World Cup of Darts 2024: am Nachmittag mussten die Verlierer des gestrigen Abends gegen die Teams antreten, die bislang noch nicht gespielt hatten

Willkommen zurück in Frankfurt am Main, in der Eissporthalle ging es weiter mit dem World Cup of Darts, heute Nachmittag stand der zweite Teil der Gruppenphase an. Den Anfang machten Spanien (José Justicia und Jesus Noguera) und Gibraltar (Justin Hewitt und Craig Galliano). Und was für ein toller Start: Spanien hatte nicht nur das Ausbullen gewonnen, sondern legte auch gleich mit High Finish los. Die 143 mit Triple-20, Triple-17 und Double-16 gelöscht – das kann man mit Fug und Recht als Auftakt nach Maß bezeichnen, 1:0. Gibraltar zog jedoch umgehend nach, Spanien ruhte sich noch auf der 147 aus, da hatten Hewitt/Galliano das begonnene Leg schon ungefährdet nach Hause gebracht, 1:1. Auch in den darauffolgenden beiden Durchgängen hatte das jeweilige Team mit dem Anwurf, ob fehlender Gegenwehr kaum Mühe, das eigene Leg zu sichern, 2:2. In diesem Match war es Gibraltar, welches das Break benötigte, bei der kurzen Distanz waren sie gut beraten, das Break schnellstmöglich zu erzielen. Die beste Möglichkeit dazu, hatten sie bis dato in Durchgang Fünf, doch die 150 scheiterte an der Double-15. Und 15 Restpunkte kann man halt nicht mit der einfachen 16 eliminieren. Da war das große 7er-Segment wohl einfach nicht groß genug. No Score! Spanien nutzte den Lapsus des Gegners, um den Anwurf nach 23 Würfen doch noch zu halten, 3:2. Das Publikum skandierte „Gibraltar“, hier waren die Sympathien eindeutig verteilt. Etwas flüssiger, inklusive ihrer zweiten 180, holten sich Justin Hewitt und Craig Galliano den sechsten Durchgang, 3:3. Den Decider begann Spanien, beide Teams streuten mehr Aussetzer als vernünftige Aufnahmen, schwerfällig bogen beide Mannschaften in die Zielgerade ein. Dann José Justicia und Jesus Noguera mit dem ersten Matchdart, doch die permanenten Pfiffe und Buhrufe aus dem Saal machten es nicht einfacher. Mit beruhigenden Gesten hatten die spanischen Spieler wiederholt um etwas mehr Ausgeglichenheit gebeten, doch die Fans sahen das anders. Die Konzentrationsphase der Spanier wurde bewusst gestört, und so waren die daraus resultierenden Fehlwürfe nicht wirklich verwunderlich. Gibraltar näherte sich derweil unbeeinträchtigt dem Checkout, die 92 wollte noch nicht vollständig klappen, es blieben 18 Punkte Rest. Doch dank des ausgelassenen Matchdarts auf Seiten des gegnerischen Teams, bekamen Justin Hewitt und Craig Galliano noch eine weitere Möglichkeit, ans Oche zu treten, die 18 war mit einem Versuch gelöscht, damit hatte Gibraltar den Sieg über Spanien geschafft. Spanien bereits mit der zweiten Niederlage bei diesem Turnier.

