Premier League Darts 2011


Spielberichte Premier League Fünfter Abend

Gary Anderson

Taylor gegen Anderson

Mit 8:6 besiegte Phil Taylor den zuvor ungeschlagenen Gary Anderson, wobei sowohl Taylor als auch Anderson eine starke Leistung ablieferten, weshalb das Match auch erst im letzten Leg entschieden wurde. Mit seiner starken Doppelquote (44 Prozent) war der Engländer „sehr zufrieden, da auch der Druck dieses Mal kein allzu großes Problem war, und ich das entscheidende Doppel getroffen habe“, so Taylor. „The Power“ spielte das Duell mit seinen alten Darts, von denen er sagt, es wären die Darts, „welche am Besten zu mir passen, und mit denen ich jetzt auch spielen möchte. Ich denke, man kann daran nicht mehr viel verändern, und deshalb werde ich jetzt auch wieder mit ihnen spielen“. Auch seinem Konkurrenten, Gary Anderson, machte er ein großes Kompliment. „Gary hat sich wirklich deutlich weiter entwickelt, er wirft die 180 jetzt genau dann, wenn er sie braucht“. Anderson bleibt trotz der Niederlage Tabellenführer und kann somit als Spitzenreiter zum nächsten Premier League Spieltag reisen, der in seinem Heimatland, Schottland, stattfindet.

Das Spiel der aktuellen Dart-Giganten begann ausgeglichen, beide Spieler scorten konstant. Beim Stand von 2:2 spielte Taylor einen 101er Punkte Durchschnitt, Anderson einen 95er Average. Sehr selbstsicher gewann Taylor das fünfte Leg, mit dem ersten Dart traf „The Power“ das Doppelfeld, wodurch er mit 3:2 in Führung ging. Keiner der beiden Spieler konnte zu diesem Zeitpunkt das Match an sich reißen, denn nur kurz darauf glich Anderson, der, wie fast immer, die Zuschauer in Manchester gegen sich hatte, souverän aus, und so ging es mit einem 3:3 Spielstand in die Pause. Nach der Pause konnte sich der 15-malige Weltmeister sein Leg sichern, ging somit wieder mit 4:3 in Führung. Mittlerweile spielte Anderson einen immer stärkeren Average, und es schien, als könnte er dieses Duell gewinnen, denn seine Doppelquote stimmte auch. Jedoch schlug Phil Taylor zurück. Im neunten Leg warf er seine zweite 180 im Match, und durch diesen Vorteil hatte er keine Mühe, sich auch dieses Leg zu sichern. Wieder ging er also mit einem Leg in Führung, es stand 5:4. Nun meldeten sich auch die Fans zu Wort, sie unterstützten „ihren“ Phil Taylor lautstark. Unbeeindruckt davon spielte der Schotte jedoch weiter seine Linie, ließ sich nicht irritieren, was ihm den abermaligen Ausgleich zum 5:5 einbrachte. Nun stand das Duell auf der Kippe, und durch ein starkes Leg inklusive einer 180 ging Taylor erneut in Führung. Doch Anderson konnte seinerseits mit einer 180 kontern, und schien dadurch einen entscheidenden Vorteil zu haben, da Taylor auch noch einen Bouncer hinnehmen musste. Nervenstärke bewies Gary Anderson als er den wichtigen, dritten Dart auf das Doppelfeld versenkte und damit zum wiederholten Male den Ausgleich erzielen konnte. Nun ging es darum, wer sich den Punkt sichert. Taylor eröffnete dieses Leg, und Anderson hatte damit dadurch den größeren Druck. Bei einem Rest von 101 traf Taylor das Bulls-Eye nicht, und ermöglichte Anderson somit die Chance zum Break. Dieser verwarf jedoch gleich zwei Darts auf Tops, und Taylor konnte wider erwarten das 13. Leg gewinnen. Im letzten Leg eröffneten beide Akteure mit 180, und es zeigte sich, welch ein Niveau beide Spieler spielen. Bei einem Rest von 221 traf Taylor drei Mal das Triple und brachte sich somit in eine hervorragende Ausgangsituation, da Anderson noch 121 Restpunkte auf dem Konto hatte. Diese konnte „The Flying Scotsman“ nicht auswerfen, wodurch Taylor die große Chance hatte, das Spiel doch noch zu gewinnen. Mit Drahtseil-Nerven traf „The Power“ den dritten und somit entscheidenden Dart auf das Doppel-20 Feld und sicherte sich damit auch das Match. Er fügte Anderson die erste Niederlage zu, welche aufgrund des fantastischen letzten, entscheidenden Legs von Taylor auch in Ordnung geht, da beide Spieler zuvor ähnlich stark agierten.

