Anderson gelingt Revanche für Shanghai

Auch am zweiten Tag der US Masters waren mit Dawson Murschell und Dave Richardson noch zwei Spieler aus Amerika, in dem Falle Kanada, im Turnier vertreten. Sie trafen auf Gerwyn Price bzw. Michael van Gerwen. In den anderen Viertelfinals kam es zu direkten Duellen zweier Profis. So bekam es Gary Anderson mit Raymond van Barneveld zu tun und Peter Wright musste gegen den Waliser Daryl Gurney ran.

„Iceman“ nutzt Erfahrung zum Sieg

Dawson Murschell hatte am Vortag für die große Überraschung gesorgt und James Wade aus dem Turnier geworfen. Der 21-jährige Kanadier erlebte damit den größten Erfolg seiner bisherigen Karriere und wollte gegen Gerwyn Price in der zweiten Runde natürlich nachlegen. Jedoch erwischte Gerwyn den besseren Start und schaffte es seinem Gegner vor allem in der Anfangsphase enorm wehzutun. Der Waliser holte sich die ersten drei Legs, ließ Dawson dabei nicht ein Mal auf ein Doppel werfen. Allerdings hatte dieser sich jedes Mal bereits in eine gute Position gebracht. Als er dann dazu kam mal auf ein Doppel zu werfen, war er auch sicher. Die ersten beiden Versuche von Murschell saßen und so lag er nach sechs Legs mit 2:4 zurück. Gerwyn war jedoch in seinen eigenen Legs sehr sicher und ließ seinem Kontrahenten keine Chance zu einem Break. Stattdessen war es der „Iceman“, der sich nach einem Fehler Murschells ein weiteres Break holen konnte und sich auf 6:2 absetzte. Die Partie schien gelaufen, jedoch glaubte „Awesome Dawson“ weiterhin an seine Chance. Er holte das direkte Rebreak und obwohl er danach ein 149’er Finish vergab, blieb er ruhig und verkürzte auf 4:6. Zu diesem Zeitpunkt war es eine Partie auf Augenhöhe. Beide hatten einen ähnlichen Punkteschnitt, knapp unter 90 und eine Doppelquote von rund 55%. Murschell warf dann seine erste 180, die jedoch zu spät kam, weil er die ersten drei Aufnahmen alle verschlief. So war Price nur noch ein Leg vom Sieg entfernt. Dieses spielten beide brillant, Dawson stand nach neun Darts bei 56 Punkten Rest, Price bei 76 Punkten. Weil Murschell aber zwei Darts auf Doppel vergab, konnte Price seinen zweiten Matchdart zum 8:4 nutzen.

Im Anschluss war Max Hopp-Bezwinger Dave Richardson an der Reihe. Mit Michael van Gerwen hatte er nun aber eine deutlich schwierigere Aufgabe zu bewältigen. Weil der Weltmeister jedoch zu Beginn noch nicht so stark war wie sonst, konnte sich Dave zunächst seinen eigenen Anwurf sichern und direkt in Führung gehen. Doch Michael wurde besser. Er glich aus und holte sich wenig später auch das erste Break. In diesen Legs hatte sich Richardson zuvor noch immer in eine gute Position bringen und so etwas Druck auf van Gerwen ausüben können. Doch auch dies sollte ihm mit zunehmender Spieldauer immer seltener gelingen. MVG wurde von Minute zu Minute stärker, holte sich nach drei verpassten Chancen von Dave das nächste Break und bestätigte dieses locker mit dem 5:1. Noch immer war „Mighty Mike“ nicht an seinem Limit angekommen, doch es reichte um die Partie klar zu bestimmen und nach Belieben zu dominieren. Er spielte etwa zehn Punkte mehr im Schnitt als sein Gegner und ließ ihm so keine echte Chance. Dave bekam auch nur noch eine einzige auf ein Doppel, bei dem er es sich allerdings auch schwerer machte als gemusst. Er stand bei 76 Punkten Rest, setzte jedoch den ersten Dart in die einfache eins. Er traf dann zwar das Single Bull, verpasste aber das Bullseye vergleichsweise deutlich. Michael holte sich so das 7:1 und falls es noch Zweifler an einem Weiterkommen gab, waren diese spätestens danach ruhig gestellt. Mit einem 65’er Finish via Single Bull, Tops tütete Michael den 8:1-Erfolg ein und warf den letzten Qualifikanten aus dem Turnier.