Die Wiederkehr des „Viking Clap“

Es folgte die Partie Bahrain (Basem Mahmood und Duda Durra) versus Island (Arngrimur Olafsson und Petur Gudmundsson). Basem Mahmood und Duda Durra hatten sich gestern mit viel Kampfgeist und beachtenswerten Treffern präsentiert, vermochten es dann aber nicht, mit aller Konsequenz den letzten Schritt über die Ziellinie zu machen. Bahrain hatte das Ausbullen gewonnen, startete aber mit der 22, zwei Treffer in der einfachen Eins machten diese magere Ausbeute möglich. Auf der anderen Seite beeindruckte Island gleich zu Beginn mit dem Maximum als Set-up-Shot, welcher als ideale Grundlage für das Break zum 1:0 diente. Im zweiten Durchgang fanden denkbar wenig Pfeile beider Teams den Weg ins Triple-Segment, und wenn schon mal ein Dart darin versenkt wurde, war es allenfalls in der Triple-1 oder in der Triple-5. Nach 26 fast durchgehend grottenschlechten Würfen, stolperte Island behäbig zum 2:0. Ähnliches Bild im dritten Durchgang, hier waren es gar 27 Darts, die Arngrimur Olafsson und Petur Gudmundsson benötigten, hilfreich war hierbei natürlich auch nicht, dass Island mit der vorletzten Aufnahme das falsche Doppel traf. Statt der Double-8 hatte man die Double-16 abgeschossen, der Experte kommentierte es als „Goldilocks“, der Caller kommentierte es mit: No Score! 3:0. Das Publikum demonstrierte währenddessen bedingungslos das „Viking Clap“, rhythmisches Klatschen, welches isländische Fans erstmals bei der Fußball-EM 2016 der Weltöffentlichkeit vorgestellt hatten und das sich seither größter Popularität erfreut. Im Darts hatte vor allem Phil Taylor sichtliche Freude daran und das Publikum seinerzeit immer wieder zum „Viking Clap“ animiert. Im Vergleich zu den vorausgegangenen Legs war der vierte Durchgang geradezu rasant, Island brauchte „nur“ 22 Würfe, um das 4:0 zu festigen. Bahrain war heute nur ein Schatten derer, die gestern Tschechien ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert hatten.

Wenn das Renommee nicht vor dem Formtief schützt

Im Anschluss betraten die Teams von Lettland (Madars Razma und Valters Melderis) und Dänemark (Benjamin Drue Reus und Claus Bendix Nielsen) die Bühne der Frankfurter Eissporthalle. Lettland hatte den ersten Anwurf, startete auch gleich beachtlich, mit fünf Aufnahmen ward das erste Leg eingesackt. Dänemark, trotz der ersten 180 im Match, da noch auf dem Restbetrag von 218 Punkten. 1:0. Im zweiten Durchgang lieferten beide Teams ein Maximum ab, Dänemark sicherte sich das begonnene Leg, 1:1. Im dritten Durchgang drehten Benjamin Drue Reus und Claus Bendix Nielsen ein wenig auf, mit der ausgezeichneten Vorbereitung von 140 Punkten, die die Acht als Restforderung hinterließ, war das Break mit der nächsten Aufnahme eingetütet, 2:1. Dieser Leggewinn gegen den Anwurf kam gleichwohl geringfügig verblüffend, aber Madars Razma und vor allem Valters Melderis hatten sich schnell von der Überraschung erholt, das Re-Break folgte auf dem Fuße, 2:2. Dann ließ Dänemark jedoch maßgeblich nach, es wollte Reus/Nielsen nicht gelingen, das Tempo aufrechtzuerhalten. Lettland schnappte sich, ohne auf größere Gegenwehr zu stoßen, das 3:2 und das 4:2. Das ist für Lettland nochmal gutgegangen, wobei Valters Melderis im Vergleich zum arrivierten Madars Razma, eigentlich noch den größeren Anteil zum Sieg beigetragen hatte.

