World Cup of Darts 2024: Noch keine k.o.-Runde und doch standen die finalen Entscheidungen an

Nach kurzer Verschnaufpause ging es in die dritte und somit auch letzte Session der Gruppenphase. Den Anfang des Abends machte das Match: Schweden (Jeffrey de Graaf und Oskar Lukasiak) gegen Gibraltar (Justin Hewitt und Craig Galliano). Die Schweden zeigten gestern eine herausragende Performance, wobei vor allem die Leistung von Jeffrey de Graaf hervorzuheben ist. Mit einem bombastischen Individual-Average von 120,43, der Bestmarke des gestrigen Spieltags, präsentierte sich der gebürtige Niederländer, der seit 2023 für Schweden unterwegs ist, in bestechender Form. Gibraltar wusste sich am Nachmittag gegen Spanien durchzusetzen und wollte sich auch gegen die starken Schweden von der besten Seite zeigen. Das Publikum stand weiter auf Seiten Gibraltars, das bewies das wiederholt lautstarke Skandieren aus dem Saal. „Gi-bral-tar, Gi–bral-tar …“ ertönte es aus der Menge, Gibraltar dankte es mit dem ersten Leggewinn, 1:0. Das war aber nur der eigene Anwurf, den der populäre „Underdog“ im ersten Durchgang einstrich, Schweden antwortete mit dem 1:1 im zweiten Durchgang. Im dritten Leg wollte es Gibraltar nicht gelingen, die 32 mit sieben Checkout-Darts zu löschen, Schweden bestrafte das mit dem Break zum 2:1. Im vierten Durchgang dann die erste 180 des Matches, sie kam von Schweden und sollte auch das einzige Maximum in diesem Spiel bleiben. Auch die Skandinavier benötigten in diesem Leg fünf Würfe aufs Doppel, aber da Gibraltar noch auf der 215 festhing, war das überhaupt kein Problem, schon stand es 3:1 für den Favoriten. Im fünften Durchgang war bei Gibraltar schon lange die Luft raus, vereinzelt ein paar vernünftige Treffer, aber alles in allem nichts Überzeugendes, Schweden musste kaum größere Mühe aufwenden, um den 4:1 Erfolg zu festigen.

Die Tschechen drücken die Taste für den Schnellwaschgang

Nachfolgend das Duell zwischen Tschechien (Adam Gawlas und Karel Sedlacek) und Island (Arngrimur Olafsson und Petur Gudmundsson). Auch hier hatte der Außenseiter das Ausbullen gewonnen, konnte sich dann aber im ersten Durchgang so gut wie gar nicht in Szene setzen und überließ das begonnene Leg widerstandslos dem Gegner. 1:0 für Tschechien, die wenig Federlesens mit dem Duo gegenüber machten und auch gleich den zweiten Durchgang einkassierten, 2:0. Dass beide Teams in diesem Leg ihre erste 180 ablieferten, änderte wenig am Umstand. Auch in den dritten Durchgang streuten die Isländer bei weitem zu viele Fehler ein, Tschechien schlug daraus Kapital und notierte das 3:0. Im vierten Durchgang dann die realistischste Chance für Arngrimur Olafsson und Petur Gudmundsson, zumindest ein Leg für sich in Anspruch zu nehmen, aber drei Darts vorbei an der Double-10 sprechen eine andere Sprache. So war der „White Wash“ nicht mehr abzuwenden, Tschechien zog auf 4:0 davon.

