Spanien kratzt an der Sensation

Nachdem Deutschland bereits am ersten Tag des World Cup of Darts ausgeschieden ist, hofften die Fans im deutschsprachigen Raum auf Österreich. Das Team von Mensur Suljovic und Rowby-John Rodriguez musste es mit den Italienern aufnehmen. Auch Titelverteidiger England griff ins Geschehen ein. Sie trafen auf Spanien, also die Nation, die sie bei der ersten Auflage 2010 im eigenen Land rauswarf. Zudem trat mit Ioannis Selachouglu bei Griechenland ein weiterer deutschsprachiger Spieler an.

Griechen scheitern bei Debüt an erfahrenen Kanadiern

Die erste Partie des Abends bestritten Tschechien und China. Man erwartete, dass Michal Kocik und Pavel Drtil leicht favorisiert ins Spiel gehen würden, doch Yuanjun Liu und Wenge Xie belehrten die Zuschauer eines besseren. Sie erwischten einen Blitzstart und ließen ihre Gegner sehr alt aussehen. Ein klasse Run führte zum 3:0. Wenge Xie begeisterte dabei mit einem Bruce Lee-Nasenwischer als Jubel. Doch sie ließen nach, und so kamen auch die Tschechen wieder ins Spiel und sogar zum Ausgleich. Danach konnten sie jedoch nicht weiter machen, sodass China mit einem 100’er Finish zum 5:3 ausmachte.

Danach kam das Debüt beim World Cup of Darts für Griechenland und Ioannis Selachouglu. Der Berliner, welcher in der Hauptstadt für die Gladiators spielt, war wie sein Partner John Michael zu Beginn sichtlich nervös. Kanada mit dem dreifachen Weltmeister John Part und Ken MacNeil war souveräner und vor allem abgeklärter. Auch sie konnten sich zunächst relativ locker auf 3:0 absetzen. Dann aber kam der Weckruf für Team Hellas. Ein fantastisches 160’er Finish von John Michael mit ausschweifendem Jubel brachte Griechenland zurück ins Geschehen. Weil MacNeil daraufhin ein 108’er Finish vergab, konnte Ioannis mit seinem ersten Dart auf die Doppel-18 auf 2:3 verkürzen. Diesen Lauf konnten sie allerdings nicht lange konstant halten und so siegte am Ende dann doch die Erfahrung. John Part schaffte ein erneutes Break, ehe MacNeil auf der Doppel-8 den 5:2 Sieg für Kanada eintütete.

Eine richtig spannende Partie erwartete die Zuschauer zwischen Irland und Hong Kong. Zunächst erwischten die Iren einen besseren Start, gingen, obwohl Hong Kong vom Scoring her gleichwertig war, mit 2:0 und damit auch einem Break in Führung. Doch dann folgten die fünf Minuten des Scott MacKenzie. Er brachte Hong Kong zurück ins Spiel, indem er verkürzte, 135 Punkte zum Ausgleich checkte und dann sogar für die Führung sorgte. Es schien, als würden er und Royden Lam die Partie nun auf die Ziellinie lenken, auch weil William O’Connor durch ein Tief ging. Doch Mick McGowan war ja noch da und checkte 82 Punkte zum Ausgleich. Danach war es wieder eine Begegnung auf Augenhöhe, in der beide alles gaben. O’Connor gelang ein Break, Scott MacKenzie glich das wieder aus, nachdem McGowan drei Matchdarts vergab. Doch der Ire machte es im Entscheidungsleg wieder gut, indem er 94 Punkte auf Bull zum 5:4-Erfolg für die Iren auscheckte.

Deutlich weniger spannend war die Partie zwischen Südafrika und Singapur. Dort waren Paul und Harith Lim für Singapur von Beginn an einfach viel kälter, vor allem auf die Doppel. Sie zeigten sich weit fokussierter und so setzten sie sich schnell vorentscheidend bis auf 4:0 ab. Erst dann konnte Graham Filby für Südafrika noch den Whitewash verhindern. Sie bekamen auch danach noch wieder Chancen, doch an diesem Tag waren Filby und Devon Petersen einfach viel zu schwach beim Auschecken. Und so sicherte Paul Lim seinem Land den klaren 5:1-Erfolg.

