Drei überlebte Matchdarts: Wright zittert sich ins Halbfinale

Zum Start ins Wochenende wurden den Dartsfans beim World Grand Prix die Viertelfinals geboten, alle vier Partien der Runde der letzten Acht fanden am heutigen Abend statt. Die drei Topfavoriten auf den Titel hatten sich bislang schadlos gehalten und wollten heute Abend den nächsten Schritt gehen. Dabei traf Gerwyn Price auf Madars Razma, Peter Wright spielte gegen Dimitri Van den Bergh und Michael van Gerwen duellierte sich mit Chris Dobey. Eröffnet wurde der Freitag allerdings von Überraschungsmann Martin Lukeman, der gegen Nathan Aspinall einen weiteren Coup landen wollte. Gespielt wurde unverändert im Modus „Best of 5 Sets“.

Lukeman hat in einem engen Match diesmal das Nachsehen

Im bisherigen Turnierverlauf hatte Martin Lukeman starke Nerven bewiesen: sowohl gegen James Wade als auch gegen Ross Smith siegte er im alles entscheidenden Leg. Dadurch hatte es der aktuell noch Weltranglisten-59. erstmals in ein Major-Viertelfinale geschafft, wo Nathan Aspinall auf ihn wartete. Der Letztgenannte fand besser ins Spiel hinein, glänzte früh mit einem 113er-Highfinish und sicherte sich auch das zweite Leg der Partie. Im Anschluss daran verbuchte Lukeman zwar sein erstes Erfolgserlebnis, Auswirkungen auf den Ausgang des Satzes hatte das aber nicht. Ein Treffer in der Doppel-8 ließ Aspinall mit 1:0 in Führung gehen. Nachdem die ersten beiden Legs nach der Pause fair aufgeteilt worden waren, gelang Lukeman ein sehenswertes 147er-Checkout. Danach vergab „Smash“ jedoch den ersten Setdart und konnte nicht mehr verhindern, dass Aspinall durch einen 14-Darter für den Decider sorgte. Dort übte „The Asp“ mächtig Druck auf seinen Gegner aus, doch Lukeman hielt diesem stand. Er nutzte bei 69 Restpunkten seine einzige Möglichkeit auf der Doppel-20 aus und verdiente sich das zwischenzeitliche 1:1-Unentschieden.

Davon ließ sich Aspinall nicht beunruhigen, sondern erhöhte im dritten Durchgang spürbar die Schlagzahl. Dem 14-Darter zum Start legte er ein 138er-Highfinish hinterher. Es folgte noch ein 13-Darter, sodass Aspinall binnen weniger Minuten seine Führung zurückerobert hatte. Ein 97er-Checkout bescherte Lukeman einen guten Beginn im vierten Satz. Wenig später profitierte er von drei Patzern seines Konkurrenten und bedankte sich mit dem Break. Aspinall produzierte allerdings das sofortige Rebreak, überstand danach den ersten Setdart gegen sich unbeschadet und erzwang das entscheidende fünfte Leg. Dort stand Lukeman mit dem Rücken zur Wand, weil Aspinall bereits bei 40 Punkten wartete, um die Partie zu beenden. „Smash“ zeigte aber Nerven aus Stahl. Bei 20 Restpunkten warf er die ersten beiden Darts außen vorbei und versenkte den dritten Dart mitten in der Doppel-10. Der Zwischenstand lautete damit 2:2, nun folgte der finale fünfte Satz. Dort legte Aspinall mit einem großartigen 11-Darter vor und ging mit dem daran anschließenden Break den vorletzten Schritt. Ein Leg musste „The Asp“ noch seinem Gegner überlassen, ehe er den Sack zumachte. Ein 71er-Checkout besiegelte den hart erkämpften 3:2-Erfolg für Nathan Aspinall.

