Phil Taylor in starker Form

Zum zweiten Mal wurde in Shanghai ein World Series Event ausgetragen. Titelverteidiger war Michael van Gerwen, der es in der ersten Runde mit dem chinesischen Qualifikanten Hai Long Chen zu tun bekam. Das Duell in dem man sich durchaus auch eine Überraschung vorstellen konnte, war Gerwyn Price gegen Royden Lam. Interessant konnte aber auch das Spiel zwischen Dave Chisnall und dem beim World Cup so starken Paul Lim werden. Außerdem traf Phil Taylor auf Hyun Chul Park.

„Iceman“ bleibt gegen Lam eiskalt

Den Auftakt machte gleich mal das Duell zwischen Gerwyn Price und Royden Lam. Price wurde nachnominiert, weil Adrian Lewis bei seiner Frau bleiben wollte, die ein weiteres Kind erwartet. Für Gerwyn war es also die Chance sich zu beweisen, jedoch erwischte er einen sehr wechselhaften Start. Er warf zwei Aufnahmen mit 41 bzw. 39 Punkten, zeigte aber auch eine 180 und checkte 156 Punkte aus. Lam hatte zu Beginn keine echte Chance. In den ersten drei Legs warf Price jedes Mal eine 180 und spielte einen Average von weit über 100 Punkten. Nur weil er gegen Ende des vierten Legs plötzlich nachließ und drei Aufnahmen im 40’er Bereich spielte, konnte Royden verkürzen. Dies setzte den „Iceman“ jedoch keineswegs unter Druck. Er holte sich sofort ein weiteres Break und zeigte vier perfekte Darts im Anschluss. Zwar bemühte sich Lam das Ergebnis nicht zu deutlich ausfallen zu lassen, gegen erneut vier perfekte Darts im letzten Leg konnte er dann aber auch nichts mehr machen. Am Ende siegte Price klar mit 6:2. Noch deutlicher war die Geschichte zwischen Raymond van Barneveld und Cheng An Liu. Barney spielte zu Beginn keine sonderlich gute Partie. Vor allem auf die Doppel ließ er in den ersten beiden Legs eine Menge liegen. Von neun Versuchen trafen nur zwei das gewünschte Feld. Aber Raymond musste auch nicht stärker spielen, Cheng An Liu war auch so völlig überfordert. Er war offensichtlich einfach zu nervös und konnte die Nerven nicht beisammen halten. So spazierte van Barneveld problemlos bis zu einer 5:0-Führung ohne dass Liu auch nur einen Wurf auf das Doppel hatte. Erst im sechsten Leg hielt der Chinese dann auch mal mit. Er spielte ein solides Leg und bekam zunächst einen Wurf auf das Bullseye, wenig später dann nochmal zwei Versuche auf die Doppel-16. All diese Möglichkeiten ließ er allerdings aus und so holte sich Barney auch dieses Leg zum 6:0-Sieg. Am Ende spielte Cheng An Liu einen Average von knapp unter 70 Punkten.

Für Xiao Chen Zong lief es in der Partie noch schlechter. Der Chinese nahm im vergangenen Jahr an der Juniorenweltmeisterschaft der PDC teil und erreichte dort immerhin das Achtelfinale. Gegen James Wade hatte er an diesem Tag jedoch keine Chance. Zwar startete er durchaus solide, kassierte aber dennoch direkt ein Break. Nachdem er danach zwei Möglichkeiten zum direkten Rebreak liegen ließ, fand er nicht mehr zurück ins Spiel. Er ließ immer stärker nach und James Wade, der immer wieder auch Fehler machte, konnte sich auf 4:0 absetzen. Im fünften Leg hatte „The Machine“ dann einige Probleme auf die Doppel, Xiao Chen Zong konnte allerdings 140 Punkte nicht auf null bringen. Er versuchte es über zwei Mal Tops. So holte sich James auch dieses Leg und siegte wenig später ebenfalls mit 6:0 gegen einen Xiao Chen Zong, der im Schnitt knapp 67 Punkte warf. Danach folgte der für viele so heiß ersehnte Auftritt von Phil Taylor. Er bekam es mit dem Südkoreaner Hyun Chul Park zu tun, der vor allem im E-Dartbereich unterwegs ist. Taylor begann gut, holte sich direkt ein Break und zeigte danach fünf perfekte Darts. Aber auch Park war gut drin, konnte antworten und verkürzen. Phil wurde jedoch von Minute zu Minute stärker. Er warf einen brillanten 12-Darter und verpasste in der Folge nur ganz knapp ein 161’er Finish. Dennoch holte er sich auch dieses Break und schaffte damit gegen Park, der weiterhin versuchte mitzuhalten, die Vorentscheidung. Obwohl er nochmal ein paar Darts auf die Doppel vergab, erhöhte er auf 5:1 und legte ein ganz starkes letztes Leg an den Tag. Er warf einen 12-Darter den er mit einem 121’er Finish auf dem Bullseye zum 6:1 veredelte. Phil spielte am Ende ganz starke 104,21 Punkte im Schnitt und zeigte, dass er sich in einer tollen Form für das World Matchplay befindet.

