Gerwyn Price bereits ausgeschieden

In der letzten Woche vor der Judgement Night trafen sich die Premier League Spieler in Belfast. Besonders das Duell von Tabellenführer Michael van Gerwen und Landsmann Raymond van Barneveld stand dabei im Fokus. Für Mensur Suljovic ging es gegen den formstarken Gary Anderson um wichtige Punkte, genau wie für Peter Wright gegen Simon Whitlock. Gerwyn Price half gegen Michael Smith nur ein Sieg und Rob Cross wollte seinen sechsten Premier League-Erfolg in Serie feiern, indem er Daryl Gurney besiegt.


Suljovic verpasst wichtige Punkte

Den Auftakt machten Mensur Suljovic und Gary Anderson. Der Schotte präsentierte sich in diesem Monat in fantastischer Form und wollte in der Premier League Anschluss an die Spitzenränge halten. Für Mensur ging es fast schon um alles. Er brauchte jeden Punkte um in der Judgement Night nächste Woche nicht rauszufliegen, wo er es mit Michael van Gerwen zu tun bekommen wird. Er startete auch recht gut, spielte hohe Scores, kam allerdings nur dazu sich auf zwölf Punkte Rest zu stellen, ehe Gary direkt mit einem Break startete. Dieses konnte er auch bestätigen, weil er sich noch keinerlei Fehler beim auschecken erlaubte, während er Suljovic gar nicht erst Möglichkeiten zugestand. Diese nahm der Österreicher sich im dritten Leg selbst und verwandelte auf Tops auch gleich seine erste Möglichkeit. Danach hätte er sich ein Break zum Ausgleich schnappen müssen. Doch er verpasste gleich vier Chancen auf die Doppelfelder. Gary bestrafte ihn mit dem 1:3. Mensur antwortete prompt mit einem tollen 101’er Finish und einem darauf folgenden 12-Darter, um doch das Break und somit den 3:3-Ausgleich zu holen. Die Uhren waren damit wieder auf null gestellt, doch erneut war es der „Flying Scotsman“, der direkt wieder Grund zum Jubeln hatte. Er warf zum perfekten Zeitpunkt eine 180 und schnappte sich so erneut ein Break. Weil Mensur danach einen weiteren 12-Darter knapp verpasste, bestrafte Anderson „The Gentle“ umgehend und checkte 124 Punkte auf dem Bullseye um sich abzusetzen. Bull konnte Suljovic auch, das zeigte er mit einem 81’er Finish wenig später, doch Gary sicherte sich im Anschluss mit dem 6:4 den Punktgewinn. Zwar vergab er dann ein 122’er Finish zum Match, doch weil Suljovic im entscheidenden Moment einen Fehler machte holte sich Anderson letztlich den 7:5-Sieg. Im achten Duell der beiden war dies der vierte Sieg für Gary, er hat die Bilanz damit ausgeglichen.

Gerwyn Price hatte auf die Niederlage von Suljovic gehofft und musste nun einen Sieg gegen Michael Smith folgen lassen um noch realistische Chancen auf den Verbleib in der Premier League zu wahren. Die letzten beiden Duelle mit dem „Bully Boy“ konnte der Waliser auch für sich entscheiden und so startete er mit Selbstvertrauen.

Er sicherte sich sofort ein Break, nachdem Smith ein 118’er Finish vergeben hatte. Doch weil er zwei Möglichkeiten auf die Doppel ausließ, konnte er das Break nicht bestätigen und befand sich wenig später mit 1:2 in Rückstand. Bis dahin war er eigentlich der bessere Spieler, hätte führen müssen, doch war er wie so häufig nicht kaltschnäuzig genug. Er konnte relativ souverän ausgleichen, sah von da an allerdings nur noch die Rücklichter seines Gegners. Der raste mit seinen starken Scores in jedem Leg davon. Der „Iceman“ brauchte meist drei bis vier Aufnahmen bis er die hohen Punkte auspackte und da war es meist schon zu spät. So lag er durch ein weiteres Break mit 2:4 zurück und musste nun nochmal liefern.

