Michael van Gerwen gewinnt den World Grand Prix 2014

Innerhalb von sechs Tagen sind 30 Dartspieler an ihrem Vorhaben gescheitert, sich den Titel des World Grand Prix Siegers 2014 zu sichern. Zwei Profis waren noch übrig, die sich am siebenten Tag in einem letzten Match um die Trophäe streiten durften. Es waren Michael van Gerwen und James Wade, welche beide dieses Turnier in vorherigen Auflagen bereits für sich entscheiden konnten. Doch wer schaffte es in diesem Jahr?

Wade überwindet große Hürden

Nach seinem relativ lockeren 2:0-Erfolg über „Pie Man“ Andy Smith, bekam es James Wade schon in der zweiten Runde mit einem harten Brocken zu tun. Robert Thornton lauerte dort und verlangte von James einiges ab. In einem Match, welches in die Geschichte eingehen sollte, warfen beide Spieler einen 9-Darter und spielten fast die komplette Distanz an Legs. Am Ende siegte James mit 3:2. Auch im Viertelfinale wurde es nicht einfache, als „The Machine“ auf Phil Taylor traf. Auch diese Partie ging an Wade, 3:1 siegte er, und so erreichte er das Halbfinale. Nach einem 1:3-Rückstand konnte er die Partie gegen Gary Anderson noch drehen und siegte letztendlich mit 4:3 um ins Finale einzuziehen.

Der Weltranglistenerste bekam es bis zum Finale nur mit einem Spieler aus den Top-10 zu tun, Mervyn King. Zuvor aber hatte er eine emotional sehr schwierige Partie zu bewältigen, als er gegen seinen guten Freund Vincent van der Voort spielte. MVG siegte mit 2:0. Auch Dean Winstanley in der zweiten Runde war noch kein echter Gegner für van Gerwen, obwohl er alles gab. 3:1 war der Endstand. Im Viertelfinale kam es dann zum Aufeinandertreffen mit Mervyn King. Trotz großer Schwierigkeiten siegte der Niederländer auch in der Neuauflage des World Grand Prix Finales 2012. Es war allerdings sein engstes Match, 3:2 siegte Michael. Im Halbfinale hatte Stephen Bunting dem Weltmeister dann nicht viel entgegenzusetzen. MVG gewann die Partie glatt mit 4:0 und folgte Wade ins Finale.

Doppelschwäche kostet van Gerwen fast den Titel

World Grand Prix Und dann war es soweit, Michael und James betraten die Bühne. Wade durfte Leg Nummer eins eröffnen, denn er hatte den Wurf aufs Bullseye gewonnen. Nach ein paar kleinen Startschwierigkeiten brachte er es nach Hause. Doch auch van Gerwen war gut drin, ein 13-Darter führte zum Ausgleich. Nachdem Michael dann seinen ersten Dart auf ein Doppel vergab, es war eine Breakchance, machte James das Leg zu. Weil MVG auch in der Folge immer wieder Probleme beim Checkout hatte und Wade dies, wenn er dazu kam, zumeist bestrafte, ging der erste Satz an „The Machine“. James wirkte sehr fokussiert, Michael hingegen schien eine gute Performance erzwingen zu wollen. Im zweiten Satz änderte sich nichts an den Problemen van Gerwens auf die Doppel. Im vierten Leg brauchte er elf Darts um überhaupt reinzukommen. Dennoch schaffte er den Ausgleich in den Sätzen. Aber seine Schwierigkeiten auf die Doppel wurden mit der Zeit immer schlimmer. MVG ließ einfachste Chancen liegen. Wade machte gar nicht mal so viel Druck, aber dennoch hatte Michael seine liebe Not. Mit einem 117’er Finish, nachdem van Gerwen erneut Chancen liegen ließ, sicherte sich James Wade den dritten Satz und ging mit 2:1 in Führung.

Das Match war auch in der Folge unglaublich spannend. Die Scores von Wade waren nicht immer so hoch wie die vom Weltmeister, aber in vielen Legs, bekam er dennoch die Möglichkeiten. Ein erster, relativ sicherer Satz aus Sicht von Michael war der Vierte. Dort konnte er den 2:2-Ausgleich erzielen, da half James Wade auch kein 106’er Finish. Doch auch dies brachte Michael keine Sicherheit. Weiterhin ließ er eine Menge liegen. Bezeichnend auch das vierte Leg im fünften Satz. Michael hatte zuvor ein Break geschafft, kam aber einfach nicht in das eigene Leg rein. Wade hatte bereits Vorsprung, da warf Michael seinen ersten Dart auf das Triple-20-Segment, anstelle auf ein notwendiges Doppel, er schien sich nicht richtig konzentrieren zu können. Den Satz holte er sich dennoch, denn Wade machte erste Fehler. Er vergab drei Darts auf sein favorisiertes Doppel, die Doppel-10, was Michael zu einem 110’er Finish nutzte und mit 3:2 in Führung ging. Dies bewirkte jedoch keinen Aufschwung für van Gerwen, eher für James Wade. Dieser legte danach plötzlich richtig gut los. Er checkte 141 Punkte als Michael bei 40 Rest stand und holte insgesamt fünf Legs in Folge. Dies führte zum 3:3-Ausgleich in den Sätzen und einer 2:0-Führung in den Legs. Dann jedoch der Wendepunkt dieses Matches. James vergab drei große Chancen zum Satzgewinn, Michael nutzte dies mal aus. Und wie aus dem Nichts explodierte nun van Gerwen. Er checkte 106 Punkte und drehte dann den Satz sogar komplett, ging unter großem, eigenem Jubel mit 4:3 in Führung.

World Grand Prix Die Spieler waren sehr nah beieinander. Es schien zu dem Zeitpunkt nicht klar zu sein, wer sich den Titel letztlich wirklich sichern würde. Die Spannung war greifbar. Der Schwung, den Michael durch das 4:3 bekam, gepaart mit der inneren Unzufriedenheit mit sich selbst auf Seiten von James Wade, ergaben dann jedoch eine erste Tendenz. Obwohl Mighty Mike noch immer nicht hundertprozentig sicher wirkte, war James irgendwie raus. Das spürte auch der Niederländer, der seine Chance witterte und sie nutzen wollte. Dies tat er dann auch und sicherte sich, auch weil James nun Fehler machte, den Satz und somit auch den World Grand Prix Titel. Der Endstand eines tollen und spannenden Finales lautete 5:3 aus Sicht des Niederländers und nun zweifachen World Grand Prix Champions.

Tobias Gürtler

World Grand Prix


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