Frankreich kann nicht nur Fußball spielen

Dann waren Frankreich (Jacques Labre und Thibault Tricole) und Dänemark (Benjamin Drue Reus und Claus Bendix Nielsen) an der Reihe, das Spiel in Gruppe J, wo rein theoretisch noch jegliche Konstellation möglich war. Das bedeutete, würde Dänemark heute Abend gewinnen, hieße es Gleichstand zwischen allen drei Nationen innerhalb der Gruppe, und man müsste weiterschauen, wer in Sachen Leg-Differenz usw. besser dastand. Doch noch war es nicht so weit und Dänemark noch einigermaßen weit vom Sieg entfernt, denn Frankreich startete mit der 180 und nachdem die Dänen ihre einzige Checkout-Chance liegen gelassen hatten, ging Frankreich gegen den Anwurf erstmal 1:0 in Führung. Den Fehler machten die Skandinavier im zweiten Durchgang jedoch umgehend wieder gut, mit passendem Set-up-Shot (107) folgte das Re-Break mit bemerkenswerter Gelassenheit, 1:1. Im dritten Durchgang befanden sich die Franzosen auf der vergeblichen Suche nach Triple-Feldern, daraus profitierten die Dänen und besiegelten das 2:1. Auch in Durchgang Vier fanden die französischen Pfeile wenig Triple-Segmente, weil aber auch Dänemark nur mit Wankelmut punktete, gelang Frankreich abermals der Ausgleich zum 2:2. Der Reaktion von Jacques Labre und Thibault Tricole war zu entnehmen, dass ihnen aufgrund der gewonnenen Leganzahl, der Platz an der Tabellenspitze ihrer Gruppe nicht mehr zu nehmen war. Die Dänen steckten den Kopf aber keineswegs in den Sand und holten sich unverdrossen das 3:2. Den Leggewinn konterte Frankreich im sechsten Durchgang mit dem 3:3 und damit war klar, es würde in den Decider gehen. Dänemark mit dem Anwurf im Entscheidungsleg, aber die Ausbeute auf Triple ließ denkbar zu wünschen übrig. Die Franzosen agierten nicht viel besser, nichtsdestotrotz mit den entscheidenden Treffern. So lautete das Ergebnis am Ende: 4:3 für Frankreich und der Tabellenerste stand definitiv fest.

Erfolgreich, aber nicht hundertprozentig zufrieden

Im Anschluss betraten Kroatien (Boris Krcmar und Romeo Grvabac) und Kanada (Matt Campbell und David Cameron) die Bühne. Kanada hat sich am Nachmittag weit schwerer getan, als man das von ihnen erwartet hatte, während Kroatien gestern einen Kantersieg feiern konnte. Kroatien mit dem ersten Anwurf und auch mit dem ersten Leggewinn, 1:0. Im zweiten Durchgang servierte Kanada sich selbst den passenden Set-up-Shot (139), was ihnen zum Ausgleich verhalf, 1:1. Dann räumte Kroatien gemächlich zwei Legs in Folge ab, daraus resultierte das 3:1. Im fünften Durchgang schaffte Kanada nochmal das Re-Break, verkürzte auf 2:3, doch Kroatien revanchierte sich umgehend und erzielte das entscheidende Break in Durchgang Sechs, 4:2. Damit ging auch hier der verdiente Gruppentabellenerste von der Bühne, auch wenn sich die Kroaten mit ihrer eigenen Leistung nicht uneingeschränkt zufrieden gezeigt hatten.

Die erste größere Überraschung

Dann folgte das Match: Irland (William O'Connor und Keane Barry) gegen Chinesisch-Taipeh (Teng-Lieh Pupo und An-Sheng Lu). Irland hatte den ersten Anwurf, doch Taipeh gelang das sofortige Break, 1:0. Mit einem geschmeidigen 14-Darter im zweiten Durchgang holte sich Irland das Leg retour, damit war der Ausgleich wieder hergestellt, 1:1. Im dritten Durchgang präsentierten Teng-Lieh Pupo und An-Sheng Lu Aufnahmen von 99 – 180 – 90 und 132, mit diesem exzellenten 12-Darter ging Taipeh abermals in Führung. Das High Finish von 132 Punkten löschte das Team aus Taiwan mit 25, Triple-19, Bullseye, womit sie ihr Können nachdrücklich aufblitzen ließen, 2:1. Irland kam in Leg Vier mit der zweiten 180 um die Ecke, aber auch das reichte nicht, um das verdiente 3:1 für Taipeh abzuwenden. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte das Team aus Chinesisch-Taipeh mit stabilen Leistungen überzeugen können, doch dann riss die Konstanz ab. Kurz vor der Ziellinie versagten die Nerven, Taipeh traf im fünften Durchgang die Double-12 nicht und vergab den ersten Matchdart. Irland vermochte das mit dem sechsten Versuch zu bestrafen und verkürzte auf 2:3. In Durchgang Sechs, den übrigens Taipeh begann, startete Irland mit sechs perfekten Darts. Diese solide Basis begründete für William O'Connor und Keane Barry die Ausgangslage für den 12-Darter zum Ausgleich, 3:3. Nach 1:3 Rückstand hatten die Iren somit das Entscheidungsleg erzwungen, das sie auch beginnen durften. Aber die Unbeständigkeit hatte Irland, vor allem in der Person von Keane Barry, wieder eingeholt, während Team Pupo/Lu einmal mehr ihr bestes Scoring zutage förderten: 140 – 100 – 180 – 69 – 12. Der 13-Darter gereichte dem „Underdog“ zum Sieg, 4:3, damit Taipeh eine Runde weiter, während Irland doch eher überraschend aus dem Rennen war.

