Deutschland meistert seine Auftakthürde

Wenn sich zwei Spieler aus demselben Land im Dartsport nicht mehr duellieren, sondern zu einem Team zusammenschließen, weiß man, dass wieder die Zeit für den World Cup gekommen ist. 32 Nationen und 64 Spieler haben sich in Hamburg versammelt, um den einzigen Teamwettbewerb im PDC-Kalender auszutragen. Deutschland ist erneut mit Max Hopp und Martin Schindler vertreten, die im vorletzten Spiel des Donnerstagabends gegen Ungarn eine Pflichtaufgabe zu erledigen hatten. Außerdem waren in dieser Session auch die Teams aus Nordirland, Belgien, Wales und Schottland im Einsatz. Gespielt wurde in Runde eins ausschließlich im Doppel und im Modus „best of 9 Legs“.

Nordirland stolpert über Südafrika

Der diesjährige World Cup wurde mit der Begegnung von Gibraltar und Japan eröffnet. Für die Südeuropäer steht natürlich wieder Dyson Parody bereit, der noch keine Ausgabe dieses Turniers verpasst hatte – diesmal spielte er gemeinsam mit Debütant Antony Lopez. Ihnen gegenüber standen Haruki Muramatsu, ebenfalls Dauerbrenner beim World Cup, und Seigo Asada. Letzterer ließ im Auftaktleg zwei Breakchancen aus, stattdessen schaffte es Lopez, auf der Doppel-5 erfolgreich zu sein. Muramatsu konnte auf Tops ausgleichen, ehe Lopez das dritte Leg für Gibraltar gewann. Anschließend war auch Asada aktiv, als er für das 2:2 sorgte. Nachdem Japan dann das erste Break der Partie gelang verpasste es Parody aufgrund dreier Fehlwürfe, für das Rebreak zu sorgen. Stattdessen brachte Muramatsu seine Nation dem Sieg noch ein Stück näher. Gibraltar gab sich jedoch nicht auf, verkürzte zunächst und profitierte dann von zwei verpassten Matchdarts der asiatischen Gegner. Wie in den Situationen vorher war auch diesmal Lopez zur Stelle und brachte die Partie ins Entscheidungsleg. Dort stellte sich Gibraltar 42 Restpunkte, doch Asada war mit 104 Rest zuerst an der Reihe. Er konnte dieses Checkout in diesem so wichtigen Moment tatsächlich vollbringen und für den 5:4-Sieg sorgen.

Team Nordirland reiste mit der gewohnten Besetzung aus Daryl Gurney und Brendan Dolan nach Hamburg und zählt auch dieses Jahr wieder zu den Mitfavoriten. Zum Auftakt musste jedoch Südafrika mit Devon Petersen und Vernon Bouwers aus dem Weg geräumt werden. Nordirland schnappte sich das Auftaktleg, doch Petersen glich mit einem souveränen 81er-Finish aus. Anschließend ließen er und sein Partner allerdings sechs Chancen auf Doppel aus, doch Petersen gelang wenig später der erneute Ausgleich. Das nächste Leg war dann wieder von ausgelassenen Möglichkeiten geprägt: Südafrika patzte dreimal und ging folglich erneut in Rückstand. Dies konnte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Favorit aus Nordirland vor allem bei seinem Scoring schwächelte – schon kurz darauf kam Südafrika auch deshalb zum 3:3-Ausgleich. Mit einem 14-Darter steigerten sich die Nordiren anschließend deutlich und brauchten jetzt nur noch ein Leg zum Sieg. Sie ließen dann aber drei Matchdarts liegen und mussten dementsprechend akzeptieren, dass Petersen für das entscheidende neunte Leg sorgte. Dort war Petersen einmal mehr der entscheidende Mann: er spielte Scores von 140 und 180 Punkten und löschte wenige Augenblicke später auch noch 74 Punkte aus. Damit war die Überraschung perfekt, Nordirland muss wieder abreisen und Südafrika erreicht die zweite Runde.

Belgien gegen Hong Kong ohne Schwierigkeiten

Im diesjährigen Teilnehmerfeld gibt es nur eine debütierende Nation: Litauen. Darius Labanauskas ist dabei ein bekanntes Gesicht; er tut sich mit Mindaugas Barauskas zusammen. Für die beiden ging es gegen Cody Harris und Haupai Puha aus Neuseeland. Dabei holten sich die „Kiwis“ mit einem guten 13-Darter direkt ein Break und hatten dann Glück, dass Barauskas im zweiten Durchgang dreimal an Tops vorbeiwarf. Harris bestrafte dies per 110er-Checkout zum 2:0. Kurz darauf starteten sie mit vier perfekten Darts ins dritte Leg und schnappten sich dementsprechend auch dieses Leg. Die Litauer kamen überhaupt nicht ins Match hinein, vergaben auch im nächsten Leg mehrere Möglichkeiten auf die Doppelfelder und standen immer noch mit leeren Händen da. Danach war Labanauskas endlich erfolgreich, mit einem 100er-Finish setzte er das erste Lebenszeichen von Litauen. Letztendlich war das aber nur noch Ergebniskosmetik, denn Harris brachte schon wenig später 124 Punkte auf Null und seine Nation nach dem klaren 5:1 in die nächste Runde.

