World Cup of Darts 2024: Start der k.o.-Runde und endlich griffen auch die Top-Four Teams ins Geschehen ein

Die zwölf Besten der Gruppenphase hatten sich fürs Achtelfinale qualifiziert, hinzu kamen die vier gesetzten Nationen: England, Wales, Niederlande und Schottland. Wales trat als Titelverteidiger an, musste jedoch auf Gerwyn Price verzichten, der aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig zurückgezogen hatte. Für ihn rückte Jim Williams nach, diese Mannschaft war jedoch, ebenso wie England und die Niederlande, erst am Abend im Einsatz, lediglich Schottland sollte schon am Nachmittag antreten. Auch Deutschland würde am Abend anrücken, für Martin Schindler und Gabriel Clemens ging es gegen Nordirland, Brendan Dolan und Josh Rock wollten ihrerseits das Beste geben, um ins Viertelfinale einzuziehen. Aber Martin Schindler und Gabriel Clemens waren heute Abend bei weitem nicht die einzigen deutschen Profisportler, die ihr Achtelfinalmatch bestritten. Etwa 300 km weiter nordöstlich, im Dortmunder Westfalenstadion, würde sich die deutsche Fußballmannschaft mit demselben Anliegen auseinandersetzen: den Einzug ins Viertelfinale. Im Gegensatz zum Darts Team Deutschland, traten die Fußballer jedoch den Ball, statt ans Oche, warfen mitunter nur verbal ihre Spitzen und die Preisgeldausschüttung war hier auch ein „klein wenig“ höher. Und während es Darts Deutschland heute Abend, ca. 19 Uhr – die Deutschen waren gleich zu Beginn der Session an der Reihe – mit Nordirland zu tun bekam, musste die deutsche Fußballnationalmannschaft ab 21 Uhr gegen Dänemark antreten. Bei der Fußball EM hatte Dänemark also noch seine Chancen aufs Viertelfinale, während die dänischen Dartsspieler nach gestern Abend bereits wieder die Heimreise antreten durften. So gesehen hatte Darts als Erster die Möglichkeit das Viertelfinale zu erreichen, dann mit einigem Abstand, folgte erst Fußball.

Schweden dieses Jahr mit einer perfekt harmonierenden Paarung

Doch bevor es soweit war, wurde am Nachmittag natürlich erst Teil Eins der Achtelfinals ausgespielt. Und auch hier erwarteten uns aufregende und spannende Begegnungen. Den Anfang machte das Duell: Tschechien (Adam Gawlas und Karel Sedlacek) gegen Schweden (Jeffrey de Graaf und Oskar Lukasiak), beide äußerst stark in der Gruppenphase – klar, anders hätten sie diese Runde ja auch kaum erreicht. Im Vorfeld hoben Glen Durrant und John Part vor allem die herausragende Einzelleistung von Jeffrey de Graaf hervor, wobei auch Oskar Lukasiak immer besser ins Rollen kam. Oskar Lukasiak, „The Swedish Wonderboy“, galt übrigens einst als „Darts-Wunderkind“, nachdem er im Alter von zwölf Jahren, bei den Denmark Open, als jüngster Spieler aller Zeiten, bei einem offiziellen Turnier einen 9-Darter ins Board hämmerte. Der Hype um seine Person war ihm aber letztendlich zu massiv, vor allem weil es auf Kosten seiner Konzentration ging und letztendlich eben Psyche und Leistungen in den Keller zog. Im Hinblick auf Tschechien, lobte Glen Durrant vor allem die großartige Exzellenz des Teamworks.

