Dominique Gaspar Portrait

Sein einziges sportliches Vorbild ist Zinedine Zidane. Seine Spielwiese ist allerdings nicht der Fußballplatz, sondern das Dartboard. Dominique Gaspar vollbringt seine Glanztaten am Oche und wurde 2015 sogar deutscher Meister im Doppel. Wir von Darts1 trafen den Berliner zu einem Interview und erfuhren so einiges über „Dodo“.

Ein Talent von Anfang an

Dominique Gaspar wurde am 14. März 1992 in Berlin-Pankow geboren. Für ihn sah es als Kind eher nach einer Karriere in einer anderen Sportart als Darts aus, nämlich Fußball. Gaspar spielte bis zur C-Jugend beim SV Blau-Gelb Berlin. Dort begann er als Stürmer und erzielte bereits in seinem ersten Spiel alle drei Tore zum 3:0-Sieg seiner Mannschaft. Am liebsten spielte er allerdings im Mittelfeld, wie sein Idol Zinedine Zidane. Verletzungen warfen das Talent jedoch zurück. Ihm reichte es und er beendete seine noch junge Fußballerlaufbahn.

Er blieb dem Sport als Fan allerdings treu. Dominique Gaspar ist Anhänger des FC Hansa Rostock. Als Berliner vielleicht nicht naheliegend, doch er hat eine Erklärung parat: „Meine Familie kommt vom Fischland Darß und dann wurde ich als kleiner Junge zu den Spielen immer mitgeschleppt. Meine ganze Familie besteht aus Hansa-Fans, aber nicht wie die Krawallmacher, sondern wie Marteria“.

Dominique Gaspar Berlin
Auf die Flights kommen nur Tiere
Neben dem Fußball weckte Darts allmählich das Interesse des jungen Dominique Gaspar. Inspiriert vom PDC WM-Finale 2007, zwischen Raymond van Barneveld und Phil Taylor, warf Gaspar im Garten ein paar Pfeile, verfolgte den Sport jedoch nicht ernsthaft. Dies änderte sich im Jahr 2009. Dominique hatte der eigenen Fußballerkarriere endgültig abgeschworen und suchte ein neues Hobby. Gaspar wollte nicht den ganzen Tag vor dem Computer hocken und so ging er zum Dart Club Disaster Darts Berlin. Es lief gerade ein Ligaspiel, welches er sich anschaute. Danach machte er bei einem Training mit und die Vereinsmitglieder erkannten sein Talent. Am Tag darauf fand die sogenannte Quadleague statt, an welcher Dominqiue teilnahm und bis auf eine Partie direkt alle seine Matches gewann.

Einem starken Beginn folgte die Krise

Durch den Erfolg angespornt machte Gaspar weiter. Er spielte Ranglistenturniere und wurde nur vier Monate später German Master der Junioren. Doch mit dem Erfolg kam auch das erste Tief. Dominique erinnert sich: „Nachdem ich gewonnen hatte, kam ich sofort in eine Krise und das ist immer noch nicht raus. Ich bewege mich total viel beim Werfen und das war früher gar nicht so. Ich hab damals viel schneller geworfen und werfe nun echt langsam, weil ich mich so konzentrieren muss, dass ich ruhig stehen bleibe“.

Dominique Gaspar Berlin
Trainiert im Red Lion Dartclub
„Dodo“, wie er von allen genannt wird, hat es trotz allem in die Bundesliga geschafft und ist dort sogar an eins gelistet. Inzwischen spielt der 32-Jährige bei den Vikings Berlin und ist dort eine feste Größe. Das Team sei sehr gefestigt und das Gemeinschaftsgefühl sei klasse. Dies sei auch nötig, wenn man viele Stunden zusammen in einem Bus sitzt, sagt Gaspar. Das Ziel der Vikings sind die Play-Offs, was in diesem Jahr durchaus machbar erscheint. Außerhalb der Bundesliga gelang ihm am 22. Februar 2015 der Erfolg in Wörth. Bei der deutschen Meisterschaft holte er zusammen mit Kevin Knopf den Titel im Doppel.