Gurney entscheidet Krimi für sich

Als nächstes waren Gary Anderson und Raymond van Barneveld an der Reihe. Bereits in der vergangenen Woche, als die World Series of Darts in Shanghai war, trafen sich die beiden im Viertelfinale. Damals siegte Raymond deutlich mit 8:1. Dafür wollte sich Gary natürlich revanchieren und so begann er auch konzentriert. Er holte direkt ein Break und checkte wenig später, passenderweise, das Shanghai-Finish zum 2:0. Raymond kam zwar mit einem brillanten 11-Darter zum Anschluss, doch Gary zeigte sich in dieser Phase in einer fantastischen Form und ließ, vor allem auf die Doppel, nichts anbrennen. Er sprintete, auch wegen ein paar kleinerer Fehler Barneys, zu einer 4:1-Führung. Zu diesem Zeitpunkt stand RVB zwar bei 101 Punkten im Schnitt, Gary bei 94, doch der Vorsprung des Schotten sollte trotzdem noch deutlicher werden. Er spielte einen tollen 12-Darter mit 140’er Finish und erhöhte auf 5:1. Danach ließ er jedoch etwas nach und Raymond versuchte die Aufholjagd. Er zeigte unter anderem erneut einen 11-Darter, warf in dem Leg auch zwei 180’er, und konnte letztlich bis auf 4:5 herankommen. Dann aber wachte auch der „Flying Scotsman“ wieder auf und checkte 81 Punkte zum 6:4. Die Vorentscheidung fiel im darauffolgenden Leg. Anderson zeigte sich erneut kalt, holte sich das Break und war damit nur noch ein Leg vom Sieg entfernt. Man merkte Raymond die Frustration an und er traf danach auch in den ersten beiden Aufnahmen kein Triple. So hatte Gary keine großen Probleme mehr. Mit einem soliden 15-Darter brachte er das 8:4 ins Ziel und schaffte die Revanche für Shanghai.

Im letzten Viertelfinale bekam es Peter Wright mit Daryl Gurney zu tun. Bei diesen beiden Kontrahenten erwarteten die Fans natürlich viele hohe Scores und Spektakel. Und die Spieler wollten dies auch von Beginn an zeigen. Schon im ersten Leg hätte Gurney fast mit dem höchstmöglichen Finish geglänzt. Für die 170 verpasste er jedoch knapp das Bullseye. Dennoch holte er sich das erste Leg. Auch in der Folge machten beide Spieler es ihrem Gegner äußerst schwer zu einem Break zu kommen. So startete Daryl nach dem Ausgleich direkt perfekt und brachte seinen Anwurf ins Ziel. Im Anschluss hatte Wright die Chance auf ein 160’er Finish, jedoch verpasste er Tops. Dennoch gelang ihm wieder der Ausgleich, ehe er mal perfekt ins Leg kam. Dennoch bekam er keinen Dart auf ein Doppel, denn „Super Chin“ legte einen einwandfreien 12-Darter hin. Der Nordire war tatsächlich der bessere Spieler und eine Überraschung schien möglich. Peter aber blieb gelassen. Er glich erneut aus und machte ordentlich Druck auf seinen Gegner. Dieser vergab auch tatsächlich eine Chance auf ein Doppel, doch Peter konnte deren zwei nicht zum ersten Break nutzen. Besser machte es „Snakebite“ nur zwei Legs später. Zwar vergab er knapp ein 164’er Finish, weil Gurney jedoch nicht auscheckte holte sich Peter tatsächlich das erste Break zum 5:4. Daryl wurde nun etwas nervöser und machte Fehler, während Wright noch eine Schippe drauflegte. Ein 156’er Finish zum 12-Darter und 6:4 brachte den Schotten in eine äußerst gute Ausgangslage. Doch Gurney gab nicht auf. Zunächst behielt er seinen Anwurf und zeigte danach ein äußerst starkes Leg zum Break und Ausgleich. Nach einem perfekten Start ging er danach sogar wieder in Führung und stand plötzlich selbst kurz vor dem Sieg. Beide starteten perfekt, Wright zeigte sogar fünf perfekte Darts und behielt am Ende die Nerven. Er glich zum 7:7 aus und so musste das Entscheidungsleg den Sieger bestimmen. Dort zeigte Daryl zum richtigen Zeitpunkt eine 180 und stellte sich nach 12 Darts ungefährdet auf 32 Punkte Rest. Peter war zu weit weg um Druck zu machen und so holte sich Gurney doch noch den 8:7-Erfolg und zog ins Halbfinale ein.

Tobias Gürtler

US Darts Masters


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