Die 10 … größten WM-Überraschungen Teil 3


10 wichtige Dartmomente

6. Jugendweltmeister schlägt Rekordweltmeister

Nachdem Phil Taylor auf der Mission Titelverteidigung bei der WM 2014 gegen Rob Szabo gewonnen hatte, bekam er es in Runde zwei mit „Bullyboy“ Michael Smith zu tun. Smith hatte sich als Juniorenweltmeister für diese WM qualifiziert und konnte in Runde eins einen ungefährdeten Sieg über Morihiro Hashimoto einfahren. Gegen den Titelverteidiger wollte er natürlich für die Sensation sorgen.

Die Begegnung begann fast wie es zu erwarten war. Phil Taylor nahm das Heft in die Hand und führte die Partie an. Zwar waren die Scores noch nicht auf dem höchsten Niveau, doch auf die Doppel traf er alles und holte sich verlustlegfrei den ersten Satz. Michael aber ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Er holte sich den zweiten Satz mit einem 121’er Finish auf Bull und checkte im Satz darauf direkt 141 Punkte aus. Er war so richtig heiß, vergab jedoch ein paar Möglichkeiten auf die Doppel. Taylor drehte den Satz und schnappte sich wieder die Führung. Die Partei war hochklassig und sehr spannend. Immer wieder war es hauchdünn zwischen den beiden. Dennoch wirkte es wie bis dahin eigentlich so oft. Am Ende würde Phil sich den Sieg sichern, weil er in den entscheidenden Momenten sicherer zeigen würde. Einfach auch, weil er Phil Taylor ist. So ging er auch mit 3:2 in den Sätzen in Führung. Smith aber war nicht geschockt, er machte einfach weiter und holte sich im sechsten Satz alle drei Legs und glich wieder aus. Taylor hatte im Entscheidungssatz dann die große Möglichkeit mit 2:0 in Führung zu gehen, vergab jedoch vier Chancen. Der „Bullyboy“ war zur Stelle und glich aus. Die folgenden Legs wurden geteilt, ehe Michael mit 3:2 in Führung ging. Der Juniorenweltmeister stellte sich dann 128 Punkte Rest, Taylor folgte ihm erst danach in den Finishbereich. Smith traf die 18, die Triple-20 und tatsächlich das Bullseye zum Sieg! Mit 4:3 schlug er den Rekordweltmeister und das mit so einem Finish.


Die große Überraschung war dem jungen Engländer also tatsächlich geglückt. Es wirkte wie eine Wachablösung. Nach seinem bis heute letzten Weltmeistertitel musste sich Taylor auch in den Folgejahren oft der neuen Generation geschlagen geben. Zu dieser gehört auch Michael Smith, der bei der damaligen WM nur eine Runde später Peter Wright mit 3:4 unterlag. Das übliche Schicksal der Spieler, die Taylor aus dem Turnier werfen.

5. 161 Punkte zur deutschen Ekstase

Nach seinem Debüt bei der WM 2013 war Max Hopp immer weiter gereift und schnell zum besten deutschen Dartspieler geworden. So war seine Qualifikation zur Weltmeisterschaft des Jahres 2015 reine Formsache. Mit Mervyn King hatte er in Runde eins allerdings eine äußerst schwierige Aufgabe. Der Engländer hatte ein starkes Jahr hinter sich und schien mit seiner Erfahrung einfach eine zu große Herausforderung zu sein.

Beide Spieler waren über die komplette Spielzeit auf Augenhöhe, wenn einer der beiden vielleicht einen Tick stärker war, dann war es der „Maximiser“. Mervyn aber war so unfassbar eiskalt auf die Doppel, dass er Schwächen in den Scores ausgleichen konnte. Beim Stand von 1:2 in Sätzen aus der Sicht von Max, bekam King sogar einen Matchdart. Diesen ließ er dann aber liegen, wodurch Max doch noch den 2:2-Ausgleich schaffte. Es musste ein Entscheidungssatz her. In diesem war Max in den Scores dann klar besser als sein Gegner. Er vergab jedoch zu viel auf die Doppel. Sechs Breakdarts ließ er im ersten Leg liegen, King nutzte dies. Hopp glich aber aus und vergab in der Folge erneut eine Breakchance, wieder war Mervyn da. Ein 103’er Finish von Hopp sorgte dann wieder zum 2:2. Die Spieler brauchten von da an also zwei Legs Vorsprung zum Sieg. Und Max gelang direkt ein Break, was King aber postwendend konterte. Ein erneutes Break von Max, brachte ihn mit 4:3 in Führung und tolle Scores sorgten dafür, dass er für 161 Punkte sechs Darts Zeit hatte. Doch die wollte er gar nicht. Er checkte die 161 einfach direkt aus und beendete auf diesem Weg eine unglaubliche Partie aus deutscher Sicht mit 3:2. Mit diesem Finish zu diesem Zeitpunkt in diesem Match von diesem Mann, damit hatte wirklich niemand gerechnet.


Für Max war es der erste WM-Hauptrundensieg in seiner Karriere. Mit Mervyn King hatte er dabei einen Gegner geschlagen, der wirklich etwas drauf hatte. Er konnte sich etwas darauf einbilden. Vielleicht war es dann aber auch etwas zu viel Druck von außen, denn in der zweiten Runde sollte der „Maximiser“ ein kleines Debakel erleben. Mit 0:4 unterlag er Vincent van der Voort chancenlos, doch sein Weg führte ihn immerhin weiter zum Sieg bei der Junioren-WM.

Tobias Gürtler



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