Van Gerwen übernimmt die Tabellenführung

Nach der coronabedingten Pause von mehr als fünf Monaten feierte die Premier League Darts am heutigen Dienstagabend ihren Re-Start. Der sechste Spieltag am 12. März war als letztes Darts-Event überhaupt noch mit Zuschauern ausgetragen worden, der Rest der Liga fand (von den Play-Offs abgesehen) nun hinter verschlossenen Türen in Milton Keynes statt. Auf die neun dauerhaften Teilnehmer wartet ein Mammutprogramm: bis zum 6. September werden zehn Spieltage über die Bühne gebracht. Am heutigen siebten Spieltag machten Gary Anderson und Michael Smith den Anfang, ehe es zur Neuauflage des letztjährigen Finales zwischen Michael van Gerwen und Rob Cross kam. Nachdem sich im Anschluss daran Nathan Aspinall und Gerwyn Price duelliert hatten, forderte „Challenger“ Chris Dobey Daryl Gurney heraus, der als Tabellenletzter dringend Punkte benötigte. Zum Schluss trafen noch Spitzenreiter Glen Durrant und Weltmeister Peter Wright aufeinander.

Fantastische Leistung von Gary Anderson

Im ersten Premier League-Match seit März standen sich Gary Anderson und Michael Smith gegenüber. Vor einigen Wochen duellierten sich die beiden Profis im Halbfinale das World Matchplays, wo sich Anderson knapp durchsetzte – das Finale verlor er damals deutlich gegen Dimitri Van den Bergh. Trotz einiger Unsicherheiten auf Doppelfelder konnte der „Bully Boy“ das erste Leg einsammeln, Anderson meldete sich mit einem 12-Darter inklusive 124er-Highfinish zu Wort und legte begünstigt durch gegnerische Fehler ein Break nach. Smith warf jedoch im nächsten Durchgang zwei 180er und sorgte für das sofortige Rebreak. Nachdem auch die nächsten beiden Legs als Breaks vonstattengingen – Anderson legte mit einem 12-Darter vor, Smith konterte mit einem noch besseren 11-Darter – warf der Engländer im siebten Leg fünf Pfeile an den Doppelfeldern vorbei. Der „Flying Scotsman“ zeigte sich beim Auschecken dagegen erneut sehr sicher und konnte das Break in dieser Situation sogar bestätigen. Als Smith kurz darauf knapp an einem 164er-Finish scheiterte, bestrafte ihn der Doppelweltmeister mit einem 90er-Bullfinish und sorgte so für die Vorentscheidung. Schon wenige Momente später machte Anderson dann den Sack zu, bei seinem 7:3-Sieg überragte er mit einem Average von beinahe 110 Punkten und nur einem einzigen Fehlwurf auf Doppel. Auch Smith zeigte mit einem 107er-Durchschnitt seine Klasse beim Scoring, die schwache Doppelquote von unter 20 Prozent gab schließlich den Ausschlag.

Michael Smith 3:7 Gary Anderson
107,02 Average 109,24
7 180s 3
56 High Finish 124
0 100+ Checkouts 1
3/16 Finishing 7/8

Sowohl für Rob Cross und als auch für Michael van Gerwen war das World Matchplay Mitte Juli eine enttäuschende Veranstaltung, beide mussten früh die Segel streichen. In der Premier League befand sich der Niederländer in der deutlich besseren Lage: während er auf Rang zwei lag, war sein heutiger Gegner zu diesem Zeitpunkt Vorletzter. Nachdem die ersten beiden Legs der Partie gerecht aufgeteilt wurden, warf van Gerwen fünf Pfeile außen an der Doppel-14 vorbei. Cross bedankte sich mit einem eigenen 13-Darter für dieses Geschenk, kassierte jedoch das umgehende Rebreak. Der Weltranglistenerste drückte nun aufs Gaspedal, breakte einige Zeit später mit einem 12-Darter inklusive 87er-Bullfinish und erhöhte im Anschluss daran auf 5:2. Bei „Voltage“ lief am heutigen Abend nur wenig zusammen, und er leistete seinem Kontrahenten unterm Strich viel zu wenig Gegenwehr. Van Gerwen brauchte sich gar nicht mehr besonders anzustrengen, um den 7:2-Sieg unter Dach und Fach zu bringen. Ein 103er-Average zeigte dabei die gute Leistung des Gewinners, während Cross nicht einmal 90 Punkte im Schnitt gelangen.

M. van Gerwen 7:2 Rob Cross
103,37 Average 89,48
3 180s 0
87 High Finish 36
0 100+ Checkouts 0
7/19 Finishing 2/8

Aspinall hält den Anschluss an die Spitze

Im dritten Match des Abends waren Nathan Aspinall und Gerwyn Price im Einsatz. Nach ausgeglichenem Beginn gelang dem „Iceman“ mithilfe eines 73er-Checkouts das erste Break der Partie, welches er auf der doppelten 5 bestätigte. Aspinall verkürzte mit einem 70er-Finish, profitierte anschließend von drei Fehlwürfen seines Gegners und stellte den 3:3-Zwischenstand her. Auf der anderen Seite konnte Price den ordentlichen Beginn in keinster Weise fortsetzen und warf im weiteren Verlauf sechs seiner Pfeile am äußeren Ring vorbei. Aspinall war in jeder der Situationen zur Stelle und benötigte mittlerweile nur noch ein Leg zum Sieg. Mit einem 132er-Checkout betrieb Price zwar noch Ergebniskosmetik, doch Aspinall machte mit einem 108er-Highfinish alles klar und feierte den 7:4-Erfolg.