Lockerer Sieg über Razma: Price weiter in guter Form

Genau wie bei Martin Lukeman war auch für Madars Razma die heutige Partie eine Premiere – zum ersten Mal stand er bei einem TV-Turnier unter den letzten Acht. Dort traf der Lette auf die Nummer eins der Welt, Gerwyn Price. Razma verpasste im allerersten Leg vier eigene Möglichkeiten und kassierte sofort ein Break. „Razmatazz“ verlor auch das zweite Leg der Partie und war erst danach mit einem 15-Darter erstmals erfolgreich. Kurz darauf konnte er den Anwurf des Gegners aber nicht ansatzweise gefährden. Price traf in aller Ruhe seine bevorzugte Doppel-20 und bracht sich mit 1:0 in Front.

Auch im zweiten Durchgang gab der Waliser den Ton an. Er startete mit einem 13-Darter und bestrafte danach das schwache Scoring von Razma mit dem Break. Nur im dritten Leg erhielt Razma eine einzige Chance zum Checkout, er warf seinen Pfeil jedoch über die Doppel-20. Price hatte einige Momente zuvor mehrere Setdarts ausgelassen, traf nun aber doch die doppelte 1 und vergrößerte seinen Vorsprung damit auf 2:0. Drei vorbeigeworfene Breakdarts kosteten Price das Auftaktleg des dritten Satzes. Der Grand Prix-Sieger von 2020 ließ sich davon aber nicht stören und marschierte von jetzt an unaufhörlich in Richtung Ziellinie. Mit einem 107er-Highfinish ging er zunächst den vorletzten Schritt, mit einem 116er-Finish bereits vier Aufnahmen später auch den letzten. Gerwyn Price wurde seiner Favoritenrolle vollumfänglich gerecht und feierte einen verdienten 3:0-Sieg.

Im dritten Spiel des Freitagabends wollte Dimitri Van den Bergh erstmals den Sprung ins Halbfinale des World Grand Prix vollbringen. Um das zu schaffen, musste er zuvor jedoch niemand geringeren als Weltmeister Peter Wright aus dem Weg räumen. Wright, der sich im Vergleich zu seinem letzten Match mal wieder für neue Darts entschieden hatte, absolvierte ein fantastisches zweites Leg. Er warf fünf perfekte Darts und spielte am Ende den ersten 10-Darter des gesamten Turniers. Dieses Break bestätigte „Snakebite“ mit einem 130er-Highfinish auf der Doppel-5, der Auftaktsatz wanderte damit bereits auf sein Konto. Nach der Unterbrechung kam auch Van den Bergh zu seinem ersten Leggewinn, unmittelbar danach brachte Wright ebenfalls seinen Anwurf nach Hause. Auch die erneute Führung seines Gegners beantwortete er sofort. Mit einem 12-Darter, inklusive 144er-Highfinish, tat er dies auf beeindruckende Art und Weise. Beiden Profis stand damit nun ein wichtiges Entscheidungsleg bevor. Wright schaffte es dort nicht, drei Setdarts zu verwerten. Somit kam Van den Bergh mit dem Schrecken davon, er erwischte die Doppel-16 und glich zum 1:1 aus. Den dritten Satz eröffnete der Belgier mit einem 71er-Checkout. Die Freude darüber währte aber nur kurz, weil Wright zügig für das direkte Rebreak sorgte. Im Gegensatz dazu gab es in den folgenden beiden Legs keine Breaks zu vermelden, sodass auch der dritte Satz erst im fünften Leg entschieden wurde. In diesem wichtigen Moment zeigte Van den Bergh seine Klasse, er beendete einen 15-Darter mit einem 89er-Finish und übernahm mit dem 2:1 die Führung.