Mit der bewährten Routine zum Erfolg

Polen (Krzysztof Ratajski und Radek Szaganski) gegen Ungarn (Gabor Jagica und Nandor Major), das war die nächste Begegnung, die der Master of Ceremonies, John McDonald, auf die Bühne rief. Das bewährte polnische Team war dieses Jahr noch nicht wirklich hochklassig in Erscheinung getreten, den Sieg gegen Norwegen haben sie trotzdem erarbeitet. Ungarn nutzte den Vorteil des ersten Anwurfs und holte sich Durchgang Eins, da half es auch nichts, dass Polen hier bereits mit dem ersten Maximum aufwarten konnte. 1:0. Auch Krzysztof Ratajski und Radek Szaganski hielten sich im zweiten Durchgang schadlos, unangefochten glichen sie zum 1:1 aus. Schon den zweiten Durchgang verwandte Polen für das Break, sie waren ja auch diejenigen, die das Break unter allen Umständen brauchten, 2:1. Ebenso notwendig war es natürlich, selbiges auch zu bestätigen, dieser Pflichtaufgabe entledigten sich die Polen in Durchgang Vier, 3:1. Und um erst gar keine falsche Hoffnung beim Gegner aufkommen zu lassen, beendete das Team Ratajski/Szaganski das Match schon mit dem fünften Durchgang. Ungarn hatte etliche Chancen, fünf an der Zahl, um doch noch im Match zu bleiben, aber ein ums andere Mal fand der Pfeil nur den Weg ins Abseits, fern jeglicher Doppelsegmente. Polen nutzte derweil die zweite Aufnahme für das neuerliche Break und den 4:1 Erfolg.

Schafft Italien den Gruppensieg oder wirft sich Portugal nochmal dazwischen?

Die nächste Entscheidung stand an: Portugal (José de Sousa und David Gomes) und Italien (Michele Turetta und Massimo Dalla Rosa) sollten diese unter sich ausmachen. Die ersten zwei Durchgänge teilten die beiden Teams gerecht unter sich auf, wobei sich die Paarungen jeweils das begonnene Leg der Gegenmannschaft schnappten, 1:1. Auch das dritte Leg wurde im Break entschieden, Italien griff sich hier das 2:1. Hervorstechendes Merkmal dieses Leggewinns war jedoch die Checkout-Höhe: mit zweimal Triple-17 und der Double-20 eliminierte das italienische Duo 142 Punkte. Jenes Break bestätigten Turetta/Dalla Rosa in Durchgang Vier und damit stand es 3:1. Portugal gab sich jedoch noch nicht geschlagen und grätschte ein weiteres Mal dazwischen, 2:3. Hier wäre den Portugiesen beinah noch das 124er-Checkout gelungen, das verhinderte der Wurf aufs Bullseye, aber letztendlich zählt nur der Leggewinn. José de Sousa und David Gomes mühten sich nach Kräften und erzwangen im sechsten Durchgang auch noch den Ausgleich, 3:3. Doch den Vorteil des Anwurfs konnte Portugal im Decider letztendlich nicht mehr nutzen, denn Italien packte urplötzlich den 12-Darter aus, Aufnahmen von 100 – 137 – 180 – 84, bescherten ihnen das Break und den Sieg, 4:3. Damit sprang Italien an die Tabellenspitze der Gruppe L und wird auch morgen wieder an den Start gehen dürfen.