Mit den an Position sieben gesetzten Belgiern ging es weiter: Kim Huybrechts und Dimitri Van den Bergh trafen in ihrem Auftaktmatch auf Hong Kong, bestehend aus Royden Lam und Kai Fan Leung. Van den Bergh sicherte seinem Land das Auftaktleg, doch Hong Kong glich spektakulär aus: Lam brillierte mit einem 141er-Finish. Belgien ging dann per 13-Darter wieder in Front, ehe Lam zunächst drei Würfe auf Doppel ausließ und Leung sich bei neun Restpunkten überwarf. Van den Bergh war in diesem Moment zur Stelle und löschte 71 Punkte für ein Break. Hong Kong verpasste in Person von Leung im darauffolgenden Leg dann zwei weitere wichtige Möglichkeiten auf Doppelfelder und lag deshalb bereits mit 1:4 in Rückstand. Kurz darauf war das Match dann beendet, Van den Bergh glänzte zum Abschluss mit einem 136er-Finish und ließ Belgien das Duell klar für sich entscheiden.

Singapur überrascht schon wieder

Der erfahrene Schwede Magnus Caris hatte angekündigt, seine Darts-Karriere nach diesem World Cup zu beenden. Davor spielte er aber noch an der Seite von Dennis Nilsson für sein Land, dabei ging es für die beiden gegen Brasilien mit Diogo Portela und Artur Valle. Portela startete mit einer 180 und erwischte Tops zum Abschluss eines 13-Darters, Nilsson antwortete mit einem 71er-Checkout für die Skandinavier. Nilsson war auch im weiteren Verlauf der entscheidende Akteur, erst glänzte er mit einem 141er-Finish, ehe er die Doppel-4 zum 3:1 treffen konnte. Auf der brasilianischen Seite konnte Valle seinem Partner kaum helfen, zudem patzte er im fünften Leg dreimal auf Doppelfelder – Schweden stand jetzt kurz vor dem Weiterkommen. Wenige Minuten später war dann alles klar, Caris nutzte den fünften Matchdart aus und besiegelte den 5:1-Erfolg für Schweden.

Danach griff Team Wales ins Turniergeschehen ein. Gerwyn Price und Jonny Clayton sind beide in den Top-16 der Weltrangliste beheimatet und in ihrem Erstrundenmatch daher klar favorisiert. Doch ihren Gegner durften sie keinesfalls unterschätzen: er handelte sich dabei um Singapur mit Publikumsliebling Paul Lim gemeinsam mit Harith Lim. Singapur kam mit einem 13-Darter gut in die Partie hinein, doch im zweiten Leg scheiterte Paul Lim knapp an einem 160er-Finish; zudem ließ auch Harith Lim drei Chancen auf Doppelfelder aus. Price erwischte Augenblicke später die Doppel-3 mit dem letzten Dart und glich aus. Clayton brachte die Waliser dann sogar per Break in Führung, doch „The Ferret“ warf schon im nächsten Leg dreimal an Tops vorbei. Harith Lim war diesmal zur Stelle, er brachte seinen Dart in der Doppel-10 unter und stellte auf 2:2. Wenig später checkte Paul Lim 68 Zähler aus und brachte seine Nation wiederum in Front. Clayton glich dann zwar wiederum aus, doch Paul Lim erwischte im siebten Leg die Doppel-8 und Singapur brauchte nur noch ein Leg fürs Weiterkommen. Als Clayton dann im achten Leg die letzte Möglichkeit auf der Doppel-16 liegen ließ, erhielt Harith Lim die große Chance zum Sieg. Diese konnte er auch nutzten, er verwandelte den vierten Matchdart und zog zusammen mit Paul Lim in die nächste Runde ein.

Schottland überzeugt auf ganzer Linie

Dann folgte der Auftritt von Team Deutschland: Max Hopp und Martin Schindler wurden in Hamburg herzlich empfangen und duellierten sich heute mit Pal Szekely und Janos Vegso aus Ungarn. Keine Frage – der Sieg für das Heimteam war Pflicht. Hopp erhielt im Auftaktleg die erste Breakmöglichkeit, scheiterte aber einem 108er-Finish. Vegso traf die Doppel-8 und brachte seine Farben in Führung; Deutschland kam völlig problemlos zum Ausgleich. Im dritten Leg leistete sich das deutsche Duo zwar sechs Fehler auf Doppelfelder, doch Schindler traf letztlich doch die Doppel-2 und erzielte so das erste Break der Begegnung. Kurz darauf sorgte „The Wall“ für ein echtes Highlight, als er zur Freude der Zuschauer 137 Punkte von der Scheibe nahm. Schindler zeigte sich speziell auf den Doppelfeldern bärenstark, leistete sich auch im fünften Leg keinen Fehler und erhöhte die deutsche Führung auf 4:1. Letztendlich beendete Hopp dann die Partie, er verwandelte den zweiten Matchdart in der Doppel-20 und besiegelte den verdienten 5:1-Erfolg.

Besonders gespannt durfte man auf die Performance von Schottland sein. Das große Fragezeichen beim Vorjahresfinalisten war Gary Anderson, der begründet durch Rückenprobleme zuletzt wenig gespielt hat – zusammen mit Peter Wright sind die Schotten dennoch eins der bestbesetzten Teams und waren gegen Per Laursen und Niels Heinsoe aus Dänemark natürlich klar favorisiert. Die Schotten verteidigten ihren ersten eigenen Anwurf mit einem 14-Darter und konnten ein Break nachlegen, nachdem Laursen knapp an einem 114er-Finish gescheitert war. Wright gelang im Anschluss daran ein 100er-Finish, wodurch er die Führung auf 3:0 erhöhte. Wright und Anderson zeigten sich in starker Verfassung, gewannen mit 13 Würfen auch den vierten Durchgang und kamen dem Sieg unaufhaltsam näher. Dieser stand kurz darauf fest, Anderson nutzte seinen Matchdart auf der Doppel-12 aus und besiegelte den Whitewash über Dänemark. Unterm Strich standen bei Schottland übrigens ein Average von knapp 102 Punkten und eine 62,5-prozentige Doppelquote.

PDC World Cup


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