MVG mal wieder weltmeisterlich

Paul Lim drehte beim World Cup of Darts die Zeit zurück und spielte für Singapur ein richtig starkes Turnier, bei dem er letztlich bis ins Viertelfinale einzog. Er avancierte zum Publikumsliebling und wollte auch in Shanghai für eine Überraschung sorgen, als er es mit Dave Chisnall zu tun bekam. Nach einem mäßigen Start beider, war es dennoch „Chizzy“, der sich durch ein Break auf 2:0 absetzte. Doch Lim spielte sehr gut mit. Nachdem Dave eine Chance auf die Doppel-16 vergab, checkte Paul ein 122’er Finish auf dem Bullseye zum direkten Rebreak. Er stand auch kurz vor dem Ausgleich, stellte sich 32 Punkte Rest. Doch Dave war eiskalt. Der Engländer brachte 144 Punkte auf null und legte nach drei 140’ern hintereinander auch das 4:1 nach. Paul machte weiter stark mit, doch Dave war nun einfach zu konsequent. So checkte er auch 96 Punkte mit zwei Darts, nachdem sich Lim auf 76 Rest gebracht hatte. Beide starteten daraufhin perfekt, Dave legte allerdings stärker nach und konnte sich so letztlich den 6:1-Sieg sichern. Auch der Japaner Haruki Muramatsu sollte es an diesem Tag schwer haben. Er traf auf Peter Wright, der sich von Beginn an in einer fantastischen Form präsentierte. „Snakebite“ warf schon im ersten Leg back-to-back 180’s und zauberte einen 12-Darter ins Board. Diesen bestätigte er mit einem weiteren via 138’er Finish. Auch nach drei Legs stand sein Average noch über 120 Punkten und auf die Doppel hatte der Schotte auch noch keine einzige Chance ausgelassen. Mit einem Wright in dieser Form konnte Muramatsu nicht mithalten, aber er versuchte zumindest den Schaden einzudämmen und spielte weiter fokussiert sein Spiel runter. Er brachte sich im vierten Leg auf 40 Punkte Rest, bekam aber keinen Versuch darauf, weil Peter 66 Punkte via Bullseye, Doppel-8 auscheckte. Dieses Mal verpasste er das Doppel allerdings ein Mal. Auch danach blieb Peter souverän und brachte auch die nächsten beiden Legs zum 6:0 ins Ziel. Dabei ließ er Haruki nicht ein einziges Mal auf ein Doppel werfen.

Danach war Michael van Gerwen an der Reihe. Er bekam es mit dem chinesischen Qualifikanten Hai Long Chen zu tun, dem er vom ersten Moment an zeigte, dass er keine Gnade kennt. Zwar vergab der Niederländer ein 121’er Finish im ersten leg, holte sich aber dennoch mit einem 13-Darter und zwei 12-Dartern eine sehr schnelle 3:0-Führung. Hai Long Chen kam überhaupt nicht zurecht und schien vom starken Scoring seines Gegners überfordert zu sein. Er traf nicht viele Triple und war eigentlich nur Zuschauer der One-Man-Show. Bei dieser verpasste „Mighty Mike“ mit 144 Punkten ein weiteres High Finish, zeigte jedoch im fünften Leg dafür ein noch stärkeres. Er brachte 170 Punkte zum 12-Darter auf null und holte sich wenig später auch ganz locker das 6:0. Am Ende spielte Michael 112,73 Punkte im Schnitt und deklassierte seinen Kontrahenten. Im letzten Spiel der ersten Runde traf Gary Anderson auf Wei Hong Li, ebenfalls ein chinesischer Qualifikant, der jedoch beim World Cup of Darts PDC-Luft schnupperte. Dort unterlag er jedoch mit seinem Teampartner den Österreichern klar mit 0:5. Den besseren Start erwischte hierbei ganz klar Gary Anderson, der sich das erste Leg direkt mit einem 121’er Finish auf dem Bullseye schnappen konnte. Li spielte danach ein durchaus gutes Leg, verpasste jedoch die Doppel-18 für ein starkes 108’er Finish. So konnte sich Gary das Break schnappen und sich wenig später auf 3:0 absetzen. Auch danach ließ der „Flying Scotsman“ seinem Gegner kaum Luft zum atmen. Er zeigte super Scores und war auch vergleichsweise sicher auf die Doppel, sodass Wei Hong Li nichts mehr einfiel. Gary holte sich die 5:0-Führung und startete danach perfekt ins sechste Leg. Mehr als vier perfekte Darts in Folge wurden es allerdings nicht. Trotzdem gewann Anderson am Ende klar mit 6:0 und zog ins Viertelfinale ein.

Tobias Gürtler

Shanghai Darts Masters


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