Wright stand nun angesichts des Zwischenstands unter Zugzwang und eröffnete Satz Nummer vier mit einem 14-Darter. Dabei handelte es sich um ein Break, welches der Weltranglistenzweite mühelos bestätigte. Van den Bergh gab den Durchgang noch nicht verloren und demonstrierte dies mit einem 148er-Highfinish. Im darauffolgenden Leg setzte der „Dreammaker“ jedoch zwei bedeutende Breakdarts knapp an der Doppel-16 vorbei. Wright ließ sich Sekunden später nicht zweimal bitten und sorgte mit einem Treffer in der doppelten 20 für den 2:2-Ausgleich. Im finalen fünften Satz blieb Wright zunächst am Drücker. Er spielte erst einen 14-Darter, ehe ihm ein weiterer erfolgreicher Wurf auf Tops das Break einbrachte. Dem Schotten fehlte damit nur noch ein einziger Leggewinn, um ins Halbfinale einzuziehen. Mit drei verpassten Matchdarts hielt Wright seinen Konkurrenten jedoch noch im Turnier. Van den Bergh kam demzufolge zum Break, sicherte sich auch das nächste Leg und brachte die Dramatik auf den Höhepunkt. 501 Punkte entschieden nun über Sieg oder Niederlage. Nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen erhielt Wright als erster die Chance zum Checkout, verfehlte jedoch mit zwei weiteren Matchdarts Tops. Sekunden später lagen allerdings auch bei Van den Bergh die Nerven blank. Drei eigene Matchdarts setzte er außen an der Doppel-12 vorbei. Wright hatte nun noch 20 Punkte übrig, warf die ersten beiden Darts vorbei und brachte den dritten in der Doppel-10 unter.

Van Gerwen schlicht zu stark – Dobey unterliegt dem Angstgegner erneut

Zum zehnten Mal trafen Michael van Gerwen und Chris Dobey heute aufeinander, alle bisherigen Duelle gingen an den Niederländer. Auch beim World Grand Prix trafen die beiden bereits aufeinander, im Halbfinale 2019 setzte sich van Gerwen locker mit 4:0 durch. Im heutigen Duell legte van Gerwen furios los, er startete in den ersten beiden Legs jeweils mit perfekten 160er-Aufnahmen. Unterm Strich standen ein 13- und ein 12-Darter sowie im zweiten Fall auch ein 104er-Highfinish zu Buche. Danach geriet der fünffache World Grand Prix-Sieger jedoch ins Stocken. Er kassierte das direkte Rebreak und vergab im vierten Leg einen Setdart. Das blieb letztlich aber ohne langfristige Konsequenzen, weil van Gerwen das folgende Entscheidungsleg problemlos gewann und so doch noch zum 1:0 kam. Der zweite Durchgang verlief aus der Sicht von Dobey zunächst deutlich erfolgreicher, durch zwei 14-Darter nacheinander brachte er sich mit Blick auf den angestrebten Ausgleich in eine gute Position. Van Gerwen hatte naturgemäß andere Pläne. Er verkürzte mit einem 124er-Bullfinish und erzwang mit dem daran anschließenden 76er-Checkout den Decider. Dort lauerte der Weltranglistendritte bereits bei 48 Restpunkten, doch Dobey durfte mit 122 Rest zuerst vors Oche treten. „Hollywood“ zeigte in diesem wichtigen Moment seine Qualität, er traf die abschließende Doppel-7 und jubelte über den dadurch erreichten 1:1-Ausgleich.

Van Gerwen kehrte mit Wut im Bauch und einem 11-Darter zurück vor die Kameras. Sein Kontrahent hielt weiter dagegen und verteidigte sein eigenes Anwurfleg wenig später ebenfalls. Im darauffolgenden Leg war „Mighty Mike“ nach zwölf Würfen bei Null angelangt, ihm gelang dabei ein 118er-Finish auf der Doppel-19. Diesmal hatte Dobey keine passende Antwort parat, sodass er in diesem Satz das Nachsehen hatte. Van Gerwen löschte auch noch 109 Punkte und brachte sich mit dem 2:1 wieder in Front. Aufgrund von zwei vergebenen Breakdarts verlor van Gerwen das erste Leg von Satz Nummer vier. Er ließ sich davon nicht aus dem Konzept bringen und profitierte einige Minuten später selbst davon, dass sich Dobey bei 100 Restpunkten überworfen hatte. Eine besondere Aktion hatte sich der dreimalige Weltmeister bis zum Schluss aufgehoben. Er beendete das Viertelfinale mit einem 105er-Highfinish über Single-Bull und zwei Mal Tops. Van Gerwen setzte sich unterm Strich souverän mit 3:1 durch, mit dem Average von 99,33 Punkten stellte er zudem eine Bestmarke für das laufende Turnier auf.

World Grand Prix


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