„Wir müssen uns nicht mögen, aber auf der Bühne sind wir Profis!“

Mit Spannung wurde das Duell Belgien (Dimitri Van den Bergh und Kim Huybrechts) gegen die Philippinen (Christian Perez und Alexis Toylo) erwartet, weil man nicht sicher sein konnte, ob es nicht vielleicht in ein innerbelgisches Duell Van den Bergh gegen Huybrechts ausarten würde. Die Begrüßung zwischen dem „Dreammaker“ und Christian Perez fiel in jedem Fall weit herzlicher aus, als das Abklatschen mit dem eigenen Partner. Aber die beiden Antwerpener sind professionell genug, um zumindest für die Länge eines Matches, gemeinsam bestmöglich für ihr Land zu agieren. Dass die Philippinen das Ausbullen gewonnen hatten, spielte in diesem Match kaum eine Rolle, denn die Belgier zeigten von Beginn an, wo die Messlatte hängt. Christian Perez und Alexis Toylo noch auf der 161, da tütete Belgien schon das Break zum 1:0 ein. 134 – 180 – 100 – 71 – 16, 13 Darts später stand es 2:0. Im dritten Durchgang bescherte der nächste 13-Darter den Belgiern das 3:0. Und auch wenn das vierte Leg ein paar mehr Würfe beanspruchte, das tat dem Siegesanspruch der Belgier keinen Abbruch, 4:0 – überzeugender kann man die zweite Runde nicht erreichen. Im anschließenden gemeinsamen Interview zeigten sich die belgischen Streithähne gnädig besonnen und durchaus geneigt, ihre Differenzen für die Dauer des Turniers auf Eis zu legen. Jeder nutzte sein Beitragsfenster ausgiebig, sie reden halt beide gern. Der jeweils andere nickte wohlweislich zustimmend zu dem, was einer zu sagen hatte, schenkte der Antwort auch ausreichend Aufmerksamkeit …, wobei – vielleicht nicht ganz. Dimitri Van den Bergh nutzte den Zeitraum von Kim Huybrechts Aussagen auch immer wieder gerne und ostentativ, um ausgiebig mit dem Publikum zu kommunizieren, wie viel Absicht da dahinter steckte, sei dahingestellt. Auf jeden Fall betonte Huybrechts ausdrücklich, dass er wieder zu hundert Prozent hergestellt sei, weil eine Teilnahme andernfalls auch gegenüber Dimitri nicht fair gewesen wäre. Zudem brachte er nachdrücklich seine Dankbarkeit zum Ausdruck, dass Dimitri mit ihm zusammen sein Bestmögliches gab, Belgien würdig zu vertreten und dass sich, abseits jeglicher Streitigkeiten, auf der Bühne einer auf den anderen verlassen könnte.

Der „Big Fish“ mit aller Ruhe und Gelassenheit serviert – so schmeckt es allen

Nach diesem brisanten Auftritt ging es weit entspannter zur Sache, die Schweiz, mit Stefan Bellmont und Bruno Stöckli, war an der Reihe. Das Abendmatch sah Nordirland als Gegenüber vor, ein renommierter Gegner, der mit Josh Rock und Brendan Dolan absolute Top-Spieler an den Start brachte. Aber auch die Schweiz musste sich nicht verstecken, auch wenn sie im ersten Durchgang relativ schnell das Nachsehen hatten. Aber die Nordiren hatten das Leg schließlich auch begonnen, das 1:0 war also mehr oder minder deren Pflichtaufgabe. Die Schweiz wusste sich durchaus zu wehren, im zweiten Durchgang hielten auch sie ihren Anwurf souverän, 1:1. Im dritten Durchgang überwarf sich Nordirland absichtlich, die Schweizer waren noch so weit vom Doppel entfernt, da musste man sich nicht mit der lästigen Double-5 abquälen. Mit der nächsten Aufnahme checkten die Nordiren die weitaus angenehmer zu spielende Double-10 aus, damit war auch das 2:1 abgehakt. Der 13-Darter im vierten Durchgang gereichte den Eidgenossen zum Ausgleich, 2:2. Auch im fünften Durchgang hielt das anwerfende Team wieder sein eigenes Leg, 3:2 für Nordirland. Für das Highlight des Tages sorgte im sechsten Durchgang dann aber das schweizerische Team: den 12-Darter schloss Bruno Stöckli selbstsicher mit dem „Big Fish“ ab. Am schönsten war dabei, wie nicht nur die Schweizer, sondern auch Brendan Dolan und Josh Rock dieses besondere High Finish des Gegners abfeierten. 3:3, alles offen, es ging in den Decider, und hier war es Nordirland, die mit 13 Würfen alles klar machten. 4:3 für Nordirland, es war eine Partie auf Augenhöhe, es war ein spannendes Duell und es war ein Match, in dem sich vier Spieler mit dem allerhöchsten Respekt für einander begegneten.