Er spielte auch ein recht gutes Leg, wurde dann allerdings von Smith überrascht, welcher mit einem 160’er Finish für die Vorentscheidung sorgte. Danach schien auch in Gerwyns Kopf die Messe gelesen zu sein. Er war schockiert, traf im achten Leg nur ein großes Triple. Für ein letztes Highlight hätte er im neunten Leg beinahe noch gesorgt, als er ein 120’er Finish via drei Mal Tops auschecken wollte und nur den letzten Dart verpasste. So bedankte sich Michael Smith, der seine bisher starke Premier League Saison mit dem 7:2-Sieg weiter fortführte.


Klarer Sieger im Prestigeduell

Das große Duell der beiden Niederländer stand als nächstes auf dem Programm. Über die Jahre hatte man bei dem souveränen Michael van Gerwen immer wieder das Gefühl, dass Raymond eine der wenigen Gefahren für den Weltranglistenersten darstellt. So war es auch im vergangenen Jahr in der Premier League, als van Gerwen zunächst den Rekord von 44 ungeschlagenen Spielen vor TV-Kameras aufstellte, am gleichen Abend aber noch die erste Niederlage einsteckte – gegen van Barneveld. Da wollte Raymond ansetzen und legte richtig gut los. Eine tolle 180 war die Grundlage für die frühe Führung. In den eigenen Legs zeigten sich beide Spieler zunächst sehr sicher. Barney zeigte sogar vier perfekte Darts im dritten Leg, Michael brachte ein 132’er Finish auf dem Bullseye zum 12-Darter und 2:2 ins Ziel. Dann aber sollte das Spiel sich in eine Richtung entwickeln. Nach zehn Darts stand van Barneveld im fünften Leg auf 24 Punkten Rest, doch er brachte es nicht ins Ziel. Michael schnappte sich so das erste Break der Partie und behielt auch danach die Nerven. Fünf perfekte Darts zeigte er, doch auch Raymond stand nach sechs Darts bei 181 Punkten Rest. Er bekam sogar eine Möglichkeit zum direkten Rebreak, doch er verpasste die Doppel-18 und so erhöhte MVG. Im Anschluss hatte Barney nicht mehr viele Möglichkeiten. Nach einem weiteren Break von Michael, der dabei ein 170’er Finish knapp verpasste, verfehlte Barney die Doppel-20 und im Leg darauf auch nochmal das Bullseye. So staubte Michael jeweils ab und setzte sich im Prestigeduell letztlich deutlich mit 7:2 durch.

Nach dem Horrorstart in die Premier League mit zwei klaren Niederlagen konnte Weltmeister Rob Cross zuletzt mit fünf Siegen in Serie auftrumpfen und wollte dies gegen Daryl Gurney fortsetzen. Doch auch der Nordire war hochmotiviert und so entwickelte sich von vorneweg ein toller Schlagabtausch. Beide starteten perfekt ins Spiel, doch Gurney verpasste die Doppelfelder. So konnte sich Cross mit einem 84’er Finish auf der Doppel-18 sofort ein Break holen, welches er auch bestätigte, indem er 82 Punkte auf null brachte.