Wo die Sonne strahlt, wirft sie auch einen Schatten

Als nächstes war die Partie: Malaysia (Siik Hwang Wong und Mohamad Nasir bin Jantan) gegen Kanada (Matt Campbell und David Cameron) an der Reihe. Malaysia hatte gestern Abend nicht viel zu lachen, der „White Wash“, den das Team gegen ein hervorragend agierendes Kroatien einstecken musste, hatte es in sich. Doch heute wurden die Karten neu gemischt, wobei auch Kanada mit zwei renommierten Routiniers, alles andere als ein entspannt zu nehmender Gegner war. Aber Siik Hwang Wong und Mohamad Nasir bin Jantan schienen sich heute echt etwas vorgenommen zu haben, denn mit Anwurf gewannen sie in Durchgang Eins ihr erstes Leg überhaupt beim diesjährigen World Cup. Dass den Kanadiern das 145er-Chekout knapp misslang, wurde demnach gleich mal bestraft. Auch im zweiten Durchgang konnten Matt Campbell und David Cameron zwei Versuche auf Doppel nicht in den Leggewinn wandeln, Malaysia war vorher konstanter im Scoring, hatte daher sechs Würfe Zeit für das Break und nutzte die Möglichkeiten schließlich zum 2:0. Doch das Re-Break erfolgte postwendend, Kanada hatte nun ein wenig besser ins Spiel gefunden, 1:2. Im vierten Durchgang ließ auch das Scoring der Malaysier zu wünschen übrig, Kanada nutzte die deplatzierte Schwächephase der Gegner, um das Break zu bestätigen, damit war der Ausgleich wieder hergestellt, 2:2. Mit wechselhafter Instabilität hielt jedes Team den eigenen Anwurf in den darauffolgenden beiden Durchgängen, 3:3. Das Publikum besang derweil verdrossene Lobeshymnen auf „Phil Taylor“ – wo kam der jetzt plötzlich her? Dass Malaysia derart hartnäckig an Kanada dranbleiben würde, hatten im Vorfeld wohl auch die wenigsten vermutet. Den Decider begannen Siik Hwang Wong und Mohamad Nasir bin Jantan, 80 gelöschte Punkte war aber noch nicht die Wunschausbeute. Kanada machte es weit besser, da vernichtete man den maximalen Betrag, die zweite 180 also im idealen Moment. Dann zweimal die 100, 81 und 40 – mit diesem 13-Darter präsentierten Matt Campbell und David Cameron zum absolut besten Zeitpunkt ihr bestes Spiel. 4:3 für Kanada, die damit ihren Kopf nochmal aus der Schlinge ziehen konnten.

Der Unterschied zwischen „auf dem Papier“ und „auf der Bühne“

Und schon ging es weiter, Litauen (Darius Labanauskas und Mindaugas Barauskas) gegen Taipeh (Teng-Lieh Pupo und An-Sheng Lu) stand nun auf dem Programm. Auf dem Papier war Litauen womöglich der Favorit, vor allem weil hier Darius Labanauskas hinreichend Erfahrung mitbrachte, doch Taipeh machte von Anbeginn Dampf. Gegen den Anwurf präsentierten Teng-Lieh Pupo und An-Sheng Lu Aufnahmen von 100 – 180 – 65 – 120 – 36, der 14-Darter, der um Haaresbreite ein 12-Darter geworden wäre, verhalf Taipeh zum 1:0. Auch Litauen schmetterte im zweiten Durchgang seine erste 180 ins Board, was als optimale Grundlage für das Re-Break diente, das sie, ebenfalls mit 14 Würfen, auch errangen, 1:1. Aber Taipeh setzte die Break-Serie im dritten Durchgang fort, das 2:1 ward ausgemacht. Nur die Bestätigung des Breaks wollte bis zu diesem Zeitpunkt keinem der beiden Teams gelingen, daran änderte auch Durchgang Vier nichts. Mit einem weiteren 14-Darter, der optimale Set-up-Shot von 138 Punkten inbegriffen, gewann Litauen das nächste Leg gegen den Anwurf, 2:2. Taipeh hatte immer noch keine Lust, mit der schönen Break-Tradition zu brechen und holte sich ein weiteres beeindruckendes Leg gegen den Anwurf, 3:2. Und dann war es soweit: das erste Team, das das eigens begonnene Leg auch halten konnte, war Taipeh. Auch wenn die Akteure zum Ende hin erheblich Nerven zeigten, reichte es für den 4:2 Sieg für Taipeh gegen Litauen, letztendlich doch zumindest eine kleine Überraschung.