Das Achtelfinale wurde im Best-of-15 Legs Modus ausgespielt und dann hieß es auch schon „Game on“, die k.o.-Runde ward gestartet. Tschechien legte erstmal einen furiosen Anfangssprint hin, Adam Gawlas und Karel Sedlacek räumten zunächst zwei Legs nacheinander ab, 2:0. Daraufhin schalteten die Schweden ein bis zwei Gänge höher, mit Aufnahmen von 100 – 140 – 134 – 127, bündelten sie den 12-Darter und nahmen nonchalant das 2:1 heraus. Es war Oskar Lukasiak, der dabei das High Finish von 127 Punkten mit 20, Triple-19 und Bullseye löschte und damit postwendend das Re-Break setzte. Das vierte Leg begannen die Skandinavier mit der ersten 180 des Tages, kurze Zeit später checkte Lukasiak zum 2:2 aus. Auch den darauffolgenden Durchgang nahmen die Schweden an sich, wieder war es der „Swedish Wonderboy“, der die Double-5 traf, auch das war ein Break, 3:2. In Durchgang Sechs gelang Schweden das vierte Leg in Folge, einmal mehr war es Oskar Lukasiak, der die 58 ausradierte, damit hatte der „Schwedische History Maker“, wie ich ihn jetzt einfach mal nenne, alle vier Leggewinne ausgecheckt. Jeffrey de Graaf zeigte sich über den „Rollentausch“ hocherfreut, 4:2. Im siebten Durchgang grätschte Tschechien mal wieder dazwischen, das Leg mit dem Maximum begonnen, gelang Adam Gawlas und Karel Sedlacek hier ein respektabler 14-Darter, 3:4. Im achten Leg hatte Tschechien den „Big Fish“ vor Augen, doch der schwamm schon beim Auswerfen der Angelleine, frohlockend ins Darts-Meer zurück. Stattdessen löschte Schweden 48 Punkte, diesmal war es Jeffrey de Graaf, der das Auschecken übernommen hatte, 5:3. Ein Leg später setzte Schweden das nächste Break, sie ließen die Tschechen einfach nicht mitspielen, 6:3. Kaum gesagt, schon wischte Tschechien im zehnten Leg 92 Punkte vom Board, das war das sehenswerte Finish zum Re-Break, 4:6. Schweden hatte zuvor drei Pfeile ins Nirwana verbannt, das wusste Karel Sedlacek halt zu bestrafen. Den elften Durchgang begann Tschechien mit der 180, aber als es auf die Zielgerade ging, leisteten sie sich unbegreifliche Fehler. Sieben Versuche genügten nicht, um 40 Punkte quitt zu werden, so etwas kann man sich in einem Achtelfinale und besonders gegen einen solchen Gegner nicht leisten. Schweden nahm das Geschenk dankbar entgegen und zog auf 7:4 davon. Doch Tschechien wollte sich keineswegs geschlagen geben. Den Abgrund der Niederlage vor Augen, wich das Team Gawlas/Sedlacek nochmal blitzartig zurück, ein hervorragendes High Finish im zwölften Leg bewahrte ihnen dabei Kopf und Kragen. Die 138 ward mit Triple-20, Triple-18 und Double-12 eliminiert, das war Rettung aus höchster Not, 5:7. Und als die Tschechen mit dem Rückenwind des vorausgegangenen Leggewinns, im 13. Durchgang auch noch das 6:7 erzielten, wurde es nochmal richtig spannend. Aber Schweden setzte alles daran, erst gar keine aus ihrer Sicht unnötige Spannung aufkommen zu lassen, und als Karel Sedlacek im 14. Leg einen Breakdart ausließ, gab er den Weg frei für Schweden. Die Double-19 war Oskar Lukasiak nicht sympathisch, er nahm vorsichtshalber vorher noch sechs Punkte raus, bevor ihm ein Pfeil genügte, um die verbliebene 32 loszuwerden. Die Schweden hatten dem Druck standgehalten, den vorübergehenden Comeback-Versuch der Tschechen erfolgreich abgewehrt und damit zogen Jeffrey de Graaf und Oskar Lukasiak, mit dem 8:6 Sieg, überglücklich ins Viertelfinale ein.

Mit viel Dominanz, aber auch wenig Gegenwehr, in die nächste Runde

Als nächstes folgte die Partie Österreich (Mensur Suljovic und Rowby-John Rodriguez) versus Chinesisch-Taipeh (Teng-Lieh Pupo und An-Sheng Lu). Die Österreicher mit einem unfassbaren Durchmarsch, die ganze Gruppenphase betrachtet, hat das Team aus dem alpenländischen Nachbarland insgesamt nur ein einziges Leg abgegeben, was vor allem Team-Kapitän Mensur Suljovic zu verdanken war. Chinesisch-Taipeh war hingegen definitiv die Überraschung dieses Achtelfinales. John Part und Glen Durrant betonten nachdrücklich, dass Irland gestern Abend keineswegs schlecht gespielt hat, sondern Taipeh wirklich aus eigener Kraft den Sieg eingefahren hat.

