MVG sichert sich den ersten Platz

Am vorletzten, regulären Spieltag der Premier League Saison konnten weitere Entscheidungen fallen. Michael van Gerwen hatte die Möglichkeit gegen Verfolger Rob Cross den ersten Platz klar zu machen. Michael Smith wollte mit einem Sieg gegen Daryl Gurney hingegen seinen eigenen Play-Off-Platz endgültig eintüten und würde damit auch Gary Anderson, der auf Raymond van Barneveld traf, ebenfalls einen Gefallen tun. Außerdem bekamen es Peter Wright und Simon Whitlock miteinander zu tun.


Wright nicht mehr Letzter


Die erste Partie war auch das Duell zwischen dem Letzten und Vorletzten. Man konnte rein auf die Play-Offs bezogen beim Match zwischen Peter Wright und Simon Whitlock zwar davon sprechen, dass es nur um die goldene Ananas ging, jedoch war dem nicht so. Es ging um immerhin 5000 Pfund Unterschied an Preisgeld zwischen Platz acht und Platz sieben. Beide wollten einen Sieg und so vielleicht nochmal etwas mehr einsacken. Im Hinspiel trennten sich die beiden 6:6-Unentschieden, es war damals ein wichtiger Punkt für Wright, denn er überholte so eine Woche vor der Judgement Night Mensur Suljovic, blieb so letztlich in der Premier League. Das Match begann mit einem gut aufgelegten Peter Wright, der sich direkt mit einem 14-Darter in Führung setzte, die er mit einem Break auch gleich noch ausbaute. Dabei hatte Simon zuvor drei Möglichkeiten zum Ausgleich liegen lassen, sodass ein 18-Darter für Wright ausreichte. Gleiches Bild unter umgekehrten Vorzeichen nur ein Leg später. Diesmal verpasste Peter die Doppel, sodass Whitlock mit 18 Darts profitierte. Dennoch wirkte der Schotte in der Anfangsphase einfach stärker. Mit dem dritten Break in Serie bestätigte er dies auch nochmal. Simon kämpfte und startete perfekt ins fünfte Leg. Da er aber ein 121’er Finish vergab, konnte Wright sich bis auf 4:1 absetzen. Dennoch war der „Wizard“ nun ebenfalls gut drin. Unter Druck verkürzte er zunächst und ließ sich im Anschluss auch durch das 2:5 nicht unterkriegen. Er erhöhte den Druck und holte in der Folge zwei Legs in Serie. So verkürzte er auf 4:5 und alles schien wieder offen zu sein. Das zehnte Leg durfte der Australier sogar beginnen und er bekam seine Chancen. Zwei Mal verpasste er aber das Doppel und so tat Wright ihm mit einem 118’er Finish auf der Doppel-19 so richtig weh. Im anschließenden elften Leg war Wright dann eiskalt und brachte den 7:4-Erfolg nach Hause.

Es war wohl eines der besten Spiele der WM-Geschichte. Bis ins Entscheidungsleg ging das Halbfinale zwischen Rob Cross und Michael van Gerwen. Am Ende setzte sich der Engländer knapp durch und holte sich sogar den Titel. Im Hinspiel der diesjährigen Premier League Saison revanchierte sich Michael van Gerwen mit dem 7:2 bereits deutlich bei „Voltage“ und natürlich war er sehr daran interessiert, da heute nachzulegen. Mit einem Sieg wäre „Mighty Mike“ der erste Platz nicht mehr zu nehmen. Der Niederländer ging entsprechend fokussiert ans Werk und startete sehr gut. Weil Cross ein 116’er Finish vergab, war Michael sofort da und holte sich ein Break. Wieder vergab Rob danach eine Möglichkeit auf ein Doppel, sodass van Gerwen eiskalt erhöhte. Die beiden vergebenen Chancen schienen ein wenig an Rob zu nagen und weil Michael kein bisschen nachließ, konnte er sich die folgenden beiden Legs fast kampflos sichern. Bei einem 11- und einem 12-Darter hätte Cross aber auch enorm kämpfen müssen.

Der Average von van Gerwen stand zu diesem Zeitpunkt bei rund 118 und so war das 4:0 natürlich hochverdient. Im fünften Leg traf er dann aber eben nur noch ein Triple pro Aufnahme und so konnte sich Cross seinen eigenen Anwurf sichern, zumindest schon mal den Whitewash verhindern. Ein Comeback erstickte MVG aber direkt im Keim. Ein 12-Darter mit sattem 144’er Finish brachte den Niederländer auf 5:1 in Front. Zwar verkürzte Rob erneut, doch dies gelang ihm lediglich bei eigenem Anwurf. Für ein Break reichte es einfach nicht. Er bekam zwar nochmal die Chance im achten Leg, traf bei 134 Punkten Rest auch die Triple-18, verfehlte mit dem zweiten Dart dann aber Tops und so war die Möglichkeit dahin. Michael vollendete und holte sich wenig später mit einem 86’er Finish auf Bull den 7:2-Sieg. Der 3-Dart-Average vom Weltranglistenersten stand am Ende bei starken 111,57 Punkten und so war ihm der erste Platz der Ligaphase sicher.


