Nordic Darts Masters 2024: Die Halbfinals mit zwei Partien, deren Spielverläufe nicht unterschiedlicher hätten sein können

In den Halbfinals wurden nochmal zwei Legs auf die mögliche Maximalausbeute draufgepackt, d.h. es wurde im Best-of-13-Legs Modus gespielt. Somit musste ein Spieler sieben Leggewinne für sich verbuchen, um ins Finale einzuziehen.

Und genau darum bemühten sich im ersten Halbfinale Gerwyn Price und Michael Smith. Gleich der erste Durchgang avancierte zum mittleren Drama, denn der „Bully Boy“ hatte sich mit einem herausragenden Set-up-Shot (171) die 24 aufbereitet und dann genügten ihm acht klägliche Versuche nicht, um die Restforderung loszuwerden. Auch der Gegner war zu diesem Zeitpunkt noch keineswegs im Spielfluss angekommen, aber wenn man das Break auf dem silbernen Tablett serviert bekommt, greift man halt irgendwann zu, 1:0. Noch zähflüssiger ging es im zweiten Durchgang voran. Diesmal war es Gerwyn Price, der die 20 partout nicht gelöscht bekam. Trotzdem machte er es ein klein wenig geschickter, als sein Gegenüber dies im ersten Leg vorexerciert hatte. Da Michael Smith seinerseits kaum einen vernünftigen Treffer zu setzen vermochte, hatte der Waliser unfassbar viel Zeit, erstmal gemütlich neun Pfeile daneben zu setzen, bevor der zehnte Dart endlich im anvisierten Doppel landete, 2:0. Im dritten Durchgang begann dann das eigentliche Spiel der beiden. 92 – 180 – 140 – 89, dieser exzellente 12-Darter bescherte Michael Smith das 1:2. Aber schon im vierten Leg verpasste der Engländer wieder eine Möglichkeit aufs Checkout, diese Fahrlässigkeit bestrafte Gerwyn Price mit dem 3:1. Kaum hatte man gedacht, jetzt seien die beiden in Fahrt, schon nahm das Drama der erhöhten Fehlerquote seine Fortsetzung. Michael Smith hatte 90 Punkte Rest, traf zunächst die Triple-20, und im Verlaufe dieser Aufnahme auch die Double-15. Das wäre geradezu ideal gewesen, hätte er mit dem zweiten Pfeil nicht die einfache 15 abgeschossen. Statt dem angestrebten Leggewinn hörte Smith die unheilvolle Verkündung des Callers: No Score! Auf der anderen Seite kämpfte Gerwyn Price derweil mit verbliebenen 40 Punkten, die er sukzessive abbaute. Am Ende waren abermals acht Darts vonnöten, um die 40 quitt zu werden, 4:1. Kein Glanzstück, aber zumindest nicht ganz so endlos schleppend, so könnte man Durchgang Sechs charakterisieren. Schwerfällig sicherte sich Gerwyn Price das 5:1, der Weltmeister von 2023 hatte auch hier die Chance aufs Break liegengelassen. In Durchgang Sieben sah man nochmal kurz einen ganz anderen Michael Smith, man könnte sagen, den eigentlichen Michael Smith: 140 – 131 – 180 – 50, mit dem 12-Darter verkürzte der Engländer auf 2:5. Einen versöhnlichen 13-Darter, nicht zuletzt dank optimaler Vorbereitung (134), lieferte der „Iceman“ im achten Durchgang, damit war er einen Leggewinn vom Finale entfernt, 6:2. Noch hatte Michael Smith nicht aufgegeben, mit einem Klasse 11-Darter (91 – 180 – 180 – 50), bäumte er sich nochmal zum 3:6 auf. Aber Gerwyn Price erinnerte sich vermutlich daran, dass in diesem Halbfinale noch kein High Finish gespielt wurde und wollte dem Ganzen einen würdigen Abschluss geben. Die 113 eliminierte er mit 19, Triple-18 und Double-20. 7:3-Erfolg für den Waliser und damit stand der erste Finalist des heutigen Abends fest.

„Ein Bett im Triple-Feld, das ist immer frei, denn es ist Darts-Sommer und was ist schon dabei? …“

Im zweiten Halbfinale standen sich Luke Humphries und Rob Cross gegenüber. Rob Cross hatte das Ausbullen für sich entschieden und legte auch gleich wie der Wirbelwind los. Mit gediegener Konstanz holte er sich sein Anwurfleg und auch das des Gegners im zweiten Durchgang, nachdem Luke Humphries 25 Restpunkte mit sechs Darts nicht verabschieden konnte. 2:0. Das Re-Break ließ jedoch nicht lange auf sich warten, postwendend packte der Weltmeister im dritten Durchgang den 12-Darter aus, besonders sehenswert war dabei das High Finish. Mit Triple-20, 20, Bullseye löschte „Cool Hand Luke“ die 130 und stellte somit den Anschluss her, 1:2. Zweimal die 180 im vierten Leg, die Ausbeute entpuppte sich für Rob Cross als besonders hilfreich, beim neuerlichen Break zum 3:1. Diesmal gelang es dem Weltmeister von 2018, das eben errungene Break zu bestätigen, somit stand es ein Leg später 4:1. Im sechsten Durchgang fehlte nicht viel und Rob Cross wäre auch noch das 124er-Checkout gelungen, doch der Wurf auf Double-11 begab sich ins Aus. Innerhalb der nächsten Aufnahme landete Cross im „Madhouse“, das ihm zum Verhängnis wurde – No Score! Luke Humphries hatte in diesem Durchgang nicht allzu viel Überzeugendes gezeigt, aber diese Möglichkeit ließ er sich dann doch nicht entgehen, 2:4. Das war in der Tat aber nur sein eigener Anwurf, den er gehalten hatte. Weit besser lief es für ihn im siebten Durchgang, wo sich die 140er-Vorbereitung als zweckdienlich für das Break zum 3:4 erwies. Die Pfeile des Gegners machten es sich unterdessen weiterhin äußerst bequem in den Triple-Feldern, kaum eine Aufnahme, in der nicht ein, zwei oder gar alle drei Darts in besagtem Segment eintauchten. Im achten Durchgang hatte sich Rob Cross das Break zurückgeholt und ging abermals mit zwei Legs Vorsprung in Führung, 5:3. Auch den neunten Durchgang begann der frisch gekürte US Masters Champion wieder mit dem Maximum, er hatte sichtlich Freude an der eigenen Performance, 6:3. Dabei spielte Luke Humphries keineswegs schlecht, der 13-Darter, samt der 180 und der 140 als Set-up-Shot, gereichte ihm zum 4:6. Aber Rob Cross war dermaßen formvollendet im Flow, dass er sich sogar wiederholt etliche Fehlwürfe auf Doppel leisten konnte, weil er sich vorher stets ausreichend Zeit für eine weitere Aufnahme herausgearbeitet hatte. Auch in Leg Elf vermochte Rob Cross dermaßen viele Pfeile im Triple-Feld zu versenken, dass er nicht in Hektik verfallen musste, als er im Endspurt eine Aufnahme komplett in den Sand setzte, das Leg holte er trotzdem, 7:4. Beide über 100 im Average, das war ein durchwegs beeindruckendes und ebenso unterhaltsames Halbfinale!

Damit standen die Finalgegner fest: Gerwyn Price versus Rob Cross.

Nordic Darts Masters


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