Sponsoren hat Dominique bisher allerdings keine. Dies führt letztlich auch dazu, dass er nicht so oft spielen kann, wie er es eigentlich bräuchte, um einen Schritt weiter gehen zu können. Es ist finanziell nur schwer möglich. Gaspar nahm an der Qualifikation zu den German Darts Masters 2014 teil, verlor in der dritten Runde jedoch gegen Jyhan Artut mit 4:6. Schon 2010 versuchte er sein Glück bei größeren Turnieren. Nachdem Gaspar ein Jugendturnier in Polen für sich entschied, hatte er die Möglichkeit an der BDO Weltmeisterschaft und den Winmau World Masters teilzunehmen. In der Qualifikation zur WM besiegte er im ersten Spiel Robbie Cannell mit 2:0, unterlag jedoch nur eine Runde später Stig Jorgensen mit dem gleichen Ergebnis. Bei den World Masters bekam er es in der ersten Runde mit Tony West zu tun, verlor aber direkt 1:3. Doch auch an dieses Spiel hat „Dodo“ noch eine nette Erinnerung parat: „War ein ganz lustiges Spiel. Zwei Mal hat der Schreiber meinen Pfeil im Bein gehabt, weil der so abgeprallt ist“.

Mathematik entscheidet Spiele

Darts nimmt einen Großteil, jedoch nicht das komplette Leben des Dominique Gaspar ein. Der Berliner macht aktuell eine Ausbildung zum Industriekaufmann und möchte diese auch abschließen, bevor er sich dem Dartsport noch ernsthafter widmet. Zudem beschäftigt er sich sehr viel mit Musik und liebt große Radtouren. So fuhr er bereits von Berlin an die Ostsee und vor zwei Jahren sogar vom Fischland Darß nach Kopenhagen über Schweden und wieder zurück. Der Ausdauersport macht ihm Spaß und so ist auch die Teilnahme an einem Marathon nicht unwahrscheinlich. Um zu entspannen nimmt Gaspar gerne mal ein gutes Buch zur Hand. Besonders Fantasyromane und Thriller haben es dem 32-Jährigen angetan.

Am Ende des Tages ist Darts aber dennoch einer der wichtigsten Bestandteile in „Dodos“ Leben. So beobachtet er natürlich auch andere Spieler und deren Wurfstile. Doch eine Sache kann Dominique so richtig in Rage bringen: „Was ich halt auch furchtbar finde ist, wenn Leute nicht rechnen. Da krieg ich eine Meise!“ Für Gaspar gehört das Rechnen im Dartsport, insbesondere heutzutage, einfach dazu. Die Konkurrenz sei inzwischen so eng beisammen, dass der Gegner jederzeit ein High Finish auschecken und somit ein kleiner Rechenfehler, wie das Stellen von 166 Punkten, eine Partie entscheiden kann. „Die Profis können sich solche Fehler einfach nicht mehr leisten.“

Auch Deutschland hat Gaspar im Blick. Deutschlands Zukunft im Darts sieht er durchaus positiv und ließ sich zu einer interessanten Aussage hinreißen: „Falls Max Hopp den endgültigen Durchbruch nicht vorher schafft, macht es Martin Schindler. Der wird richtig durchstarten“. Doch natürlich würde es ihm auch gefallen, wenn er selbst den nächsten Schritt schafft. Denn sein Wunsch ist es, nur ein Mal in seinem Leben einen Walk-On zu haben, bereit zu stehen und zu wissen: „Jetzt kommt mein Song.“

Tobias Gürtler

Dominique Gaspar Fakten
Name Dominique Gaspar Spitzname Dodo
Geburtsort Berlin Geburtstag 14.3.1992
Darts 22g Walk-On Musik „100 Black Coffins“, Rick Ross


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