Raymond van Barneveld gegen James Wade

Das nächste Spiel am Donnerstagabend in Manchester hieß Raymond van Barnveld v James Wade. Beide Akteure standen etwas unter Zugzwang, und so versprach auch diese Partie Spannung. Der Engländer Wade eröffnete das erste Leg, welches er sicher und souverän gewann. Die Stimmung im Publikum war trotz des eigentlichen Heimbonuses von Wade etwas geteilt, da die „Barney Army“ den Holländer wieder lautstark unterstützte. Mit einem starken 107er Checkout setzte „Barney“ das erste Ausrufezeichen in dem Match, der Niederländer glich dadurch zum 1:1 aus. Auch im nächsten Leg spielte van Barneveld stark auf, was ihm gleich das Break einbrachte, und somit auch die 2:1 Führung. Im vierten Leg warf der Niederländer die erste 180 im Match. Bei Wade zeigten sich schon zu Matchbeginn einige Unkonzentriertheiten, welche „Barney“ konsequent ausnutzte, er erhöhte auf 3:1. Zu diesem Zeitpunkt überragend auch seine Doppelquote, welche bei über 60 Prozent lag. Enorm wichtig war das nervenstarke 136er Checkout von Wade im darauffolgenden Leg, wodurch er van Barneveld nicht davonziehen ließ. Eine ebenfalls wichtige 180 konnte der Niederländer im sechsten Leg erzielen, wodurch er sich einen entscheidenden Vorteil erarbeitete, er konnte mit einer 4:2 Führung in die Pause gehen. Gleich im ersten Leg nach der Pause gelang dem Niederländer seine nächste 180, wieder wurde deutlich, wo das Problem von Wade lag. Er scorte deutlich schlechter als van Barneveld, der wieder seine gute mentale Verfassung bewies, als er die 86 zum 5:2 auswarf, also erneut ein Break schaffte. Ebenso stark das nächste Leg von „Barney“, ganz selbstsicher gelang ihm die 6:2 Führung, und erneut meldete sich die „Barney Army“ laustark. Ganz anders der Anhang von „the Machine“, der angesichts von Wades Gesichtsausdrucks genauso wenig Hoffnung auf ein Comeback zu haben schien wie der Engländer selber. Wieder ein Break brachte „Barney“ das 7:2, somit den ersten Punkt ein, und alles deutete darauf hin, dass sich der Holländer auch das nächste Leg und damit den Sieg sichern würde. Seinen ersten Matchdart verwarf van Barneveld noch, doch der zweite Dart auf das Doppelfeld saß, und so gewann er locker und leicht mit 8:2 gegen Wade.

„In der letzten Woche habe ich gegen Phil verloren, weil meine Quote auf die Doppelfelder, 18 Prozent, zu schlecht war. Die Spiele entscheiden sich auf den schmalen Doppelfeldern, und dieses Mal lief es für mich einfach besser. Mir tut James Wade, der ein enger Freund von mir ist, etwas leid, da man ihm ansieht, dass er nicht das spielt, wozu er im Stande ist“, so van Barnveld nach der Partie.

Terry Jenkins gegen Mark Webster

Im ersten Duell in Manchester gab es eine Überraschung. Terry Jenkins, der in den Wochen zuvor nahezu chancenlos war, schlug den klaren Favoriten Mark Webster mit 8:4. Für „The Bull“ war dieser Sieg immens wichtig, da er so wieder Anschluss zu den vorderen Plätzen erlangte und auch an die Konkurrenz das Zeichen sendete: „Ich bin noch da!“. Für Jenkins gilt es nun, den Schwung und die Euphorie in die nächsten Spiele mitzunehmen, damit der Sieg über den Waliser keine Eintagsfliege bleibt.