Nochmal auf Augenhöhe

Es ging weiter mit Norwegen (Cor Dekker und Hakon Bjorge Helling) und Ungarn (Gabor Jagica und Nandor Major), Norwegen hatte gestern gegen Polen keine Glanzpunkte setzen können, gegen Ungarn sahen die Chancen im Vorfeld nicht signifikant besser aus. Und Ungarn landete im ersten Durchgang auch gleich das erste Break, 1:0. Aber Norwegen tat es ihnen gleich, und holte sich ohne zu zögern den Leggewinn gegen den Anwurf im zweiten Durchgang zurück, 1:1. Mit der optimalen Vorbereitung (140) bestätigte Norwegen im dritten Durchgang das Break und ging nun seinerseits in Führung, 2:1. Die erste und einzige 180 des Matches lieferte Ungarn und zwar in Durchgang Vier. Für den Leggewinn brauchten Gabor Jagica und Nandor Major zwar sechs weitere Aufnahmen, eine bedenklicher als die andere, doch nach dieser fehlerbehafteten Strecke war der Ausgleich wieder hergestellt, 2:2. Im fünften Durchgang zeigte Norwegen ein weit überzeugenderes Leg, daraus resultierte konsequenterweise das 3:2. Auch Ungarn begann den sechsten Durchgang durchaus solide, aber jedes Mal, wenn es auf den Endspurt zuging, hatte man sein Zielwasser offenbar verschüttet. Trotzdem reichte es für Jagica/Major in diesem Leg, um abermals den Ausgleich zu erzwingen. Es ging in den Decider, hier hatte Norwegen den Vorteil des ersten Anwurfs. Trotzdem gelang es den Ungarn, sich zuerst die Möglichkeiten auf Doppel zu erarbeiten. Aber 20 Restpunkte erwiesen sich als unüberwindbares Hindernis. Vier Matchdarts genügten dem ungarischen Team nicht, um den Schritt über die Ziellinie zu machen. Und während sich Gabor Jagica und Nandor Major vermutlich noch ungute Gedanken über das lautstark erschallte „No Score“ der letzten Aufnahme machten, nahmen die Norweger den Restbetrag von 40 Punkten heraus, 4:3. Somit hießen die Sieger dieser Partie: Cor Dekker und Hakon Bjorge Helling. Auch nicht von allen erwartet.

Stark gestartet und stark abgebaut

Anschließend sah man Danny Lauby Jr. und Jules van Dongen für die USA und Michele Turetta und Massimo Dalla Rosa für Italien, die Bühne betreten. Den US-Amerikanern musste man hier einiges zutrauen, und sie erfüllten die Erwartung zunächst auch, indem Jules van Dongen im ersten Durchgang gegen den Anwurf das High Finish, 114 (T19, 17, D20) herausnahm, 1:0. Doch Italien konterte umgehend: zweimal die 140, dazwischen eine missratene 43, dann aber wieder die 140 sowie die 38 mit einem Pfeil ausradiert – der 13-Darter verhalf Italien ohne Umschweife zum Re-Break, 1:1. Und auch im dritten Durchgang ließen Michele Turetta und Massimo Dalla Rosa wenig anbrennen. Dass der erste Checkout-Dart nicht saß, machte da keinen Unterschied, weil die USA noch weit entfernt der 198 frönte. Bei der nächsten Aufnahme genügte den Italienern ein Versuch und das 2:1 war fix. Im vierten Durchgang leistete sich Italien den einen oder anderen Fehlwurf, die US-Amerikaner waren ebenfalls reichlich holprig unterwegs, doch für den Ausgleich reichte es, vor allem als der 82 mit Bullseye und Double-16 der Garaus gemacht wurde, 2:2. Mehr hatte die USA heute Nachmittag aber nicht zu bieten, Italien bekam in Durchgang Fünf reichlich Zeit, um sich das 3:2 einzuverleiben. Im sechsten Durchgang das Team Turetta/Dalla Rosa sogar nochmal mit der Chance, obendrein ein nettes High Finish herauszunehmen, doch das Bullseye hatte Einwände. Aber auch die 25 Restpunkte waren mit der nächsten Aufnahme Geschichte. 4:2 für Italien, ein weiteres Resultat, das nicht jeder so auf dem Schirm hatte.