Österreich machte von Anbeginn deutlich, wer hier die arrivierten Spieler sind, mit Anwurf war der erste Leggewinn reine Formsache, 1:0. Auch im zweiten Durchgang, den Chinesisch-Taipeh begann, machte Österreich nicht viel Federlesens, ohne größere Umschweife war das 2:0 eingetütet. Das dritte Leg förderte auch das erste Maximum zutage, fast schon überflüssig zu sagen, es war Österreich, die dafür verantwortlich zeichneten. Dann ein etwas kurioser Matchverlauf, zwei vollständige Aufnahmen auf Seiten Österreichs resultierten im „No Score!“. Letztendlich waren zehn(!) Checkout-Darts vonnöten, um 40 Punkte zu löschen. Aber gut, wenn der Gegner einem diese Zeit gibt, warum nicht?! 3:0. Das Break im vierten Durchgang erzielten die alpenländischen Partner, die auch Freunde sind, mit High Finish, 102 (T20, 10, D16), 4:0. Taipeh war heute nicht einmal annähernd in der Lage, ihre Leistungen von gestern abzurufen, das war ein vollkommen anderes Team, das in den Spielen der Gruppenphase gegen Litauen und Irland für so viel Furore gesorgt hatte. Trotzdem wäre Teng-Lieh Pupo und An-Sheng Lu im fünften Leg um ein Haar das 150er-Checkout gelungen, möglicherweise hätte das nochmal einen gewissen Wendepunkt für die Dynamik des taiwanesischen Spiels, zumindest etwas mehr Selbstvertrauen gebracht. Es war wirklich nur ein My, das zum High Finish fehlte, trotzdem holte sich Taipeh mit der nächsten Aufnahme endlich das ersehnte Leg, 1:4. Es diente Pupo/Lu jedoch nur für ein kurzes Aufatmen, denn schon im darauffolgenden Durchgang war Österreich wieder am Zuge. Mit 14 Würfen, inklusive der zweiten 180, bauten sie ihren Vorsprung auf 5:1 aus. Auch beim 6:1 stieß Österreich kaum auf Gegenwehr, es artete fast schon zum Trauerspiel für Taipeh aus. Doch bevor die Tränen flossen, packten Teng-Lieh Pupo und An-Sheng Lu im achten Leg den 13-Darter aus, besonders die drei letzten Aufnahmen hatten es in sich: 180 und die 159 als Set-up-Shot, die verbliebene 40 gehörte mit einem Dart der Vergangenheit an, 2:6. Unbeeindruckt schnappte sich Österreich im neunten Durchgang das 7:2, bevor Taipeh nochmal alle Konzentration sammelte und sich ein weiteres Leg griff. Im zehnten Leg die 65 mit 25 und Double-20 herausgenommen – es ging doch! 3:7, sie hatten schließlich nicht über Nacht das Dartspielen verlernt. Und weil das so war, schnappten sie sich in Durchgang Elf, mit fünf soliden Aufnahmen, auch noch das Break zum 4:7. Österreich musste einsehen, dass sie das Match selbst zu Ende spielen mussten und nicht nur darauf warten konnten, dass der Gegner ausreichend Fehler machte. Mit dieser Erkenntnis gelang Österreich im zwölften Durchgang ein ausgezeichneter 12-Darter, 140 – 100 – 140 – 121, den Rowby-John Rodriguez mit Triple-20, Triple-11, Double-14 zum Abschluss brachte. Die hochzufriedenen Österreicher hatten sich also mit 8:4 durchgesetzt. Im anschließenden Siegerinterview befragt, ob sie denn in der Lage wären, noch eine Schippe draufzulegen, wenn es in der nächsten Runde gegen einen schwierigeren Gegner geht, wieviel da noch im Köcher sei? Mensur Suljovic zögerte nicht, die Frage mit der Prognose, dass sie im Finale spielen würden, zu beantworten. Und vermutlich braucht es gerade dieses Selbstverständnis, um dorthin zu kommen.

Die nächste Machtdemonstration

Gehöriges Selbstbewusstsein hatten auch Peter Wright und Gary Anderson, die als nächstes antraten, sie spielten natürlich für die Farben Schottlands, ihr Gegner hieß Polen, mit dem „Polish Eagle“ Krzysztof Ratajski und dem „Harp Boy“ Radek Szaganski. Alle Augen waren auf Peter Wright gerichtet, nicht nur weil er hier absoluter Publikumsliebling war – die Menge skandierte unermüdlich seinen Namen, – sondern auch, weil man immer noch auf seine deutliche Wiederauferstehung wartet. Seine Averages berechtigen wiederholt zur Hoffnung, doch dann schafft er es häufig nicht, das begonnene Niveau konstant aufrechtzuerhalten und den finalen Schritt über die Ziellinie zu machen. Gary Anderson zeigt dieses Jahr wieder brillante Performances auf der European Tour, aber bei den großen Turnieren war 2024 noch nichts Auffälliges dabei. John Part und Glen Durrant haben vorher explizit unterstrichen, dass die deprimierenden Premier League Ergebnisse und auch sonstige Rückschläge für Peter Wright beim World Cup überhaupt keine Rolle spielten, dass er sich hier komplett auf seine Aufgabe als Schotte für Schottland konzentrieren würde, und dann noch mit Gary Anderson an seiner Seite – die beiden Experten bescheinigten Team Schottland erhebliche Stärke.