Webster hingegen muss es schaffen, konstanter zu agieren, da seine Leistungsschwankungen in diesem Jahr noch zu extrem sind. Nach seiner vernichtenden 1:8 Niederlage gegen Anderson meldete sich der Waliser in der Vorwoche mit einem fantastischen 8:2 Sieg über Adrian Lewis, bei dem er einen 110er Average spielte, zurück. Nun jedoch folgte wieder eine unerwartete Niederlage, was zeigt, das Webster noch deutlich Luft nach oben hat. „In diesem Jahr sind die Spiele einfach ganz schwer einzuschätzen, das sieht man Woche für Woche“, bekräftigte auch van Barneveld.

Simon Whitlock gegen Adrian Lewis

In der letzten Partie des Abends standen sich Adrian Lewis und Simon Whitlock gegenüber. Vom Potenzial her sind beide Spieler fähig, einen Average zu spielen, welcher klar über 100 liegt. Gerade Lewis kann sich in einen Rausch zu spielen, und dann kann so gut wie kein Akteur der Welt mit ihm mithalten. Dies war beim WM-Finale sehr gut zu beobachten, wo selbst Gary Anderson teilweise einfach chancenlos war. Sehr sicher eröffnete Whitlock das Match, gleich im ersten Leg gelang dem beliebten Australier eine 180, auch das Leg konnte er sich problemlos für sich entscheiden. Im zweiten Leg gelang dem Australier die höchstmögliche Punktzahl mit drei Darts, also die 180, doch Lewis sicherte sich trotzdem das zweite Leg und glich somit aus. Zu diesem Zeitpunkt lag der Average von Whitlock bei 124.2, was ein fantastischer Wert ist. Nun gelang auch Lewis sein erstes Maximum, und es deutete sich an, dass das Match von hohen Scores geprägt sein sollte. Durch eine weitere 180 schuf sich „The Jackpot“ die Möglichkeit für ein Break, welches der Weltmeister nicht ungenutzt ließ. Auch er stand mittlerweile bei einem 106er Average, Whitlock bei 108. Mit einem 113er Checkout sicherte sich der Engländer auch das nächste Leg und Whitlock, der stark begonnen hatte, musste aufpassen, dass ihm Lewis nicht enteilte. Jedoch ließ er drei Darts auf die Doppel 16 aus, und sogleich ergriff der Weltmeister die Chance, checkte die 96 aus und zog auf 4:1 davon. Lewis spielte immer stärker auf, warf im sechsten Leg erneut eine 180 und machte deutlich, dass er den Sieg an diesem Abend wirklich wollte. Ganz sicher gelang ihm auch das 45er Checkout, und so ging er mit der 5:1 Führung und einer geballten (Sieger)Faust in die Pause. Zu diesem Zeitpunkt lag seine Doppelquote bei 100 Prozent, besser geht es nicht. Nach der Pause machte Lewis genau da weiter, wo er vor der Pause aufgehört hatte. Er scorte und scorte. Anders Simon Whitlock, der erneut zwei Darts auf ein Doppel verpasste. Adrian Lewis hingegen machte es besser, er zielte genau und baute seine Führung auf 6:1 aus. Mit einem fantastischen 116er Checkout demonstrierte er seine Klasse und zeigte den klaren Unterschied auf. Whitlocks Doppelquote lag bei 10 Prozent, die von Lewis war nahezu perfekt. Zwar gewann der Australier das neunte Leg und schaffte somit immerhin das 2:7, doch so richtig freuen konnte er sich darüber nicht. Zu klar war an diesem Abend einfach der Leistungsunterschied zwischen Lewis und Whitlock. Mit einem 136er Checkout schloss „The Jackpot“ das Match ab und krönte damit seiner äußerst starke Leistung. Nach dem Spiel zeigte sich Lewis locker und entspannt, witzelte auf der Bühne noch etwas herum und wirkte sehr erleichtert.

Jan Schenkel

Premier League Darts - Tabelle und Ergebnisse


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