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The Inner Game
Das Innere Spiel

Timothy Gallwey Es ist interessant zu sehen, wie der Verstand die Stufe seiner Werturteile steigert. Zuerst jammert er bloß: "Schon wieder die 20 verfehlt". Dann steigert er sich zu: "Heute will mir aber gar nichts gelingen". Nach ein paar weiteren "schlechten" Scores steigert das Urteil sich weiter: "Ich treffe die 20 überhaupt nicht". Dann heißt es: "Ich bin ein lausiger Dartspieler". Und schließlich: "Ich tauge zu rein gar nichts." Der Verstand beurteilt zuerst den einzelnen Vorfall, dann fasst er einzelne Vorfälle in Gruppen zusammen, dann identifiziert er sich mit diesem Gemisch aus Vorfällen, und schließlich verurteilt er sich selbst.

Die Folge ist in der Regel, dass diese Selbstverurteilungen zu selbsterfüllenden Prophezeiungen werden. Das bedeutet, es sind Aussagen von Ich 1 über Ich 2, die sich, wenn sie oft genug wiederholt werden, zu Erwartungen oder sogar Überzeugungen von Ich 2 verfestigen. Dann beginnt Ich 2, diesen Erwartungen zu entsprechen. Wenn Sie sich oft genug sagen, dass Sie ein schlechter Scorer sind, dann findet so etwas wie ein hypnotischer Prozess statt. Es ist so, als trüge man Ich 2 eine Rolle auf, die es zu spielen hat - die Rolle des schlechten Scorers. Ich 2 identifiziert sich vollkommen mit der Rolle und verdrängt derweil seinen wahren Fähigkeiten. Wenn der urteilende Verstand auf der Grundlage seiner negativen Werturteile erst einmal eine Identität erschaffen hat, dann verbirgt das Rollenspiel das echte Potenzial von Ich 2 so lange, bis der hypnotische Bann irgendwann gebrochen wird. Kurz gesagt: Sie werden langsam das, was Sie denken.

Lesen Sie einmal das folgende einfache Gleichnis und achten Sie darauf, ob sich nicht langsam eine Alternative zu diesem Prozess des Verurteilens erkennen lässt. Wenn wir das Samenkorn einer Rose in die Erde pflanzen, dann sehen wir, dass es klein ist, und dennoch kritisieren wir es nicht, weil es weder Wurzeln noch Stiel hat. Wir behandeln es wie ein Samenkorn und geben ihm Wasser und die Nährstoffe, die ein Samenkorn braucht. Wenn es aus dem Boden sprießt, verurteilen wir es nicht als unfertig und unterentwickelt, und auch die Blüten kritisieren wir nicht dafür, dass sie nicht bereits offen sind, wenn sie erscheinen. Wir staunen angesichts des Prozesses, der sich da entfaltet, und wir geben der Pflanze die Pflege, die sie in jedem Stadium ihrer Entwicklung benötigt. Die Rose ist als Samenkorn bereits eine Rose und sie bleibt eine Rose, bis sie stirbt. Sie birgt ihr ganzes Potenzial in sich, und zwar zu jeder Zeit. Ständig scheint sie im Prozess der Veränderung begriffen zu sein, und doch ist sie in jedem Stadium, in jedem Augenblick vollkommen, so wie sie ist.

So können wir zum Beispiel auch die Fehler, die wir machen, als einen wichtigen Teil des Entwicklungsprozesses betrachten. In seinem Prozess der Entwicklung gewinnt unser Spiel sehr viel durch Fehler. Sogar "Abstürze" sind ein Teil dieses Prozesses. Sie sind nicht "schlecht", scheinen aber unendlich weiterzubestehen, solange wir sie als "schlecht" bezeichnen und uns mit ihnen identifizieren. Es gilt zunächst die negativen Konzepte zu überwinden, die den angeborenen Entwicklungsprozess beeinträchtigen. Dieser Prozess gerät in Gang, indem Sie lernen, die Würfe wahrzunehmen und zu akzeptieren, wie sie im gegebenen Moment sind.

Der erste Schritt besteht darin, dass Sie Ihre Würfe so sehen, wie sind sind. Sie müssen klar und objektiv wahrgenommen werden, und das ist nur dann möglich, wenn es kein persönliches Werturteil gibt. Sobald ein Wurf wirklich klar wahrgenommen und so akzeptiert wird, wie er ist, kommt ein natürlicher und rascher Prozess der Veränderung in Gang.

Hier geht es weiter:
The Inner Game of Tennis: Die Kunst der entspannten Konzentration


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