Schottland hatte das Ausbullen gewonnen, aber Polen bekam die erste Möglichkeit aufs Doppel. Einen der beiden Breakdarts hätten sie mal lieber nutzen sollen, denn fortan setzte Schottland zum Sturmlauf an, beginnend mit dem 1:0. 140 – 100 – 140 – 89 – 32, problemlos sicherten sich Wright/Anderson im zweiten Durchgang das 2:0. Zu viele Fehler auf polnischer Seite, auch das 3:0 ließ nicht lange auf sich warten. 14 Darts später stand es 4:0 für Schottland, es war eine einzige Machtdemonstration. Abermals ein 14-Darter im fünften Durchgang, Schottland baute seinen Vorsprung aus, 5:0. Im sechsten Leg ein minimales Lebenszeichen von Polen, Radek Szaganski checkte die 74 aus, und damit landete auch Polen zumindest mal auf der Leg-Anzeigengrafik. Krzysztof Ratajski reagierte mit eindringlich motivierender Geste, man sah ihm an, dass die Hoffnung lebte und er sein Team trotz des frustrierenden Spielstands noch nicht abgeschrieben hatte, 1:5. Schottland begann das siebte Leg mit der nächsten 180, und machte dort weiter, wo es in Durchgang Fünf aufgehört hatte, mit dem Leggewinn zum 6:1. Im achten Durchgang gönnten sich „Snakebite“ und der „Flying Scotsman“ nochmal einen raschen Moment des Durchschnaufens, Polen nutzte die Gunst des Augenblicks und verbuchte das 2:6 für sich. Schon ein Leg später zog Schottland auf 7:2 in Front, und auch im zehnten Durchgang bereitete die verbliebene 74 keinerlei Probleme, der 8:2 Sieg war zementiert. Schottland hatte mit seinem Gegner kurzen Prozess gemacht, im Viertelfinale wartet morgen Nachmittag Schweden. Peter Wright brachte es im anschließenden Siegerinterview auf den Punkt: Wenn sie morgen gegen Schweden gewinnen, sind sie die Sieger im Viertelfinale, ansonsten gewinnt Schweden. O.k., dem kann man einfach nicht widersprechen.

Die letzte Nachmittagspartie bestritten Italien (Michele Turetta und Massimo Dalla Rosa) und Australien (Damon Heta und Simon Whitlock), Australien sicher der Favorit, aber die Spieler aus Down Under hatten sich die Achtelfinalteilnahme hart erkämpfen müssen. Das war alles andere als ein Spaziergang gewesen, mehr als einmal waren sie auf dem besten respektive schlechtesten Weg ins frühe Aus. Letztendlich war Simon Whitlock allein verantwortlich für das Weiterkommen, Damon Heta agierte bei diesem World Cup nur als Schatten seiner selbst, doch zumindest die Moral stimmte bei beiden. Italien hatte bei seinen Siegen, sowohl gegen die USA als auch gegen Portugal, hervorragenden Kampfgeist, Willensstärke und das entsprechende Können bewiesen und dabei fast durchgehend renommierten Namen gegenübergestanden.

Wird heute Nachmittag Geschichte geschrieben?