„Immer, wenn es darauf ankommt, ist Deutschland zur Stelle“

Mit der größten Erwartung und aller Vorfreude fieberte man dem nächsten Spiel entgegen: Deutschland (Martin Schindler und Gabriel Clemens) gegen Finnland (Marko Kantele und Teemu Harju), jetzt ging es ums Weiterkommen in die nächste Runde. Die weit besseren Voraussetzungen dafür hatte unstrittig Deutschland. Im Vorfeld hatten sich John Part und Mark Webster zum Gastgeber geäußert und keinen Zweifel daran gelassen, dass sie Martin Schindler und Gabriel Clemens in der zweiten Runde erwarteten. Deutschland mit dem ersten Anwurf und 14 Darts später stand es auch schon 1:0, da kämpfte Finnland noch mit der 219. Aber selbstverständlich können auch Marko Kantele und Teemu Harju hervorragend Darts spielen: 121 – 180 – 123 – 77, der brillante 12-Darter verhalf den Finnen zum Ausgleich, 1:1. Hier war es Deutschland, die sich noch 283 Restpunkten gegenübersahen. Doch dieses eine finnische Ausrufezeichen sollte auch das einzige des gesamten Matches bleiben, denn nun machten sich die deutschen Hoffnungsträger auf den Weg zu einem zügigen Spielausgang. Das dritte Leg ward rasch abgeräumt, 2:1, und auch beim Break zum 3:1, stießen die Deutschen eher auf Zurückhaltung, denn auf ernstzunehmende Gegenwehr. Im fünften Durchgang demonstrierte das Team Schindler/Clemens nochmal einen respektablen 14-Darter, das 4:1 war ihnen nicht mehr zu nehmen. Die Deutschen zeigten das gesamte Spiel über nicht die kleinste Unsicherheit, der Sieg war zu keinem Zeitpunkt auch nur im Geringsten gefährdet und damit wurde man seinem Favoritenstatus vollauf gerecht.

John Part und Mark Webster sollten ein weiteres Mal Recht behalten

Die vorletzte Partie des Abends bestritten Australien (Damon Heta und Simon Whitlock) und Hongkong (Lok Yin Lee und Man Lok Leung). Australien hatte sich gestern nur mit höchster Mühe und äußerster Verbissenheit durchgesetzt, wobei ausgerechnet Damon Heta da den klaren Schwachpunkt verkörperte. Hongkong hat sich hingegen heute Nachmittag ausgesprochen spielfreudig gezeigt und Japan eine 4:1 Lehrstunde erteilt. Allerdings sah es fast so aus, als habe sich Lok Yin Lee für den Abend das Handtuch ausgeliehen, das sich Ryusei Azemoto am Nachmittag umgehängt hatte. O.k., Japan war schließlich raus, da brauchte Azemoto auch nichts mehr zum Abtrocknen. Auch zum Team Australien hatten John Part und Mark Webster vorher ihre klare Meinung kundgetan: beide waren der Ansicht, dass Australien allein schon deshalb im Vorteil sei, weil sich hier zwei Spieler hervorragend verstehen, bestens miteinander harmonieren, lange schon aufeinander eingestellt sind und jeder sich auf den andern in allen Lebenssituationen blind verlassen kann. Die beiden ehemaligen Weltklassespieler aus Kanada und Wales waren sich einig, dass diese Fakten Australien zusätzliche Stärke verleihe. Und John Part war auch überzeugt, dass Damon Heta seine gestrige Leistung heute schnell vergessen machen könne und vielleicht war er ja dann derjenige, der Simon Whitlock aus mancher Bredouille helfen würde. Es blieb abzuwarten, welche der Prognosen sich bewahrheiten würde, auf jeden Fall hieß es nun: „Game on“ für Australien gegen Hongkong.