Gurney war aber ebenfalls weiterhin gut mit dabei, zeigte fünf Treffer in die Triple-20 zu Beginn des dritten Legs. Der einzige Dart, der nicht drin steckte, war ein Bouncer. Folgerichtig holte er sich so auch sein erstes Leg an diesem Abend. Doch er rannte weiterhin dem Break hinterher und in den eigenen Legs zeigte sich „Voltage“ zunächst noch unheimlich sicher. Erst im sechsten Leg bekam Daryl dann mal seine Chance. Nach zwei 180’ern versuchte sich „Super Chin“ auf dem Bullseye, verpasste dieses jedoch. So konnte Rob doch noch sein Leg behalten. Doch es dauerte nicht mehr lange, bis Daryl zum Ausgleich kam. Nur zwei Legs später verpasste Rob ein 110’er Finish auf der Doppel-16 und Daryl war zur Stelle. Unter Druck konnte er nach einer 180 von Cross im Leg darauf auch noch 119 Punkte ins Ziel bringen um erstmals in Führung zu gehen. Die Antwort war weltmeisterlich, Rob spielte einen 11-Darter zum 5:5 und damit war klar, es würde über die maximale Distanz gehen. Gurney sicherte sich dann zunächst den Punktgewinn, back-to-back 180’s im letzten Leg brachten ihn dann sogar auf die Siegerstraße. Er holte sich mit sagenhaften neun 180’ern den 7:5-Sieg und beendete damit die Siegesserie des Weltmeisters.


Wright beendet Negativserie

Im letzten Spiel des Abends trafen sich Simon Whitlock und Peter Wright am Oche. Erst ein einziges Duell gab es zwischen den beiden in der Premier League. Im Jahr 2014 siegte Wright 7:3. Und auch heute brauchte der Schotte dringend einen Sieg, denn er drohte nach drei 1:7-Klatschen nacheinander erstmals seit 2015 wieder Opfer der Judgement Night zu werden. Im ersten Leg konnte er Simon jedoch nicht gefährden, der nach drei 140’ern einen guten 13-Darter spielte. Im Anschluss war „Snakebite“ dann aber besser im Spiel als sein Kontrahent. Er holte sich das 1:1 und verpasste ein 127’er Finish zum Break. Er glich den folgenden Rückstand aber erneut aus und startete danach sogar perfekt in das Leg von Simon. Es folgten allerdings nur 29 Punkte mit der nächsten Aufnahme und so holte sich Whitlock schließlich mit einem 116’er Finish das 3:2. Wright drohte wieder einzubrechen. Immer wieder hatte er Ausrutscher drin und so brachte sich Simon erstmals in dieser Partie in Position für ein mögliches Break. Weil Peter dann ein 115’er Finish nicht ins Ziel bringen konnte, holte sich der „Wizard“ auch tatsächlich das 4:2 und erhöhte den Druck auf Wright deutlich. Doch dann vergab Whitlock einige Möglichkeiten auf die Doppel und lud Peter zum Rebreak ein, der dies auch gerne annahm und verkürzte. Beide starteten dann perfekt, doch nur Simon gelang noch eine weitere 180 in dem Leg, wodurch er mit einem 12-Darter zum 5:3 das nächste Break schaffte. Und der Australier machte brillant weiter, als er das Break dieses Mal bestätigte und sich mit dem nächsten 12-Darter samt 124’er Finish auf Bull den Punktgewinn sicherte. Peter gab nicht auf und verkürzte mit einem 11-Darter auf 4:6. Weil Simon dann ein 105’er Finish zum Match verpasste, konnte Peter 120 Punkte ins Ziel bringen und so das Entscheidungsleg erzwingen. Dort zeigte Wright die besseren Nerven und holte sich tatsächlich mit dem 6:6 noch einen Punkt, der für die Judgement Night sehr wichtig gewesen sein kann.

In der nächsten Woche findet die Judgement Night statt. In Liverpool werden dann zwei Spieler das letzte Mal in dieser Saison einen Abend der Premier League aktiv mitgestalten. Einer der beiden steht bereits fest. Gerwyn Price will sich gegen Simon Whitlock mit seinem ersten Sieg verabschieden. Mensur Suljovic braucht gegen Tabellenführer Michael van Gerwen dringend Punkte um im Fernduell mit Peter Wright, welcher auf Daryl Gurney trifft, die Nase vorn zu haben. Interessant wird es auch im Match zwischen Gary Anderson und Weltmeister Rob Cross und außerdem trifft Raymond van Barneveld auf Michael Smith.

Tobias Gürtler

Premier League Darts


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