Nathan Aspinall 7:2 Gerwyn Price
103,37 Average 89,48
3 180s 0
87 High Finish 36
0 100+ Checkouts 0
7/19 Finishing 2/8

Gurney verbucht seinen ersten Saisonsieg

Als siegloser Tabellenletzter mit bislang nur zwei Punkten stand Daryl Gurney mehr als jeder andere unter Zugzwang. Gegen den heutigen „Challenger“ Chris Dobey musste der Nordire schlicht und ergreifend gewinnen, um den Anschluss an die Konkurrenz insbesondere nach den Niederlagen von Cross und Price wiederherzustellen. „Hollywood“ leistete sich im Eröffnungsleg drei Fehler auf die Doppel; wenige Minuten später waren es im dritten Durchgang ebenso viele Patzer. Gurney blieb dagegen bis dato weitgehend fehlerfrei und erhöhte seinen Vorsprung wenig später sogar auf 4:0. Im Anschluss daran erzielte Dobey endlich sein erstes Erfolgserlebnis, doch Gurney blieb davon unbeeindruckt und rückte dem wichtigen Sieg erneut ein Stückchen näher. Nachdem sein englischer Gegner im darauffolgenden Leg an der Doppel-16 vorbeiwarf, hatte „Superchin“ das Unentschieden bereits in der Tasche. Dobey brachte zwar noch ein Leg auf seine Seite, mehr war mit einem Average von unter 80 Punkten aber einfach nicht machbar. Gurney checkte abschließend 90 Zähler und besiegelte den klaren 7:2-Erfolg.

Chris Dobey 2:7 Daryl Gurney
79,01 Average 86,88
1 180s 1
20 High Finish 90
0 100+ Checkouts 0
2/14 Finishing 7/19

Nicht etwa van Gerwen oder Weltmeister Peter Wright führte die Tabelle vor dem siebten Spieltag an, sondern Debütant Glen Durrant. Damit dies auch nach dem heutigen Abend der Fall war, wollte „Duzza“ ebenjenen Peter Wright bezwingen und so den Zweitrundensieg beim World Matchplay vor einigen Wochen wiederholen. Durrant startete mit einem 101er-Highfinish und ließ diesem Break einen 13-Darter folgen, ehe „Snakebite“ per 108er-Checkout erstmals erfolgreich war. Durrant konnte den alten Abstand zunächst wiederherstellen, doch dann ließ der Weltranglistenzweite seine Klasse aufblitzen: er löschte zunächst 82 Punkte und sorgte mit einem 170er-Finish sowohl für ein echtes Highlight als auch für den 3:3-Ausgleich.

Da Durrant im nachfolgenden siebten Leg viermal am äußeren Ring des Boards vorbeiwarf, konnte der Schotte sogar die Führung übernehmen, doch Durrant beendete nun den Lauf seines Gegners. Wright ließ sich davon aber nicht lange beeindrucken, zeigte ein 120er-Finish sowie einen 13-Darter und hatte den ersten Punktgewinn bereits abgesichert. Auf der anderen Seite gab Durrant das Match noch lange nicht verloren und erzielte das direkte Rebreak, ehe es im finalen zwölften Leg richtig kurios wurde. Durrant warf drei Pfeile an Doppeln vorbei und ärgerte sich darüber, die vermeintlich einzige Chance vergeben zu haben. Doch Wright machte Augenblicke später bei 57 Rest alles falsch: er setzte den ersten Pfeil in die Doppel- statt die Single-17 und brachte sich selbst völlig aus dem Konzept. Bei nun 23 verbliebenen Punkten warf er eine große 13, statt nun aber auf die Doppel-5 zu zielen visierte der Weltmeister scheinbar (erfolglos) die Doppel-7 an. Durrant ließ sich das Unentschieden nun nicht mehr entgehen und besiegelte den 6:6-Endstand.

Peter Wright 6:6 Glen Durrant
99,96 Average 102,43
1 180s 3
170 High Finish 101
3 100+ Checkouts 1
6/8 Finishing 6/19

Durrant sichert durch das Unentschieden den zweiten Tabellenplatz ab, wurde aber von van Gerwen überholt, der punktgleich von ganz oben grüßt. Aspinall rückt mit einem Zähler weniger auf Rang drei vor, dahinter stehen Wright und Anderson mit bislang acht sowie Smith mit sieben Punkten. Im Tabellenkeller spitzt sich die Situation zu: durch ihre heutigen Pleiten haben Price und Cross mit jeweils fünf Punkten nur noch einen einzigen Zähler Vorsprung auf Gurney.

Premier League Darts


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