Uniboffin

Aus dem Testlabor
von Unicorn Darts


Auf Kurs zur Arbeit

Hallo allerseits! Es freut mich, dass so viele Darts-Spieler an wissenschaftlichen Fragen interessiert sind. Wir haben zu unserem letzten Artikel eine Menge guter Kommentare und Fragen erhalten, natürlich überwiegend zu den Sigma-Darts!

Eine der Fragen betraf tatsächlich unser heutiges Thema, nämlich die Frage, warum die Sigma-Darts denn eigentlich bei einem durchschnittlichen Darts-Spieler beständiger fliegen als andere Darts.

Um dies beantworten zu können, müssen wir uns erst einmal verdeutlichen, dass sich die Länge der Flugstrecke der Darts, die aus einer Entfernung von 2,37 m am Oche abgeworfen werden, von Spieler zu Spieler nicht so groß unterscheidet, wie man annehmen könnte. Ihr glaubt mir nicht? Dann werde ich mal näher auf alle beteiligten Faktoren eingehen.

Zunächst einmal wird der Unterschied sicherlich nur wenige Zentimeter betragen, auch wenn der Abwurfpunkt bei den einzelnen Spielern je nach Stand und Wurftechnik unterschiedlich ist, da sich normalerweise niemand so weit nach vorne beugt, dass er umfällt oder soweit nach hinten, dass er ein Fernglas braucht, um sein Ziel erkennen zu können.

Als zweiter Faktor kommt die Wurfgeschwindigkeit ins Spiel. Die Flugbahn eines langsamer geworfenen Darts ist kurvenreicher und damit länger, doch auch hier sind die Unterschiede nur gering (Anmerkung: es heißt immer, die Kurve sei parabolisch, doch das ist nicht ganz richtig, da hierbei die aerodynamischen Auswirkungen nicht berücksichtigt werden).

Doch welchen Einfluss hat die Größe eines Spielers, höre ich jemanden fragen? Euer Kumpel Lofty, der im Pub so überlegen spielt, ist 2 m groß. Wie kann es sein, dass es sein Dart genauso weit bis zur Triple-20 hat wie der von Lenny, der gerade einmal 1,50 m misst?

Natürlich hat es Lofty nicht ganz soweit, doch auch hier ist die Differenz nicht so groß, wie man annehmen würde. Auch wenn seine Arme länger sind als Lennys (zumindest hoffe ich, dass dies so ist) und er sich ein bisschen nach vorne lehnt, macht der Größenunterschied nicht so viel aus (übrigens auch nicht, wohin sie auf dem Board zielen). Das hat alles mit dem alten Griechen zu tun. Lasst uns die möglicherweise längeren Arme von Lofty einmal vergessen und einfach davon ausgehen, dass beide Spieler ihre Darts genau 37 cm vom Oche entfernt abwerfen (37 cm deshalb, weil sie dann genau 2 m zum Board zurücklegen müssen). Wie viel länger ist der Weg für Lennys Dart zur 60, wenn Lofty 50 cm größer ist? Vielleicht 25 cm? Oder 30? Nein, es sind tatsächlich nur gut 6 cm. Denn (wie Pythagoras sagen würde, wenn er nicht schon längst tot wäre): 200 im Quadrat + 50 im Quadrat ergibt 206,15 im Quadrat.

Ihr seht also, dass die Größe des Spielers die Flugkurve nur wenig verändert, genauso wenig wie die Wurfgeschwindigkeit, die Armlänge und Unterschiede in der Haltung und beim Abwurfpunkt. Bei einem „durchschnittlichen“ Darts-Spieler, der von einem normalen Oche aus wirft, legt der Dart eine Strecke von rund 2 m zurück. Das ist für einen unternehmungslustigen Dart-Designer natürlich eine wichtige Information, weil er die Schwankungskurve eines Darts so beeinflussen kann, dass die Wellenlänge auf die Entfernung abgestimmt ist.

Doch warum hat die Länge der Schwankungskurven etwas mit der Länge des Flugweges zu tun? Jeder einigermaßen talentierte Darts-Spieler kann seinen Dart so abwerfen, dass die Spitze geradeaus zeigt. Viel schwieriger ist es, ihm keine Gierungsgeschwindigkeit (das wäre der Fachausdruck) mit auf den Weg zu geben. Die Kurve beginnt weit unten, erreicht dann nach einem Viertel der Gesamtkurve ihren Höhepunkt, bei der Hälfte ist sie wieder in einer Talsohle, bei drei Viertel auf einem erneuten Höhepunkt und ganz am Ende wieder am Tiefpunkt.

Ist die Wellenlänge immer ungefähr genauso lang wie die Flugbahn, trifft der Dart jedes Mal ungefähr dort auf das Board, wo er hingezeigt hat, egal wie hoch die Gierungsgeschwindigkeit ist. Die Spitze des Darts liegt auf der gleichen Linie wie der Schwerpunkt (Ihr erinnert Euch sicher, dass nur der Schwerpunkt auf der Flugbahn bleiben muss), was für beständige Scores natürlich wesentlich besser ist, als wenn der Dart in den verschiedensten Winkeln auf das Board treffen würde.

Das wäre natürlich eine tolle Idee, wie man dem durchschnittlichen Spieler helfen könnte, doch dummerweise haben die meisten Darts eine Wellenlänge von mehr als 2 m, was nicht der Länge der Flugbahn entspricht. Es kann aber klappen, wenn das Dartbarrel ein sehr niedriges Trägheitsmoment hat und mit dem richtigen Schaft ausgestattet ist. Und mit aerodynamisch optimalen Flights, wie es beim „Sigma One“ der Fall ist.

Doch auch das ist noch nicht die ganze Antwort auf die Frage. Es gibt noch viel mehr zu erklären, z.B. warum sich die halbe Wellenlänge der Gierung nicht genauso auswirkt oder warum die Länge der Schwankungskurve der „Sigma Pros“ wiederum ganz anders aussieht, um einen Effekt zu erzielen, den Blackadder mit den Worten „so cunning you could stick a tail on it and call it a weasel“ bezeichnen würde).

Doch ich glaube, für heute habe ich genügend Firmengeheimnisse verraten!



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