Das Ausbullen hatten die Italiener schon mal für sich entschieden und auch das erste Leg ließen sie sich nicht nehmen, 1:0. Im zweiten Durchgang landeten beide Teams jeweils ihre erste 180, bevor das Leg einen eigenwilligen Verlauf nahm. Italien schickte sich an, die Gegner mit dem 130er-Finish zu breaken, aber den beiden Treffern in der Triple-20 folgte nur das einfache 5er-Segment. Dann versenkte Team Turetta/Dalla Rosa den Pfeil anstelle in der großen Eins, in der großen 18. No Score! Aber das war alles kein Problem, denn Australien schaffte es nicht, solche gravierenden Leichtsinnsfehler zu bestrafen. So bekam Italien eine weitere Möglichkeit und schlussendlich machten sie das Leg, gegen den Anwurf wohlgemerkt, aus, 2:0. Auch im dritten Durchgang konnte sich Italien fürs Checkout zwei Aufnahmen Zeit lassen, Australien dachte gar nicht daran, ins Ergebnis einzugreifen. 3:0. Einmal mehr war es Damon Heta, der sein Spiel nicht auf die Reihe brachte und als Bremsklotz fungierte. Doch Simon Whitlock war zur Stelle, man hätte meinen können, er sei der Feuerwehrmann von beiden, denn der „Wizard“ löschte die Brände, die sein Partner wiederholt legte. Mit einem beachtlichen 14-Darter verkürzte Australien im vierten Durchgang auf 1:3. Im fünften Durchgang gelang Italien ein optimaler Set-up-Shot (140), doch beim Versuch, die Double-5 zu treffen, landete der Pfeil in der Double-20. Abermals hieß es für die Italiener: No Score! Doch diesmal war es kein guter Zeitpunkt, um sich zu überwerfen, denn Australien hatte mit der vorigen Aufnahme nur knapp das Bullseye verpasst und die restlichen 25 Punkte mit der nächsten Aufnahme eliminiert. Damit verkürzten sie auf 2:3. Im sechsten Durchgang ließ Australien die Chance auf den Ausgleich aus, der Pfeil flog an der Double-20 vorbei, der Lapsus öffnete Italien die Tür zum 4:2. Mit dem großartigen Set-up-Shot von 150 Punkten servierte Simon Whitlock seinem Teampartner die Möglichkeit auf das Break im siebten Leg. Mit der nächsten Aufnahme löschte Damon Heta die Restforderung von 32 Punkten, damit war zumindest der 3:4 Anschluss wiederhergestellt. Doch Italien war im Flow, sie hatten Blut geleckt und unbändige Lust auf das Viertelfinale. Nachdem Australien im achten Leg statt der Double-16 nur das einfache Segment traf, nutzte Italien dies zum 5:3. Aber Australien, man könnte auch sagen: Simon Whitlock lieferte weiter. Mit dem grandiosen 11-Darter (180 – 140 – 105 – 76) im neunten Durchgang sicherte sich Australien das 5:4. Im zehnten Leg waren Italien die Triple-Felder abhandengekommen, auf diesem Sektor lief so gut wie gar nichts mehr. Das gewährte Australien ausreichend Zeit, um sieben Checkout-Würfe daneben zu setzen und schlussendlich den achten Dart im anvisierten Ziel zu versenken. 5:5 – alles wieder offen! Im elften Leg hatte Italien seine Treffsicherheit auf Triple wiedergefunden, mit einem ordentlichen 14-Darter gingen sie abermals in Führung, 6:5. Aber Australien hatte seinen Traum noch nicht aufgegeben. In der letzten Aufnahme des zwölften Durchgangs manövrierte Simon Whitlock seine Pfeile perfekt landend in Triple-19, Tops-Tops. Mit diesem 137er-Checkout war der Ausgleich wieder hergestellt, 6:6. Im 13. Leg kämpften beide Teams mit erheblichem Double-Trouble, Italien machte den einen Fehler weniger und übernahm wieder die Führung, 7:6. In dieser Situation konnte ein einziges Leg die Welt bedeuten. Unverdrossen kämpfte Australien weiter und erzwang das Entscheidungsleg, 7:7. Italien durfte den Decider beginnen, erzielte aber nur die magere Ausbeute von 59 gelöschten Punkten. Australien machte seine Sache zu Beginn weit besser und lieferte die 180. Dann folgte eine Reihe extrem schlechter Aufnahmen auf beiden Seiten. Relativ synchron erreichten sie die Schlussphase, Australien auf der 146, Italien mit 144 Restpunkten. Auch bei den nächsten beiden Aufnahmen schenkten sie sich nichts, Australien mit den ersten Checkout-Versuchen, doch sechs Würfe genügten Damon Heta und Simon Whitlock nicht, um 16 Punkte herauszunehmen. Auch Italien zeigte Nerven, aber letzten Endes saß der zweite Matchdart und die Überraschung war perfekt. Michele Turetta und Massimo Dalla Rosa hatten als Team Italien Historisches geschafft und stehen im Viertelfinale.

In Kürze geht es mit den Achtelfinals weiter, dann auch mit Deutschland gegen Nordirland.

PDC World Cup


Darts1.de Counter Darts1.de Logo Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter
Darts1.de Counter Darts1.de Logo Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter