Vincent van der Voort über Juniorenspieler


„NACHWUCHSTALENTE MÜSSEN LERNEN, MIT NIEDERLAGEN UMZUGEHEN“

Auch im Dartsport gilt, dass den Jugendlichen die Zukunft gehört. Schließlich sind sie die potentiellen Weltklassespieler von morgen. Doch was müssen diese Talente außerdem noch mitbringen? Wir erkundigten uns bei Vincent „The Dutch Destroyer“ van der Voort, der aktuellen Nummer 25 der PDC-Rangliste.

Vincent van der Voort spricht über Nachwuchstalente im Dartsport
Vincent van der Voort spricht über Nachwuchstalente im Dartsport

In den Niederlanden stellt derzeit ein Juniorenspieler alle seine Altersgenossen in den Schatten: Justin van Tergouw. Das soll jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es eine Vielzahl an jungen niederländischen Darts-Talenten gibt. Wie sieht Vincent van der Voort die Entwicklung von Nachwuchstalenten wie Justin? Läuft wirklich alles wie am Schnürchen?

„Jetzt ist Justin vielleicht noch ein bisschen schüchtern und ganz auf den Dartsport konzentriert, doch bald wird er um die Häuser ziehen wollen und sich für Mädchen interessieren. Von daher müssen wir erst einmal abwarten, wohin seine Reise geht. In den Niederlanden gibt es so viele verheißungsvolle Talente, doch nur wenige schaffen den Durchbruch an die Spitze. Man muss sich einfach nur die Liste mit allen Winmau-Siegern vornehmen und schauen, was aus ihnen geworden ist.“

Das „Winmau World Masters“ ist eines der ältesten und renommiertesten Turniere im Profi-Dartsport. Es wird von einem Dartscheiben-Hersteller gesponsert und wurde 1974 zum ersten Mal ausgetragen – noch vor der heute unter dem Namen „Lakeside“ bekannten Weltmeisterschaft.

Van der Voort: „Warum so viele den Durchbruch nicht schaffen? Zum einen haben Jugendliche auch noch andere Hobbies als Darts spielen. Zum anderen ist man zwar vielleicht die Nummer 1 unter den Junioren in den Niederlanden, kann sich dafür aber nichts kaufen, wenn man dann gegen die Profis in England spielt. Denn eine Niederlage gegen die Top-Spieler, gegen Michael van Gerwen, Raymond van Barneveld oder auch gegen mich, lässt sich noch irgendwie verkraften. Am Anfang verliert man bei den Profis aber auch gegen Spieler, die man selbst nur für durchschnittlich hält. Das ist für das Selbstvertrauen nicht gerade förderlich. Nachwuchstalente müssen lernen, mit Niederlagen umzugehen.“

„Das Spielen auf höchstem Niveau verlangt einem Talent eine ganze Menge ab: Man muss morgens um sieben aufstehen und zu einem Turnier fahren und kommt erst abends um zehn wieder nach Hause. Und am Ende ist man in der zweiten Runde ausgeschieden. Dann denkt man sich: ‚Tja, da hätte ich gestern Abend auch zur Geburtstagparty gehen können‘. Das ist ein ganz schwieriges Thema.“

Text: Jeroen de Vries und Paul Teixera
Übersetzung: Martin Rönnberg



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