Gerwyn Price gewinnt den World Grand Prix 2020

Am Montagabend wurde in der Ricoh Arena in Coventry das Endspiel des World Grand Prix 2020 ausgetragen. Dabei waren die Rollen so klar verteilt wie bei kaum einem anderen Finale. Auf der einen Seite stand Gerwyn Price, der von Anfang an Titelaspirant war und 21 seiner letzten 22 Spiele für sich entschied. Mit seinem heutigen Gegner konnte man im Finale dagegen überhaupt nicht rechnen. Dirk van Duijvenbode debütierte als Nummer 72 der Weltrangliste beim Grand Prix, schlug reihenweise Favoriten und wollte heute eine der größten Sensationen dieser Sportart vollbringen. Der Titel würde an den Spieler gehen, der zuerst fünf Sätze gewinnen konnte.

Auf seinem Weg in sein erstes großes Finale bezwang Dirk van Duijvenbode mit Mensur Suljovic, Dimitri Van den Bergh, Gary Anderson und Simon Whitlock vier Top-20-Profis, dabei gab er jeweils immer nur einen Satz ab. Gerwyn Price hatte keine Probleme mit Jermaine Wattimena, Kim Huybrechts und Jeffrey de Zwaan, ehe im Halbfinale Dave Chisnall wartete. Im besten Match des Turniers überlebte Price drei Matchdarts und schaffte es doch noch in sein insgesamt achtes TV-Finale. Die bisherigen zehn Duelle zwischen den beiden konnte Price bislang alle gewinnen.

Das Auftaktleg ging an den Waliser, ehe van Duijvenbode kurz darauf ein 140er-Finish nur knapp verpasste. Price kam in diesem Moment zu seinem ersten Break, legte erfolgreich nach und hatte den ersten Durchgang ohne Legverlust gewonnen. Nach dem schwachen Start konnte der „Titan“ nach der ersten Pause mit einem 70er-Checkout sein erstes Erfolgserlebnis verbuchen. Price hatte Sekunden vorher an der Doppel-20 vorbeigeworfen, zeigte mit einem 76er- sowie einem 77er-Checkout allerdings eine hervorragende Reaktion. Doch van Duijvenbode holte sich mithilfe eines starken 12-Darter das Rebreak und sorgte für den Decider. Dort zeigte der Weltranglistendritte seine ganze Klasse, glänzte mit einem 87er-Bullfinish und erhöhte seinen Vorsprung auf 2:0.

Im darauffolgenden Leg patzte Price sechsfach beim Double-In, sodass sein niederländischer Gegner dankbar zum Break kam. Van Duijvenbode bestätigte dieses mit einem 15-Darter, ehe er zwei Setdarts außen an der Doppel-16 vorbeiwarf. Price verkürzte zwar, doch diesen Durchgang ließ sich van Duijvenbode nicht mehr nehmen. Er erwischte wenig später die doppelte 18 und war nur noch mit 1:2 im Hintertreffen. Nach einem vergleichsweise schwachen dritten Satz fing sich Price nun wieder, warf im ersten Leg von Durchgang Nummer vier zwei 180er nacheinander und vollendete das Break schließlich auf seiner favorisierten Doppel-20. Der „Iceman“ brachte anschließend sein Anwurfleg vollkommen problemlos nach Hause, ehe van Duijvenbode sich drei Fehlwürfe beim Double-Out leistete. Sekunden später war der Satz Geschichte, Price hatte mit dem 3:1 den alten Abstand wiederhergestellt.

Price blieb auch im weiteren Verlauf hochkonzentriert und lag wenig später auch im fünften Durchgang mit 2:0 vorne. Van Duijvenbode machte einen zunehmend resignierten Eindruck und benötigte im dritten Leg zwölf Versuche, um endlich ein Doppelfeld zu treffen. Price stellte sich in dieser Situation allerdings sehr ungeschickt an, als er zunächst zwei Setdarts ausließ und sich Augenblicke später bei 15 Rest überwarf. Van Duijvenbode löschte 135 Zähler über das Bullseye und holte sich tatsächlich noch das Break. Der Niederländer ließ diesem einen 14-Darter folgen, sodass der Satz über die volle Distanz ging. Im Decider ließ van Duijvenbode eine enorm wichtige Möglichkeit auf der Doppel-20 liegen, Price machte auf der doppelten 4 keinen Fehler und baute seine Führung auf 4:1 aus.

Nach der nächsten Pause war van Duijvenbode mit einem 72er-Finish erfolgreich, doch Price konterte ohne zu Zögern mit einem starken 11-Darter. Als der „Iceman“ kurz darauf in der Doppel-20 verwandelt hatte, benötigte er nur noch ein einziges Leg zum Turniersieg. Van Duijvenbode gab noch nicht auf und sorgte hier und jetzt für ein weiteres Entscheidungsleg, auch dieses musste er zwingend gewinnen. Dies gelang ihm auch, er traf die Doppel-16 und stellte auf 2:4 aus seiner Sicht. Davon angespornt sicherte sich van Duijvenbode unter anderem mit einem 12-Darter auch die nächsten beiden Legs, doch Price konnte dann nach vier verlorenen Legs nacheinander wieder dazwischen gehen. Er holte sich selbst zwei Legs in Folge und benötigte erneut nur noch eines, um sein Ziel zu erreichen. Diesmal konnte Price den entscheidenden Schritt gehen: die letzte Aktion dieses Endspiels war ein 102er-Highfinish auf der Doppel-20. Gerwyn Price siegte mit 5:2, sammelte seinen vierten Major-Titel ein und ist durch das Preisgeld von 110.000 Pfund der neue Weltranglistenzweite. Dirk van Duijvenbode rückte nach einem großartigen Turnier auf Rang 54 der Order of Merit vor und wird sich neben den 50.000 Pfund über einen Startplatz beim Grand Slam freuen können.

World Grand Prix


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