Nordic Darts Masters 2024, Finale: Die Wiederauflage des US Masters-Endspiels

Das Finale des Nordic Darts Masters bestritten Rob Cross und Gerwyn Price ..., moment mal, da war doch was? Genau so ist es! Die gleiche Paarung traf im Endspiel des letztwöchigen US Darts Masters aufeinander, mit dem besseren Ende für Rob Cross. Wer heute Abend der Favorit sein würde, ließ sich schwer prognostizieren. Allerdings wusste Rob Cross im Halbfinale gegen Luke Humphries eher zu überzeugen, als Gerwyn Price in seinem Spiel gegen Michael Smith. Allein bei den Averages lag ein kleines Universum dazwischen. Rob Cross holte seinen Halbfinalsieg mit einem Average von knapp über 100, während Gerwyn Price sich im Schnitt gerade mal etwas über 86 einpendelte. Aber die Erfahrung des letztjährigen Nordic Masters hatte uns gezeigt, dass der spätere Sieger Peter Wright sich sein bestes Spiel innerhalb des Turniers damals bis zum Schluss aufgehoben hatte. Daher durfte man auch heute Abend die Finalpartie mit Fug und Recht als „offen“ bezeichnen. Im Finale galt der Best-of-15-Legs Modus, um den Titel einzustreichen, musste man nunmehr also acht Leggewinne erzielen.

Im Enspurt des ersten Durchgangs waren beide relativ gleichauf, Gerwyn Price mit der 130 auf dem Punktekonto, bei Rob Cross standen 134 zu Buche. Das Ausbullen hatte zuvor Rob Cross für sich entschieden, trotzdem Gerwyn Price mit der ersten Möglichkeit, die 130 zu löschen und so schon mal ein kleines Ausrufezeichen zu setzen. Das Bullseye machte ihm den Strich durch die Rechnung, zumindest was das High Finish betraf. Da auch Rob Cross der 134 nicht Herr wurde, gelang dem Waliser dennoch das Break, 1:0. Unbehelligt vermochte Gerwyn Price im zweiten Durchgang das Break zu bestätigen, obwohl er für 40 Restpunkte einmal mehr zwei Aufnahmen benötigte, 2:0. Hatte Rob Cross noch im Halbfinale kaum ein Triple-Feld ausgelassen, erwiesen sich die begehrten Segmente in den ersten beiden Legs des Endspiels als regelrechte Mangelware. Das änderte sich im dritten Durchgang, da traf der Engländer wieder einige Triple mehr, für den Leggewinn sollte dies dennoch nicht reichen. Denn irgendwie hatten sich die Vorzeichen umgekehrt. Nun war es Gerwyn Price, der im Gegensatz zu seinem Auftritt im Halbfinalmatch, Entschlossenheit zeigte und konsequent die Legs zu Ende brachte. Daraus resultierte das Break zum 3:0 im dritten Durchgang und die Bestätigung desselbigen im vierten Leg, 4:0. Diesmal konnte es sich Rob Cross nicht leisten, Chancen auf Doppel zu vergeben, Gerwyn Price bestrafte das umgehend, nicht zuletzt dank seiner häufig optimal eingefügten Set-up-Shots. Im fünften Durchgang erwachte dann auch Rob Cross zu neuen Taten. Urplötzlich zog er fast wie selbstverständlich den „Big Fish“ an Land, zu einem Zeitpunkt, als man sogar mit einem „White Wash“ hätte rechnen können. Aus dem Nichts eliminierte Rob Cross mit drei Darts 170 Punkte, das 1:4 war wohlverdient! Die Cross-Fans hofften sofort, dies könne den Wendepunkt einleiten, doch erstmal war wieder Gerwyn Price am Zuge. Unbeeindruckt hatte der sich das 5:1 geschnappt, die Luft für den Engländer wurde immer dünner. Geschlagen war er jedoch noch lange nicht. Obwohl Rob Cross im siebten Durchgang acht Würfe aufs Doppel benötigte, um magere 12 Restpunkte auszuradieren, gelang ihm hier ein kleiner Befreiungsschlag. Gerwyn Price hatte seinerseits mehr Aussetzer eingestreut, als ihm lieb sein konnte, was seinem Gegner die Tür zum 2:5 erst öffnete.

Erst der „Big Fish“ und dann auch noch der 10-Darter

Nach der 170 im fünften Leg kreierte Rob Cross im achten Durchgang einen weiteren Genussmoment: 180 – 139 – 142 – 40, dieser herausragende 10-Darter verhalf „Voltage“ zum 3:5. Mehr als doppelt so viele Würfe benötigte Rob Cross im neunten Durchgang, doch weil auch Gerwyn Price vorübergehend eine kreative Schaffenspause eingelegt zu haben schien, konnte sich der Engländer trotzdem auf 4:5 heranrobben. Gerwyn Price war immer noch mit einem Break vorne, dennoch rückte der Ausgleich in realistische Nähe. Was Gerwyn Price aber nicht so sah. Er hatte ganz andere Pläne und die setzte er bereits in Leg Zehn in die Tat um: 180 – 100 – 140 – 81. Während der Gegner noch auf der 247 festsaß, hatte der „Iceman“ mit dem 11-Darter schon das 6:4 ausgemacht. Im elften Durchgang bündelte Rob Cross noch mal alle Energie, seine Würfe hatten seit New York schließlich eine gewisse Eigendynamik entwickelt, so sah es zumindest der Außenstehende, und mit aller Willenskraft verkürzte Cross nochmal auf 5:6. Doch Gerwyn Price ließ im zwölften Leg den 12-Darter folgen, als besonderes Highlight löschte er dabei das 100er-Finish mit 20, Tops-Tops. 7:5, ein Leggewinn fehlte dem Waliser noch zu seinem ersten Titelgewinn in 2024. Letzte Woche war er schon nah dran gewesen, als er im Finale von New York gegen seinen heutigen Gegner antrat, aber verlor, heute sollte ihm das nicht passieren. Denn das fehlende Leg holte sich der ehemalige Rugby Profi in Durchgang 13. Rob Cross hatte seine allerletzte Chance auf den weiteren Verbleib in diesem Finale nicht genutzt, auch Gerwyn Price hatte zuvor schon einen Matchdart ausgelassen, doch dann war es soweit. Beim nächsten Gang ans Oche waren 14 Restpunkte fällig und der 8:5-Erfolg für den 39-Jährigen aus Wales eingetütet.

Der Nordic Darts Masters-Sieger 2024 heißt Gerwyn Price, der letztendlich hochverdient seinen ersten Turniererfolg in diesem Jahr feierte. Tillykke, Gerwyn Price! Und damit verabschieden auch wir uns aus Kopenhagen: Hej, hej! Farvel og god nat and always look on the bright side of the flight!

Nordic Darts Masters


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