„It`s an honour!“

Der Saal freute sich auf Darts-Legende Paul Lim, der trat unter großem Jubel, zusammen mit Harith Lim (Singapur), als nächstes den Walk-on an. Die Gegner waren heute Nachmittag die Philippinen, der Inselstaat im Westpazifik, vertreten durch Christian Perez und Alexis Toylo. Hatten die Lims, vor allem der Ältere der beiden, – man muss es sich auf der Zunge zergehen lassen: der 70-jährige Paul Lim, – gestern noch einen tollen Anfangsspurt hingelegt, so wollte es dem Kultspieler heute nicht gelingen, das gestrige Niveau nochmal auszupacken. Christian Perez und Alexis Toylo konnten ohne große Gegenwehr ihren Anwurf halten und gingen 1:0 in Führung. Ein schöner Set-up-Shot, mitsamt Tops zum Abschluss der Aufnahme, bescherte Singapur die Möglichkeit, das zweite Leg an sich zu nehmen. Und auch wenn es sieben weiterer Versuche bedurfte, die restliche 20 zu löschen, es gelang schlussendlich und damit verbuchte das Team Lim/Lim seinen einzigen Leggewinn an diesem Nachmittag, 1:1. Im dritten Durchgang zog Christian Perez das Highlight dieses Spiels aus dem Ärmel: die 143 eliminierte er mit Triple-20, Triple-17 und Double-16, 2:1. Mit wenig bemerkenswerten Aufnahmen, aber zumindest einer 180 im Leg, sicherten sich die Philippinen im nächsten Durchgang das 3:1. Und auch beim 4:1 konnte Team Perez/Toylo nicht wirklich glänzen, aber da Singapur noch glanzloser auftrat, genügte die schwache Leistung der Philippinen, um das 4:1 zu festigen. Man sah Christian Perez an, dass es ihm eine Ehre gewesen war, gegen Paul Lim zu spielen. Dass er ihn dabei besiegt hatte, wird Paul Lim weniger als Ehrerbietung empfunden haben. Somit war dies unwiderlegbar Singapurs letzter Auftritt beim diesjährigen World Cup of Darts.

Entspannt, aber nicht erfolgreich

Dann folgte die Begegnung: Südafrika (Johan Geldenhuys und Cameron Carolissen) gegen die Schweiz (Stefan Bellmont und Bruno Stöckli). Die Schweiz hatte das Ausbullen gewonnen und kassierte seelenruhig das 1:0 ein. Ebenso unspektakulär erzielte Südafrika im zweiten Durchgang den Ausgleich, 1:1. Ein Durchgang später nahm das Match an Fahrt auf, Südafrika konnte hier mit zweimal der 180 aufwarten. Auch wenn Johan Geldenhuys und Cameron Carolissen bei den übrigen drei Aufnahmen nicht wirklich überzeugten, das Break zum 2:1 war ihnen nicht mehr zu nehmen. Im vierten Durchgang wollte Südafrika das nächste Ausrufezeichen setzen und die 158 auschecken. Doch obgleich dabei der Pfeil auf die Double-19 ins einfache Segment flüchtete, ward den Südafrikanern ein weiterer Gang ans Oche gewährt. Die Schweizer hatten zwar zunächst ein Klasse Maximum gespielt und waren knapp daran, mit der nächsten Aufnahme auch noch das 128er-Checkout herauszunehmen, doch knapp am Bullseye vorbei ist eben auch vorbei. Für die verbliebene 25 sollten die Eidgenossen keine Gelegenheit mehr bekommen, Südafrika hatte das 3:1 rechtzeitig zementiert. Am Rande der Niederlage angekommen, bäumte sich die Schweiz, die sich durch nichts aus der Ruhe bringen ließ, nochmal mit dem 2:3 auf. Doch im sechsten Durchgang war das tiefenentspannte Team aus unserem Nachbarland einfach zu langsam auf Kurs gekommen. Südafrika hatte sich mit 156 gelöschten Punkten die 22 gestellt und auch wenn man dafür noch zwei Aufnahmen benötigte, Johan Geldenhuys und Cameron Carolissen hatten die Zeit dafür und fuhren damit ihren 4:2 Erfolg ein.

Was macht die Konkurrenz in Gruppe C?

Die Gruppe C stand als nächstes auf dem Plan: Gestern Abend hatte sich Deutschland einen packenden Kampf mit Neuseeland (Haupai Puha und Ben Robb) geliefert, und wie es der britische Kommentator so schön ausdrückte: „Wenn es drauf ankommt, dann ist Deutschland zur Stelle!“ Mit dem letzten und alles entscheidenden Treffer ins Bullseye hatte Gabriel Clemens den Sieg in trockene Tücher gewickelt. In der zweiten Session der Gruppenphase ging es für das starke neuseeländische Team gegen Finnland, die einmal mehr mit dem Urgestein des Darts, Marko Kantele und Teemu Harju antraten. Finnland hatte das Ausbullen gewonnen, das war dann aber auch gleichzeitig das einzige, was sie an diesem Nachmittag für sich entscheiden konnten. 14 Darts später stand es 1:0 für Neuseeland, die Finnen noch nicht mal in Sichtweite. Den zweiten Durchgang bereiteten sich Haupai Puha und Ben Robb mit der 133 auf, das 2:0 nur eine Frage der Zeit. Ähnlich konsequent ging Neuseeland im dritten Durchgang zu Werke, das 84er-Finish löschten sie mit nur zwei Pfeilen, da stand es auch schon 3:0. Im vierten Durchgang brauchten die Neuseeländer dann ein paar Matchdarts mehr, aber – Jammern auf hohem Niveau – das 4:0 ließen sie sich trotzdem nicht nehmen.