Österreich ohne Probleme in Runde zwei

Nordirland gegen Japan war die nächste Begegnung auf dem Plan. Daryl Gurney hatte den Platz von Michael Mansell neben Brendan Dolan eingenommen, für die Japaner traten die durch die WM bekannten Keita Ono und Haruki Muramatsu an. Zu Beginn war das Spiel noch recht ausgeglichen, beide konnten sich ihre eigenen Legs jeweils holen. Trotzdem strahlten die Nordiren schon zu diesem Zeitpunkt eine gewisse Dominanz aus. Diese lebten sie dann auch wenig später aus, als vor allem Brendan Dolan immer stärker wurde und immer wieder hohe Aufnahmen zeigte. Er war es auch, der drei Legs hintereinander auschecken und durch ein 95’er Finish auf Bull den 5:2-Sieg der Nordiren sichern konnte.

Danach wurde es ernst für Wales. Mark Webster und der Darts 1-Spieler des Monats Mai, Gerwyn Price, bekamen es mit Finnland, also Kim Viljanen und Marko Kantele zu tun. In dieser Partie kam zu keinem Zeitpunkt ein Zweifel auf, welches Team in die zweite Runde einziehen würde. Webster brachte Wales in Führung, ehe Gerwyn Price Spaß am Auschecken entdeckte. Die Legs zwei bis vier gingen dank des Muskelpakets allesamt an die Waliser, die damit bereits die Vorentscheidung besorgt hatten. Zwar verkürzte Viljanen nochmal, doch ein 150’er Finish, erneut von Gerwyn Price, war der eindrucksvolle Schlusspunkt dieser Partie. Wales setzte sich also klar und verdient mit 5:1 durch.

Es war der 3. Dezember 2010. Die erste Auflage des World Cup of Darts wurde gespielt und die Engländer, damals noch Phil Taylor und James Wade, trafen auf die Spanier Antonio Alcinas und Carlos Rodriguez. Damals setzten sich tatsächlich die Underdogs mit 6:5 durch und England flog schon im ersten Match im eigenen Land raus. Dieses Mal sahen die Teams leicht anders aus, Lewis ersetzte Wade und Cristo Reyes war für Rodriguez im Team, trotzdem geisterte dieses Spiel noch in einigen Köpfen herum. Besonders, als die Spanier im ersten Leg deutlich stärker waren und durch Alcinas mit einem Break in Führung gingen. Zwar drehte Taylor die Partie unter anderem mit einem 128’er Finish auf Bull, doch Spanien blieb immer dran. Es war eine Partie auf allerhöchstem Niveau, was die Teams dort zeigten war einfach nur fantastisch. So holten beide ihre Legs zum 3:3, Spanien spielte zu dem Zeitpunkt über 100 Punkte im Schnitt. Dann hatte Cristo Reyes folgerichtig die große Breakchance, verpasste aber ein 114’er Finish auf Tops. England ging in Führung und startete mit vier perfekten Darts. Doch Alcinas erzwang das Entscheidungsleg. Trotz Nervosität war Spanien nie weit weg und setzte Lewis unter Druck, indem sie sich 78 Punkte Rest stellten. Lewis aber behielt die Nerven und versenkte seinen dritten Matchdart auf Tops zum 5:4.

Im letzten Erstrundenspiel traten dann die Österreicher Mensur Suljovic und Rowby-John Rodriguez an. Sie bekamen es mit Daniele Petri und Michel Furlani zu tun. Direkt zu Beginn zeigten Mensur und Rowby dabei, warum sie als klarer Favorit in die Partie gingen. Sie waren eine Einheit, blieben sehr fokussiert, während die Italiener eigentlich nur in Daniele Petri einen Faktor hatten. Zu nervös zeigte sich Furlani. So ging Österreich relativ schnell mit 3:0 in Führung. Dann spielte Daniele Furlani ein erstes starkes Leg, verpasste aber ein 130’er Finish. Rowby checkte 124 auf der Doppel-11 und legte den letzten Grundstein auf dem Weg zum Whitewash. Wenig später war es dann geschafft und so siegte Österreich als einziges Team in Runde eins ohne Legverlust mit 5:0.

Ave 180s Finish       Ave 180s Finish
77.06 - 3/7 Tschechien 3:5 China 80.81 0 5/19
76.96 1 2/4 Griechenland 2:5 Kanada 81.85 0 5/15
82.09 1 5/12 Irland 5:4 Hong Kong 79.40 2 4/10
75.22 0 1/15 Südafrika 1:5 Singapur 81.28 1 5/10
85.80 2 5/20 Nordirland 5:2 Japan 80.40 0 2/7
84.52 0 5/9 Wales 5:1 Finnland 77.17 1 1/5
90.99 2 5/11 England 5:4 Spanien 95.68 2 4/10
85.40 1 5/16 Österreich 5-0 Italien 76.93 1 0/1

Tobias Gürtler

PDC World Cup


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