Down Under is over the moon

Hongkong hatte das Ausbullen für sich entschieden und obgleich es ein holpriger Durchgang mit gediegenem Double-Trouble war, verbuchten Lok Yin Lee und Man Lok Leung das Leg für sich, 1:0. Auch Australien gab sein Anwurf-Leg im zweiten Durchgang nicht aus den Händen, 1:1. Obgleich Hongkong bis dato den Eindruck vermittelte, souveräner zu agieren als der Gegner, zog Australien im dritten Durchgang das High Finish aus dem Ärmel: die 122 ward mit Triple-18, 18 und Bullseye gelöscht, Simon Whitlock präsentierte sich einmal mehr als vom Board autorisierter Gebieter über das Bullseye, 2:1. Mit Schwierigkeiten aufs Doppel kämpften beide Teams in Durchgang Vier, das hinderte Hongkong aber nicht daran, den Ausgleich herzustellen, 2:2. Zeigte Damon Heta auch heute wieder mehr verbissenen Kampf und Krampf als ihm recht sein konnte, so löste sich der Knoten in Durchgang Fünf. Mit einem weiteren High Finish, 107 (T19, 18, D16) vollendete er das Leg und seine darauffolgenden Gesten sprachen Bände. Auch Simon Whitlock signalisierte ihm mit heftiger Körpersprache Bestätigung und Zuspruch. 3:2. Im sechsten Durchgang schickten sich die Australier an, nun auch noch die 170 herauszunehmen, – Bruno Stöckli hatte es zuvor vorgemacht, – aber diesmal hatte das Bullseye etwas dagegen einzuwenden. Auf der anderen Seite probierte es Hongkong mit einem optimalen Set-up-Shot (112), bei dem sie zur Sicherheit schon mal erfolgreich die Double-16 übten, aber die Gelegenheit, auch die Verbindlichkeit des Restbetrags quitt zu werden, sollten sie nicht mehr bekommen. Team Australien radierte die verbliebene 25 aus und sicherte sich den 4:2 Erfolg über ein durchaus selbstbewusst auftretendes Hongkong. Damit war auch hier der Gruppenerste benannt.

Österreich auf dem besten Weg in die zweite Runde

Ein Ticket in die zweite Runde galt es noch zu ziehen, hierfür traten im letzten Match der Gruppenphase Österreich (Rowby-John Rodriguez und Mensur Suljovic) und Guyana (Norman Madhoo und Sudesh Fitzgerald) an. Österreich hatte schon gestern eine ausgezeichnete Vorstellung gegen China abgeliefert und war ohne Legverlust in den zweiten Spieltag gestartet. Hingegen konnte Guyana heute Nachmittag China zwar zunächst die Stirn bieten, doch nach zwei Leggewinnen war der Widerstand gebrochen und China zog auf 4:2 davon. Und auch die starken Österreicher machten mit den Südamerikanern mehr oder minder kurzen Prozess. Der Anwurf hatte in diesem Fall wenig Bedeutung, Österreich nutzte ihn dennoch zum 1:0. Auch das zweite Leg, das Guyana begann, ließen sich Mensur Suljovic und Rowby-John Rodriguez nicht nehmen, das 2:0 war reine Formsache. Im dritten Durchgang zeigte auch Österreich wenig Beachtliches, aber noch weniger Qualität wiesen die Würfe von Guyana auf, damit war der Weg frei für das 3:0. Absolut aus dem Nichts zauberte Guyana ohne sichtliche Ankündigung das High Finish hervor. 152 Punkte löschte Team Madhoo/Fitzgerald mit zweimal Triple-20 und der Double-16. Wo kam das denn plötzlich her? Weder das bemerkenswerte Checkout noch dieser eine Leggewinn konnte Österreich in irgendeiner Weise beindrucken, ein Leg später machten sie den Deckel aufs Match drauf. 4:1, damit hatte Österreich in der Gruppenphase nur ein einziges Leg abgegeben.

Nachdem nunmehr alle Gruppenersten feststanden, wurden im Anschluss noch die morgigen Begegnungen ausgelost, Mark Webster gab hierfür die Losfee. Damit war klar, auf welche Partien wir uns morgen freuen dürfen, allen voran natürlich auf das Duell: Deutschland gegen Nordirland. Somit bleibt für heute nur noch der Abschiedsgruß: Always Look on the Bright Side of the flight!

PDC World Cup


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