Wenn bei einem Team der einzige Hingucker ein Handtuch ist

Die vorletzte Partie des Nachmittags bestritten Japan (Tomoya Goto und Ryusei Azemoto) und Hongkong (Lok Yin Lee und Man Lok Leung). Der „Eyecatcher“ schlechthin war hier natürlich das witzig herunterhängende Handtuch – oder war`s ein Badetuch? – von Ryusei Azemoto. Es erinnerte so ein bisschen an ein Luciano Pavarotti-Gedenkhandtuch, aber natürlich ist es völlig rechtens, dass jeder seine eigene Art und Weise hat, den hohen Temperaturen auf der Bühne Herr zu werden. Auch Florian Hempel hat sich diese Methode schon zu eigen gemacht, mit Erfolg, die schweißtreibende Hitze ward gebändigt. Hongkong hatte den ersten Anwurf und nagelte auch gleich einen 13-Darter ins Board, 1:0. Bereits im Flow angekommen, setzten Lok Yin Lee und Man Lok Leung im zweiten Durchgang noch eins drauf und holten sich das Break, 2:0. Es dauerte nicht allzu lange, da hatte Hongkong seine Führung auf 3:0 ausgebaut, während Japan bis dahin noch nicht so recht im Spiel angekommen zu sein schien. In Durchgang Vier schafften es dann auch die Japaner auf die Leganzeigengrafiktafel, einigermaßen mühsam hatten sie das 1:3 erarbeitet. Das diente aber nur als Ergebniskosmetik, denn ein Leg später stand der 4:1 Sieg für Hongkong fest.

Zuerst vorne dran, dann abgekocht

Abschließend stand die Begegnung: China (Xiaochen Zong und Chengan Liu) gegen Guyana (Norman Madhoo und Sudesh Fitzgerald) an. Guyana hatte das Ausbullen gewonnen, aber China mit den ersten Chancen, das Leg einzuheimsen. Wenn man jedoch vier Breakdarts nicht nutzt, dabei auch noch versucht, acht Punkte mit der Double-18 zu löschen, dann ist der Weg für den Gegner natürlich frei. So rettete Guyana doch noch irgendwie das begonnene Leg und ging 1:0 in Führung. Auch der Pfad zum 2:0 war alles andere als wegsam, aber auch hier schafften es die Südamerikaner mit einiger Fortune, die Strecke erfolgreich hinter sich zu legen. Dann waren die Chinesen aufgewacht, kämpften sich zunächst zum 1:2, bevor sie im vierten Durchgang einen halben Gang hochschalteten und den Ausgleich mit High Finish, 104 (T19, 19, D14) ergatterten, 2:2. In der Folge dessen schalteten sie gleich nochmal zwei Gänge nach oben, mit drei aufeinanderfolgenden Aufnahmen, die da lauteten: 121 – 135 – 135, war das 3:2 perfekt. Das 135er-Finish hatten sie dabei in beeindruckender Manier mit Bullseye, Triple-15 und Double-20 weggewischt. Und das vierte Leg nacheinander sicherte sich China im sechsten Durchgang, wobei sie hierbei wenig Eindrucksvolles zeigten. Aber was soll`s, wenn der Gegner noch behäbiger agiert. China benötigte 26 Würfe, um das Match zu deckeln, doch dann war der 4:2 Erfolg finalisiert.

Das war die Nachmittagssession, in Kürze geht es weiter, da erwartet uns unter anderem das Duell: Deutschland gegen Finnland. Bis gleich!

PDC World Cup


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