Anderson noch nicht sicher in den Play-Offs

Daryl Gurney hatte nur noch theoretische Chancen auf eine Teilnahme an der Finals Night. Er brauchte dafür auf jeden Fall einen Sieg gegen Michael Smith, der aber nach der tollen Saison als Favorit ins Spiel ging. Doch Daryl wusste anscheinend genau, was die Stunde geschlagen hat und so startete er sehr gut, schnappte sich seinen ersten Anwurf. Auch im zweiten Leg war der Nordire gut mit dabei und brachte sich in eine gute Position für ein Break. Allerdings konnte er sich letztlich nur auf Tops stellen, bekam keine Chance darauf. Smith glich aus und holte dann seinerseits mit einem 13-Darter ein Break. Gurney hatte sich zuvor auf 20 Punkte Rest gestellt. Es schien ihn doch für einen kurzen Augenblick runter zu ziehen, denn Smith hatte keine Probleme sein eigenes Leg zum 3:1 nach Hause zu bekommen. Doch „Super Chin“ fing sich schnell wieder. Er wusste worum es geht und das zeigte er im fünften Leg. Dort stellte sich Michael Smith auf 20 Punkte Rest, doch Gurney brachte 147 Punkte auf null und hielt seine Hoffnungen am Leben.

Zwar vergab er im Anschluss ein 107’er Finish zum Ausgleich, doch auch der erneute Rückstand von zwei Legs brachte ihn nicht aus dem Konzept. Ganz im Gegenteil: Daryl wurde nun immer besser. Er holte sich das 3:4 und checkte im Anschluss 167 Punkte zum 12-Darter und Break. Es war der 4:4-Ausgleich und Gurney hatte nun einen echten Lauf. Ein brillanter 11-Darter sorgte für die 5:4-Führung, das Momentum sprach plötzlich klar für den World Grand Prix-Sieger. Er verpasste dann jedoch Tops zum nächsten Break, sodass Smith mit dem 5:5 dazwischen grätschen konnte. Das 6:5 sicherte Gurney wenig später dann aber schon mal den Punktgewinn und er hielt auch im Anschluss weiter gut mit. Doch der 12-Darter von Smith war im letzten Leg einfach zu stark und so begrub Michael mit einem 81’er Finish zum 6:6 vermeintlich die letzten Play-Off-Hoffnungen des Daryl Gurney. Der müsste nun am letzten Spieltag klar gewinnen, müsste aber dennoch auf die Patzer von Gary Anderson hoffen.

Doch auch diese Hoffnungen von Gurney konnten wenig später schon zu Ende sein. Alles was Gary Anderson in der letzten Partie des Abends tun musste, war gegen Raymond van Barneveld einen Punkt zu holen. Da er in 41 Duellen mit dem Niederländer ganze 21 Mal als Sieger vom Oche ging und bereits drei Mal Remis spielte, schien dies auch durchaus realistisch zu sein. Doch die Anfangsphase lief komplett am „Flying Scotsman“ vorbei. Das erste Leg holte sich Raymond mit einem 13-Darter, es war ein Break, und im Anschluss konnte Anderson auch das 0:2 nicht verhindern. Ein tolles 103’er Finish über Bullseye, 13 und Tops brachte den Niederländer weiter in Führung, ehe er diese mit dem Break zum 3:0 noch weiter ausbaute. Erst im vierten Leg konnte Anderson diese Serie unterbrechen, als er mit einem 80’er Finish eine gute Antwort parat hatte.

Er hätte danach auch weiter verkürzen müssen, jedoch verpasste er nach einem 121’er Finish noch fünf weitere Möglichkeiten auf die Doppel, sodass van Barneveld doch wieder ein Break holte. Dieses konnte er wenig später auch wieder bestätigen, nachdem Anderson 129 Punkte auf dem Bullseye verpasste und so war der Druck auf Anderson bereits sehr groß. In diese Phase baute er einen starken 11-Darter zum 2:5 ein, der ihm wieder Hoffnung gab. Diese wurde aber schnell wieder im Keim erstickt, als Raymond einen starken 12-Darter zeigte und sich selbst bereits einen Punkt sicherte. Zwar kam Anderson mit einem 95’er Finish nochmal heran, hatte gegen den 13-Darter von Barney danach aber keine Mittel mehr. So verlor Anderson letztlich mit 3:7 und verpasste die vorzeitige Qualifikation für die Play-Offs.

In der kommenden Woche wird es noch ein Mal spannend. Daryl Gurney und Gary Anderson werden sich ausgerechnet im schottischen Aberdeen um den letzten Play-Off-Platz streiten. Während Daryl Gurney einen deutlichen Sieg gegen Peter Wright erringen muss, hoffte er gleichzeitig auf eine deutliche Niederlage Andersons gegen Michael van Gerwen. Er muss letztlich zwei Punkte und zwölf Legs aufholen. Außerdem streiten sich Michael Smith(gegen Raymond van Barneveld) und Rob Cross(gegen Simon Whitlock) noch um den zweiten Platz in der Endabrechnung.

Tobias Gürtler

Premier League Darts


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