier, verlor letztlich nur gegen Michael van Gerwen. Doch auch danach machte er diesmal richtig gut weiter. Er qualifizierte sich erstmals für die Europameisterschaft und war auch 2019 wieder bei der WM dabei, wo ihm dieses Mal Siege gegen Yordi Meeuwisse und James Wilson gelangen. Er schied dann gegen Ryan Searle aus. Einen weiteren Meilenstein erreichte William dann im April dieses Jahres, als er bei einem Players Championship Turnier in Barnsley unter anderem Luke Humphries und Daryl Gurney bezwang und ins Finale einzog. Dort besiegte er auch noch den UK-Open Sieger Nathan Aspinall und sicherte sich damit seinen ersten Turniersieg bei der PDC.

Prognose

William O’Connor ist erst 32 Jahre alt, ist aber bereits ein alter Hase im Profigeschäft. Seit zehn Jahren ist er dabei und misst sich mit den großen Namen der Dartswelt. Seit 2011 hat er die Tour Card und sammelt seitdem Erfahrungen. Seine Entwicklung ist zugegebenermaßen sehr langsam. Über die Jahre gesehen konnte er in sehr unregelmäßigen Abständen immer mal wieder ein paar Erfolge einsammeln, jedoch nie langfristig gute Darts spielen. Doch dies änderte sich im Jahr 2018 mit dem WM-Debüt. So ein Turnier kann eine Karriere verändern, auch wenn vielleicht der ganz große Erfolg ausbleibt. Bei William war es so. Er ist deutlich ruhiger und zielorientierter geworden und erschreckt sich nicht mehr vor guten Ergebnissen. Der Sieg beim Players Championship Turnier zuletzt hat dies nochmal deutlich untermauert. Auch dies wird ihm jetzt nochmal Aufwind geben und das Team Irland mit Steve Lennon und William O’Connor ist einer der Geheimtipps beim diesjährigen World Cup. Für O’Connor wird es danach auch in seiner Einzelkarriere weiterhin bergauf gehen. Nach einer guten Weltmeisterschaft 2020, vielleicht sogar mit einer Überraschung, wird er nochmal einen großen Schritt machen und vermutlich bis Ende 2021 in die Top-20 der Welt einziehen. Ob es so kommt, wir werden sehen. Bis dann!

Tobias Gürtler

 William O’Connor Porträt



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